Iba

Dorf · 260 m über NN  
Gemeinde
Bebra
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10 km südöstlich von Rotenburg an der Fulda

Lage und Verkehrslage

Langgezogenes Straßendorf am gleichnamigen Bach, der über die Ulfe in die Fulda führt. Kirche am Südwestrand auf leichter Anhöhe. Hauptachse ist die parallel zum Bachverlauf nach Bebra führende Schieferstraße (L 3250)

Ersterwähnung

1139

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Wildeck.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1277; zwischen 1343 und 1364)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1880-1881

Älteste Gemarkungskarte

1680-1690

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3561471, 5649885
UTM: 32 U 561372 5648065
WGS84: 50.980898° N, 9.874278° O

Statistik

Ortskennziffer

632003070

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 971, davon 790 Acker (= 81.36 %), 71 Wiesen (= 7.31 %), 13 Holzungen (= 1.34 %)
  • 1961 (Hektar): 1107, davon 170 Wald (= 15.36 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 100 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 124 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1775: 130 Gebäude mit 514 Menschen; Gewerbetreibende: 3 Wagner, 2 Bender, 6 Schneider, 4 Schmiede, 1 Metzger, 2 Zimmerleute, 36 zünftige Leineweber, von denen 12 auch Ackerbau treiben, 1 Schreiner, 1 Salpetersieder, 4 Müller, 7 Brandweinbrenner, 18 Tagelöhner, 13 Tagelöhnerinnen, 22 Bergknappen, 9 Handelsjuden, 2 einzelne jüdische Weibsleute
  • 1885: 778, davon 776 evangelisch (= 99.74 %), 0 katholisch, 2 Juden (= 0.26 %)
  • 1961: 793, davon 749 evangelisch (= 94.45 %), 31 katholisch (= 3.91 %)
  • 1970: 754

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1502: Landgrafschaft Hessen, Amt Rotenburg, Obergericht, Gerichtsstuhl Weiterode
  • 1538: Landgrafschaft Hessen, Amt Rotenburg, Obergericht, Gerichtsstuhl Weiterode
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, andere Gerichtsstuhl
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Nentershausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis

Rotenburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Bebra eingegliedert.

Gericht

  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Oberamt Rotenburg
  • 1834: Justizamt Rotenburg I
  • 1837: Justizamt Nentershausen
  • 1867: Amtsgericht Nentershausen
  • 1879: Amtsgericht Nentershausen
  • 1932: Amtsgericht Rotenburg a. d. Fulda
  • 1933: Amtsgericht Rotenburg

Herrschaft

  • Ursprünglich verfügt die Abtei Hersfeld über herrschaftliche Rechte in Iba, in die einzudringen den Landgrafen von Hessen im 14. Jahrhundert allmählich gelingt. Im 15. Jahrhundert werden Burg- und Mannlehen an die Familien von Baumbach, Landeck und Trott noch von unterschiedlichen Herren ausgetan.
  • 1387 bekunden Eberhard und Gottschalk von Buchenau, dass ihnen Landgraf Heinrich von Hessen das Schloss Friedewald sowie die Dörfer Ronshausen, Iba, Farestorff, Neuensüß, Rudolferode, Weiterode und Mecklar versetzt hat.
  • 1423 erhält Wecker von Landsberg anderthalb Vorwerke, fünfeinhalb Hufen, weitere Zinsen und Gülten in dem Dorf Iba als landgräfliche Lehen.
  • 1450 belehnt der Abt Reinhard von Fulda Heinrich von Baumbach, Locze seinen Bruder, und Hans d. Älteren mit dem großen Vorwerk und der Mühle zu Iba, die ihre Eltern von den von Boymelborgk gekauft haben.
  • 1538 gehört das Dorf Iba mit aller Obrigkeit, Gericht, Gebot und Verbot, Dienst und Schaftrift dem Landgrafen von Hessen. Hinzu kommt das Kupferbergwerk. Adam Trott hat das Vorwerk inne.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Hersfeld, Kloster 1139 überträgt Hartmut von Diffeshard, Dienstmann des Klosters Hersfeld, der Abtei eine Hufe in Iba.
  • 1277 überträgt das Zisterzienserinnenkloster Heydau dem Konvent des Klosters Hersfeld aus Dank für überlassene Güter alle seine Güter im Dorf Iba.
  • Cornberg, Kloster 1356 verpfändet Ludwig von Baumbach mit seinen Söhnen dem Kloster Cornberg Einkünfte aus Iba.
  • Der Ritter Albert von Krayenburg [Burg bei Merkers-Kieselbach, Wartburgkr.] verpfändet 1326 mit seinen Söhnen Ludwig und Albert ein Viertel seines Allods in Iba an Elisabeth, Witwe des Ritters Ludwig von Altenburg (Aldenburg).
  • Blankenheim, Kloster 1365 gelangen Fruchtgülten in Blankenheim, Iba (Ywa), Bebra (Bibera) und Lüdersdorf (Lutinsdorf) aus dem Besitz der Familie Trott an das Kloster Blankenheim.
  • 1639 erwirbt der hessische Hauptmann Peter Bartheld die trottischen Vorwerke in Iba.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • plebanus (1229)
  • ecclesia (1425-1428)
  • Unterbau des Turmes und nahezu quadratisches Schiff aus dem 13. Jahrhundert, 1780-85 umfassend erneuert, 1971-73 und 2001/02 renoviert

Patrozinien

  • Jakobus

Pfarrzugehörigkeit

Seit 1239 gehört Gilfershausen zur Pfarrei, bildet aber 1278-1521 eine eigene Pfarrei. 1525 wollen die Trotten in Imshausen eine neue Pfarrei errichten, woraufhin der Abt von Hersfeld dieses von Iba trennt. 1569, 1585, 1775 und 1872 ist Gilfershausen Filial von Iba, Machtlos wird 1828 von Nentershausen abgetrennt und als Filial Iba angegliedert. Das frühere Kirchspiel wurde aufgelöst.

Patronat

1473, 1569 und 1585 ist der Abt von Hersfeld Patron

Diakonische Einrichtungen

1828 - 1873 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Iba Pfarrarchiv Iba)

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Andreas Schalles 1525

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Braach

Juden

Statistik: 1835: 46; 1861: 27 Juden. Der Ort gehörte zur Gemeinde Bebra

Kultur

Schulen

1775 ist kein eigenes Schulhaus vorhanden
1826 neues Schulhaus errichtet
1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

1377 ist eine Mittelmühle (Mitilmulen) in Iba belegt 1775 werden 4 Mühlen allerdings ohne zusätzliche Benennung aufgeführt Grundmühle Hamburger Mühle Schneidemühle Die Mühle König in Iba wurde mit dem Wasser des gleichnamigen Baches bis 1925 betrieben

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Iba, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3097_iba> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3097