Hönebach

Dorf · 290 m über NN  
Gemeinde
Wildeck
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

16 km südöstlich von Rotenburg an der Fulda

Lage und Verkehrslage

Dorf mit einfachem Grundriss entlang der Thüringer Straße (L 3251) am gleichnamigen Bach, einem westlichen Zufluss der Suhl, unmittelbar an der heutigen Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Kern der Siedlung um die Kirche südlich der Bahntrasse, die den Ort in zwei Teile schneidet. Chaussee nach Bebra und Berka (Thüringen). Anschluß an das Straßenverkehrsnetz über die Autobahn A4 (Anschlußstelle Wildeck/Hönebach) sowie die Landesstraßen L3251, L3251b, L3306 und L3069. Haltepunkt der Eisenbahnlinie Bebra – Gerstungen (Inbetriebnahme der Strecke 25.9.1849). Eisenbahntunnel 1845-48 erbaut, 1908-11 saniert

Ersterwähnung

1306

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Friedewald.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Eine zu 1322 ausgewiesene Quelle konnte noch nicht eingesehen werden (HStAM Best. R Nr. 59, S. 202)

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1363)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1885/86

Älteste Gemarkungskarte

1767

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3566187, 5644758
UTM: 32 U 566087 5642940
WGS84: 50.934296° N, 9.940492° O

Statistik

Ortskennziffer

632020020

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 380, davon 264 Acker (= 69.47 %), 63 Wiesen (= 16.58 %), 9 Holzungen (= 2.37 %)
  • 1961 (Hektar): 737, davon 316 Wald (= 42.88 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 47 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 51 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1773: 65 steuerpflichtige Häuser mit 270 Menschen; Gewerbetreibende: 2 Schmiede, 2 Schreiner, 1 Schuhmacher, 1 Köhlermeister, 11 Leineweber, 1 Wagner, 2 Brandweinschenker, 28 Tagelöhner und Tagelöhnerinnen, 5 Schäfer
  • 1885: 564, davon 550 evangelisch (= 97.52 %), 4 katholisch (= 0.71 %), 9 andere Christen (= 1.60 %)
  • 1961: 1089, davon 1027 evangelisch (= 94.31 %), 51 katholisch (= 4.68 %)
  • 1970: 1063

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1364: Fürstabtei Fulda, Amt und Gericht Wildeck
  • 1413: Landgrafschaft Hessen, Amt Wildeck
  • 1504: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1579: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Gerichtsstuhl Obersuhl
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, vierter Gerichtsstuhl
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Nentershausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis

Rotenburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Ortsteil der Gemeinde Wildeck eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt
  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Oberamt Rotenburg
  • 1834: Justizamt Rotenburg I
  • 1836: Justizamt Rotenburg
  • 1867: Amtsgericht Rotenburg
  • 1879: Amtsgericht Rotenburg a. d. Fulda

Herrschaft

  • Fulda, Kloster1363 verzichten die von Uffhausen, genannt Am Ende, auf Hönebach zugunsten des Abts von Fulda, der im Jahr darauf die von Trott mit diesem zum Schloss und Amt Wildeck gerechneten Dorf belehnt. 1406 ist das Amt an die Landgrafen verpfändet, die es im Jahr darauf für 4100 Gulden den Trotten veräußern. Für 9000 Gulden veräußert Fulda Schloss und Amt 1413 an die Landgrafen von Hessen, die es ihrerseits auch wieder verpfänden. 1444 werden die Boyneburger von den Landgrafen als Amtmänner von Wildeck eingesetzt, die im 15. Jahrhundert in Pfandbesitz bleiben. 1504 ist Hönebach als Teil des Gerichts Obersuhl ein Dorf des Amtes Rotenburg. Im Laufe des 16. Jahrhunderts endet die eigenständige Amtsstruktur und das Amt ebenso wie Obersuhl werden Teil des hessischen Amtes Rotenburg. Mit diesem wird Hönebach 1627 Bestandteil der Rotenburger Quart.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1385 veräußern Peter Kellner und seine Ehefrau Katharina mit Einverständnis Friedrichs Abt von Fulda ihre Güter in Hönebach an Hans Hamel

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • plebanus (1306)
  • Frühgotischer Chorturm mit kleinem Schiff, das 1720 umgebaut wird.

Pfarrzugehörigkeit

1585, 1597 und 1773 Filial von Obersuhl, seit 1809 Filial von Ronshausen, so auch 1872. 1980 als Filialgemeinde im neu errichteten Kirchspiel Bosserode.

Patronat

1773 Landgrafen von Hessen

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Otto Georg Hober 1597, noch 1607

Kultur

Schulen

1773 ist ein Schulhaus vorhanden
1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

1773 heißt es, die Mühle, die sich im Dorf befand, sei zugrunde gerichtet worden

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hönebach, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3096_hoenebach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3096