Hönebach

Die Lage von Hönebach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
16 km südöstlich von Rotenburg an der Fulda
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem Grundriss entlang der Thüringer Straße (L 3251) am gleichnamigen Bach, einem westlichen Zufluss der Suhl, unmittelbar an der heutigen Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Kern der Siedlung um die Kirche südlich der Bahntrasse, die den Ort in zwei Teile schneidet. Chaussee nach Bebra und Berka (Thüringen). Anschluß an das Straßenverkehrsnetz über die Autobahn A4 (Anschlußstelle Wildeck/Hönebach) sowie die Landesstraßen L3251, L3251b, L3306 und L3069. Haltepunkt der Eisenbahnlinie Bebra – Gerstungen (Inbetriebnahme der Strecke 25.9.1849). Eisenbahntunnel 1845-48 erbaut, 1908-11 saniert
Ersterwähnung
1306
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Friedewald.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Eine zu 1322 ausgewiesene Quelle konnte noch nicht eingesehen werden (HStAM Best. R Nr. 59, S. 202)
Historische Namensformen
- Henebach, in (1306) [ HStAM Best. Urk. 77 Nr. 14]
- Hoͤnebach (1363) [ HStAM Best. K Nr. 434 Nr. 47]
- Hoͤnebach (1364) [ HStAM Best. Urk. 75 Nr. 471]
- Henebach (1385) [HStAM Best. Urk. 76 Nr. 2314]
- Hoinbach (1550) [HStAM Best. Karten P II Nr. 10373]
- Hoenbach (1579) [HStAM Best. S Nr. 535]
- Höenbach (1585) [Der ökonomische Staat, S. 88]
- Hönebach (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 14]
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1363)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1885/86
Älteste Gemarkungskarte
1767
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3566187, 5644758
UTM: 32 U 566087 5642940
WGS84: 50.934296° N, 9.940492° O
Statistik
Ortskennziffer
632020020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 380, davon 264 Acker (= 69.47 %), 63 Wiesen (= 16.58 %), 9 Holzungen (= 2.37 %)
- 1961 (Hektar): 737, davon 316 Wald (= 42.88 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 47 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 51 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1773: 65 steuerpflichtige Häuser mit 270 Menschen; Gewerbetreibende: 2 Schmiede, 2 Schreiner, 1 Schuhmacher, 1 Köhlermeister, 11 Leineweber, 1 Wagner, 2 Brandweinschenker, 28 Tagelöhner und Tagelöhnerinnen, 5 Schäfer
- 1885: 564, davon 550 evangelisch (= 97.52 %), 4 katholisch (= 0.71 %), 9 andere Christen (= 1.60 %)
- 1961: 1089, davon 1027 evangelisch (= 94.31 %), 51 katholisch (= 4.68 %)
- 1970: 1063
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1364: Fürstabtei Fulda, Amt und Gericht Wildeck
- 1413: Landgrafschaft Hessen, Amt Wildeck
- 1504: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
- 1579: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Gerichtsstuhl Obersuhl
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, vierter Gerichtsstuhl
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Rotenburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Nentershausen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Altkreis
Rotenburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Ortsteil der Gemeinde Wildeck eingegliedert.
Gericht
- 1821: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt
- 1822: Fürstlich Rotenburgisches Oberamt Rotenburg
- 1834: Justizamt Rotenburg I
- 1836: Justizamt Rotenburg
- 1867: Amtsgericht Rotenburg
- 1879: Amtsgericht Rotenburg a. d. Fulda
Herrschaft
Fulda, Kloster 1363 verzichten die von Uffhausen, genannt Am Ende, auf Hönebach zugunsten des Abts von Fulda, der im Jahr darauf die von Trott mit diesem zum Schloss und Amt Wildeck gerechneten Dorf belehnt. 1406 ist das Amt an die Landgrafen verpfändet, die es im Jahr darauf für 4100 Gulden den Trotten veräußern. Für 9000 Gulden veräußert Fulda Schloss und Amt 1413 an die Landgrafen von Hessen, die es ihrerseits auch wieder verpfänden. 1444 werden die Boyneburger von den Landgrafen als Amtmänner von Wildeck eingesetzt, die im 15. Jahrhundert in Pfandbesitz bleiben. 1504 ist Hönebach als Teil des Gerichts Obersuhl ein Dorf des Amtes Rotenburg. Im Laufe des 16. Jahrhunderts endet die eigenständige Amtsstruktur und das Amt ebenso wie Obersuhl werden Teil des hessischen Amtes Rotenburg. Mit diesem wird Hönebach 1627 Bestandteil der Rotenburger Quart.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1385 veräußern Peter Kellner und seine Ehefrau Katharina mit Einverständnis Friedrichs Abt von Fulda ihre Güter in Hönebach an Hans Hamel
Kirche und Religion
Ortskirchen
- plebanus (1306)
- Frühgotischer Chorturm mit kleinem Schiff, das 1720 umgebaut wird.
Pfarrzugehörigkeit
1585, 1597 und 1773 Filial von Obersuhl, seit 1809 Filial von Ronshausen, so auch 1872. 1980 als Filialgemeinde im neu errichteten Kirchspiel Bosserode.
Patronat
1773 Landgrafen von Hessen
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Otto Georg Hober 1597, noch 1607
Kultur
Schulen
1773 ist ein Schulhaus vorhanden
1910 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
1773 heißt es, die Mühle, die sich im Dorf befand, sei zugrunde gerichtet worden
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hönebach, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3096_hoenebach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3096