Hainrode

Die Lage von Hainrode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11,5 km südwestlich von Rotenburg an der Fulda
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und geringer Siedlungsdichte im waldreichen Gebiet am Nordostrand des Knüllgebirges unterhalb der Quelle des Fuldazuflusses Beise. Nordöstlich verläuft die L 3253
Ersterwähnung
1197
Historische Namensformen
- Hainrot (1197) [HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 2364; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, Urkundenbuch S. 91-92, Nr. 93]
- Heyenrode (zwischen 1343 und 1364) [HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 681; A. Herbst, Hersfelder Zinsenverzeichnis des 14. Jahrhunderts, S. 17 § 7]
- Haynrode (1412) [HStAM Best. Urk. 14 Nr. 7961]
- Haynrode (1414) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 781]
- Haynrode (1432) [HStAD Best. B 13 Nr. 160]
- Heinrodt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 89]
- Hamrod (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 14,1]
Bezeichnung der Siedlung
- locus (1197)
- villa (zwischen 1343 und 1364)
- Dorf (1432)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1913
Älteste Gemarkungskarte
1873
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3540607, 5647990
UTM: 32 U 540517 5646170
WGS84: 50.965712° N, 9.576988° O
Statistik
Ortskennziffer
632012060
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 106, davon 65 Acker (= 61.32 %), 28 Wiesen (= 26.42 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 515, davon 379 Wald (= 73.59 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 15 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 15 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1781: 17 steuerpflichtige Häuser mit 90 Menschen; Gewerbetreibende: 11 Ackerleute, so zugleich Leinenweber, 1 Hufschmied, 1 Schneider, 2 Tagelöhner, 1 einzelne Weibsperson, so Tagelöhnerin
- 1885: 101, davon 101 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 78, davon 77 evangelisch (= 98.72 %), 1 katholisch (= 1.28 %)
- 1970: 70
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Adelsdorf im Gericht Ludwigseck (von Riedesel)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Rotenburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Ober-Geis
- 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
- 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neuenstein
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Altkreis
Rotenburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform ein Zusammenschluss der Gemeinden Beenhausen, Ersrode, Hainrode und Oberthalhausen zur zwischenzeitlich gebildeten Gemeinde Ludwigseck. Nach deren Auflösung (31.7.1972) wurden die einzelnen Ortsteile am 1.8.1972 in der Gemeinde Ludwigsau eingegliedert.
Gericht
- Riedelsches Gericht Ersrode
- 1821: Justizamt Rotenburg
- 1836: Justizamt Rotenburg II
- 1822: Assistenzamt Neuenstein
- 1824: Justizamt Rotenburg
- 1837: Justizamt Rotenburg II
- 1867: Amtsgericht Rotenburg
- 1879: Amtsgericht Rotenburg a. d. Fulda
Herrschaft
- 1197: Kloster Aua kauft von Graf Volkwin von Naumburg unter anderem Güter zu Hainrode.
- Seit dem 14. Jahrhundert kommt es zur konkurrierenden Lehnsvergabungen durch die Reichsabtei Hersfeld und die Landgrafen von Hessen.
Hersfeld, Kloster Mitte des 14. Jahrhundert hat die Reichsabtei Hersfeld Einkünfte aus Hainrode. Der Ort ist im 14. Jahrhundert zunächst hersfeldisches Lehen der von Leimbach und geht 1414 an die von Röhrenfurt über. 1432 werden die von Riedesel u.a. mit dem Dorf Haynrode Gericht und Recht, mit allen Zugehörungen belehnt. Parallel treten aber auch die Landgrafen als Lehnsherren auf und geben bereits 1415 das Dorf Hainrode an die Röhrenfurth und dann an die von Riedesel aus (1432-1822). Die Landgrafen verfügen seit dem 16. Jahrhundert über die Hoch-, die von Riedesel über die Niedergerichtsbarkeit und damit faktisch über die Ortsherrschaft. Hainerod gehört bis zum Ende des alten Reiches zur Gerichtsherrschaft Ludwisgseck.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1585 und 1747 Filial von Beenhausen, 1781 bei Ersrode
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kultur
Schulen
1781 ist keine Schule vorhanden
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld-Rotenburg 2, S. 531
- Schellhase, Kreis Rotenburg, S. 234 (Register)
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 198
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 168
Siehe auch
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Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hainrode, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3092_hainrode> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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