Hainrode

Dorf · 410 m über NN  
Gemeinde
Ludwigsau
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

11,5 km südwestlich von Rotenburg an der Fulda

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und geringer Siedlungsdichte im waldreichen Gebiet am Nordostrand des Knüllgebirges unterhalb der Quelle des Fuldazuflusses Beise. Nordöstlich verläuft die L 3253

Ersterwähnung

1197

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • locus (1197)
  • villa (zwischen 1343 und 1364)
  • Dorf (1432)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1913

Älteste Gemarkungskarte

1873

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3540607, 5647990
UTM: 32 U 540517 5646170
WGS84: 50.965712° N, 9.576988° O

Statistik

Ortskennziffer

632012060

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 106, davon 65 Acker (= 61.32 %), 28 Wiesen (= 26.42 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 515, davon 379 Wald (= 73.59 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 15 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 15 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1781: 17 steuerpflichtige Häuser mit 90 Menschen; Gewerbetreibende: 11 Ackerleute, so zugleich Leinenweber, 1 Hufschmied, 1 Schneider, 2 Tagelöhner, 1 einzelne Weibsperson, so Tagelöhnerin
  • 1885: 101, davon 101 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 78, davon 77 evangelisch (= 98.72 %), 1 katholisch (= 1.28 %)
  • 1970: 70

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Adelsdorf im Gericht Ludwigseck (von Riedesel)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Ober-Geis
  • 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neuenstein
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis

Rotenburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform ein Zusammenschluss der Gemeinden Beenhausen, Ersrode, Hainrode und Oberthalhausen zur zwischenzeitlich gebildeten Gemeinde Ludwigseck. Nach deren Auflösung (31.7.1972) wurden die einzelnen Ortsteile am 1.8.1972 in der Gemeinde Ludwigsau eingegliedert.

Gericht

  • Riedelsches Gericht Ersrode
  • 1821: Justizamt Rotenburg
  • 1836: Justizamt Rotenburg II
  • 1822: Assistenzamt Neuenstein
  • 1824: Justizamt Rotenburg
  • 1837: Justizamt Rotenburg II
  • 1867: Amtsgericht Rotenburg
  • 1879: Amtsgericht Rotenburg a. d. Fulda

Herrschaft

  • 1197: Kloster Aua kauft von Graf Volkwin von Naumburg unter anderem Güter zu Hainrode.
  • Seit dem 14. Jahrhundert kommt es zur konkurrierenden Lehnsvergabungen durch die Reichsabtei Hersfeld und die Landgrafen von Hessen.
  • Hersfeld, KlosterMitte des 14. Jahrhundert hat die Reichsabtei Hersfeld Einkünfte aus Hainrode. Der Ort ist im 14. Jahrhundert zunächst hersfeldisches Lehen der von Leimbach und geht 1414 an die von Röhrenfurt über. 1432 werden die von Riedesel u.a. mit dem Dorf Haynrode Gericht und Recht, mit allen Zugehörungen belehnt. Parallel treten aber auch die Landgrafen als Lehnsherren auf und geben bereits 1415 das Dorf Hainrode an die Röhrenfurth und dann an die von Riedesel aus (1432-1822). Die Landgrafen verfügen seit dem 16. Jahrhundert über die Hoch-, die von Riedesel über die Niedergerichtsbarkeit und damit faktisch über die Ortsherrschaft. Hainerod gehört bis zum Ende des alten Reiches zur Gerichtsherrschaft Ludwisgseck.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1585 und 1747 Filial von Beenhausen, 1781 bei Ersrode

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Schulen

1781 ist keine Schule vorhanden

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hainrode, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3092_hainrode> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3092