Meckbach

Dorf · 220 m über NN  
Gemeinde
Ludwigsau
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

7,5 km nordöstlich von Bad Hersfeld

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen und geringer Siedlungsdichte am Westrande des Seulingswaldes am gleichnamigen von Südosten in die Fulda mündenden Bach. Kirche und Gerichtsplatz mit Linde in zentraler Lage. Von Meckbach aus führt die K1 (Hauptstraße) nach Westen über die Fulda nach Mecklar und zur B 27.

Ersterwähnung

1233

Siedlungsentwicklung

Im Bereich der Gemarkung Meckbach fanden sich Hinweise auf Wüstungen, denen bislang keine Namen in Schriftquellen zugewiesen werden konnten. 1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Hersfeld-Meckbach.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villicatio (1233)
  • villa (1343-1364)
  • Dorf (1361)
  • Dorfschaft (1781)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1898

Älteste Gemarkungskarte

1756

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3555941, 5642814
UTM: 32 U 555845 5640996
WGS84: 50.917906° N, 9.794455° O

Statistik

Ortskennziffer

632012070

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 611, davon 431 Acker (= 70.54 %), 117 Wiesen (= 19.15 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 2178, davon 1564 Wald (= 71.81 %)

Einwohnerstatistik

  • 1538: 30 Wohnhäuser
  • 1585: 50 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 74 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1781: 94 steuerpflichtige Häuser mit 420 Menschen; Gewerbetreibende: 43 Ackerleute und Leineweber, 14 Leineweber, 3 Schmiede, 2 Maurer, 1 Wagner, 1 Böttner, 4 Schneider, 1 Schreiner, 2 Müller, 2 Schäfer, 15 Tagelöhner und Tagelöhnerinnen,
  • 1885: 558, davon 558 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 766, davon 745 evangelisch (= 97.26 %), 21 katholisch (= 2.74 %)
  • 1970: 746

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1502: Landgrafschaft Hessen, Amt Rotenburg, Obergericht, Gerichtsstuhl Breitenbach
  • 1538: Landgrafschaft Hessen, Amt Rotenburg, Obergericht, Gerichtsstuhl Breitenbach
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, dritter Gerichtsstuhl
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Rotenburg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Petersberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1836: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis

Hersfeld

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden in die neu gebildete Gemeinde Ludwigsau eingegliedert.

Gericht

  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Oberamt Rotenburg
  • 1834: Justizamt Rotenburg I
  • 1837: Landgericht Hersfeld
  • 1850: Justizamt Hersfeld II
  • 1867: Amtsgericht Hersfeld
  • 1879: Amtsgericht Bad Hersfeld

Herrschaft

  • Mitte des 14. Jahrhunderts hat das Reichsstift Hersfeld Einkünfte aus Mecklar.
  • 1367 ist ein landgräfliches Erbburglehen zu Friedewald von der Bede im Dorf Meckbach an die von Buchenau ausgetan. 1376 sind Einkünfte u.a. in dem Dorf Meckbach als landgräfliches Burglehen an Heinrich von Rotenburg ausgetan.
  • 1538 gehört das Dorf Meckbach mit aller Obrigkeit, Gericht, Gebot und Verbot, Dienst und Schaftrift dem Landgrafen von Hessen, ebenso 1781.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1233 bekennt die Äbtissin Gertrud von Heerse, dass sie einige Güter in Aua (Owa) in der Villikation Meckbach, welche Wigand Marfaldus zu Hersfeld von ihr zu Lehen trug, dem Kloster Blankenheim dergestalt übergeben hat, dass es jährlich an St. Galli 1 Pfund Wachs an sie entrichten soll. 1252 schenkt der Rotenburger Burgmann Helfrich dem Kloster Blankenheim u.a. Pachteinamen in Meckbach. In der Folge kommen weitere Schenkungen und Erwerbungen hinzu, so dass das Kloster wichtiger Grundherr vorort wird.
  • Bis ins 19. Jahrhundert gehören kleinere Erbgüter in Blankenheim zur sogenannten Vogtei Blankenheim, einem landwirtschaftlichen Betrieb.
  • 1361 verkaufen Vertreterinnen des Stiftes zu Heerse an Ritter Heinrich und seine Brüder Guntram d. Älteren, Heimbrod und Hermann zu Baumbach u.a. ihre Gülten und Rechte in den Dörfern Meckbach und Mecklar.
  • Cornberg, KlosterAbt Bertold von Hersfeld bestätigt 1374, dass Heinbrad von Boyneburg mit dem Einverständnis seines Bruders Hermann und seiner Vettern Heinrich und Hermann von Boyneburg seinen Anteil an ihren Einkünften und Renten aus dem Dorf Meckbach dem Kloster Cornberg als Seelgerät gegeben hat.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • ecclesia parochialis (1518)
  • Quadratischer Chorturm und massiver Unterbau des Schiffs mittelalterlich, Turmoberbau und Fachwerkaufbau des Schiffs 1723 neu errichtet.

Patrozinien

  • Bartholomäus Hauptpatron, Savator, Maria, Laurentius, Cyriakus und Anna (Nebenpatrone) (1518)

Pfarrzugehörigkeit

1454 und 1518 Pfarrei, 1556, 1585, 1781 und 1872 Filial von Ronshausen, 1891 als Filialgemeinde mit Mecklar verbunden, so auch 1994

Patronat

Bis 1527 ist das Stift Rotenburg Patron, dann die Landgrafen von Hessen

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Schmidt ca. 1550-1566

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Braach

Kultur

Schulen

1781 ist kein Schulhaus vorhanden, der Schulmeister bewohnt sein eigenes Haus; 1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

1781: 2 Mühlen, Obermühle im Dorf, die Kneipmühle außerhalb. Die Obere Dorfmühle am Nordrand von Meckband wurde mit einem Mahlgang mit dem Wasser des Meck- und des Umbaches über ein oberschlächtiges Wasserrad bis etwa 1920 betrieben.

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Meckbach, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3084_meckbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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