Friedewald

Die Lage von Friedewald im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km ostnordöstlich von Bad Hersfeld
Lage und Verkehrslage
An der alten Landstraße von Vacha (Thüringen) nach Bad Hersfeld gelegen. Nördlich der Ortslage Verlauf der Bundesautobahn A4 mit Anschlußstelle Friedewald. Durch den Ort führt die Bundesstraße B62; außerdem ist Friedewald über die Landesstraßen L3069 und L3255 und die Kreisstraßen K12 und K13 an das Straßenverkehrsnetz angeschlossen.
Ersterwähnung
1302
Siedlungsentwicklung
Im Bereich der Gemarkung von Friedewald befanden sich Wüstungen, denen bislang keine Namen in Schriftquellen zugewiesen werden konnten.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen der aufgelösten Gutsbezirke Forst Friedewald und Forst Hersfeld-Meckbach.
Bezeichnung der Siedlung
- Flecken (1807)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Dreienburg
- Einsiedel
- Friedewald, Burg
- Hamundeseiche
- Heiligenmühle
- Hermannshof (Rote Mühle)
- Hirschstall
- Kodenbach
- Lingenbach
- Lucharterode
- Luteruns
- Lütters
- Nadelöhr
- Riffelrode
- Russenrodt
- Sankt Anna
- Tiefe Hohle
- Weißenborn
- Wolfsthal
- Wundorf
- Dreienburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Friedewald, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3560506, 5639003
UTM: 32 U 560408 5637187
WGS84: 50.883193° N, 9.858734° O
Statistik
Ortskennziffer
632006010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 864, davon 584 Acker (= 67.59 %), 191 Wiesen (= 22.11 %), 5 Holzungen (= 0.58 %)
- 1961 (Hektar): 2825, davon 1933 Wald (= 68.42 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 1130, davon 1119 evangelisch (= 99.03 %), 9 katholisch (= 0.80 %), 2 Juden (= 0.18 %)
- 1961: 1581, davon 1325 evangelisch (= 83.81 %), 225 katholisch (= 14.23 %)
- 1970: 1786
- 1981: 2465 (mit Ortsteilen)
- 2003: 2447 (mit Ortsteilen)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Friedewald
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Friedewald
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Friedewald
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Friedewald
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Altkreis
Hersfeld
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinden Friedewald, Hillartshausen und Lautenhausen in die neue Gemeinde Friedewald. Zu deren Entwicklung s. Friedewald, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Friedewald.
Gericht
- 1734: Richtstätte des Amtes Friedewald ca. 1,5 km westlich von Friedewald im Bereich der Fluren Galgenfeld, Bei der Galgenpforte [HStAM Bestand Karten Nr. P II 21]
- Friedewald (s. u. Verwaltungsbezirk)
- 1822: Justizamt Friedewald
- 1867: Amtsgericht Friedewald
- 1879: Amtsgericht Friedewald
- vor 1945: Amtsgericht Friedewald
- 1945: Amtsgericht Bad Hersfeld
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Hersfeld, Kloster Hessen, Landgrafen 1302 wurde zuerst die Burg Friedewald genannt, die landgräfliches Lehen vom Kloster Hersfeld war. (Schellhase, Territorialgeschichte, S. 86).- Sie war mehrfach verpfändet, aber 1361 wieder in hessischem Besitz.
Kirche und Religion
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Adolarius Dörrbecker ca. 1530-1541, war auch als Schreiber für Landgraf Philipp tätig
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit drei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Zum Amt Friedewald gehörten 1401 die Dörfer Ausbach und Herfa sowie die Wüstungen Richolferode, Weißenborn und Wundorf. 1431 wurde das Dorf Friedewald an Stelle Herfas genannt (GR Friedewald). 1585 gehörten zum Gericht Friedewald die Dörfer und Höfe Friedewald, Ausbach, Herfa, Lautenhausen, Neuenrode und Weißenborn. Sie bildeten das Oberamt, während das Gericht Heringen das Unteramt genannt wurde (Reimer).
Nachweise
Literatur
- Helmut Derr, Die ehemalige Hinrichtungsstätte des Amtes Friedewald, Mein Heimatland, Band 47 (2008), S. 11-12
- Schellhase, Territorialgeschichte
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 148 (Flecken und Amt)
- Fundberichte aus Hessen, 26. Jahrgang, 1986, S. 520 (Klaus Sippel), 31. Jahrgang, 1991 (2), S. 433-436 (Klaus Sippel), 36. Jahrgang, 1996 (2), S. 404 (Klaus Sippel)
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 181
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld-Rotenburg 1, S. 233-260 (Ortsteil S. 235-248)
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 61, 497
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Friedewald, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3010_friedewald> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3010