Gesundbrunnen

Die Lage von Heim für unruhige Personen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Haus
Lagebezug
2 km nordöstlich von Hofgeismar
Ersterwähnung
1639
Siedlungsentwicklung
1989-91 wurden jungsteinzeitliche Siedlungsfunde gemacht.
Heilwirkung der Quelle nach lokaler Überlieferung seit 1639, Anlage unter Landgraf Karl seit 1701 bzw. 1728-32 (sogenanntes Karlsbad) ausgebaut und im 18. Jahrhundert mehrfach verändert. Symmetrische Anlage mit zwei Badehäusern. Westlich das nach Landgraf Wilhelm III. benannte Wilhelmsbad 1745 vollendet, östlich das nach Landgraf Friedrich II. Friedrichsbad 1770. Bescheidener Höhepunkt durch das Engagement der Landgrafen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, danach Niedergang. 1866 Einstellung des Badebetriebs, 1891 evangelisches Priesterseminar eingerichtet. Im Karlsbad 1893 das Hessische Siechenhaus errichtet. 1952 Einzug der Evangelischen Akademie von Kurhessen-Waldeck in das Wilhelmsbad
Historische Namensformen
- Sauerborn (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 3]
- Hofgeismarischer Bronnen (1745) [HStAM Bestand Karten Nr. P II 2302]
- Gesundt Brunnen (1779) [HStAM Bestand Karten Nr. P II 8582]
- Bad Hofgeismar (1840-1861) [Kurfürstenthum Hessen : Niveau Karte auf 112 Blättern, Kassel 1840-1861 / 4: Trendelburg (1 : 25000)]
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3528558, 5707827
UTM: 32 U 528473 5705984
WGS84: 51.504269° N, 9.410236° O
Statistik
Ortskennziffer
63301304018
Einwohnerstatistik
- 1885: 10 Wohnhäuser mit 114 Bewohnern
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1764: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Hofgeismar
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Hofgeismar
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Hofgeismar
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hofgeismar
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar, Amt Hofgeismar (zur Stadt Hofgeismar gehörig)
Altkreis
Hofgeismar
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Spätestens 1905 neue Pfarrei Gesundbrunnen mit Carlsdorf und Schöneberg (Pfaff gemäß Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 271).
Diakonische Einrichtungen
1893 Gründung des "Hessischen Siechenhauses"; 1903 Bau eines Frauenhauses, 1913 Bau eines Männerhauses; weitere Gebäude für Krankenpflege und Verwaltung in der Zeit der Weimarer Republik; 1939 Zwangseinquartierung durch Saarlandflüchtlinge; 1941 Übernahme der Klinik durch Nationalsozialisten; nach dem Krieg Überbelegung durch Flüchtlinge, Displaced Persons, Alte und Kranke; beginnende Renovierung, Aus- und Neubau; heute Kirchenbezirk mit Evangelischem Predigerseminar, Evangelischer Akademie, Evangelischer Altenhilfe Gesundbrunnen e.V. (Freudenstein, Diakonie, S.114-130)
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 312-316
- J. Kneipp, Ausgrabungen auf einem jungsteinzeitlichen Siedlungsplatz in Hofgeismar (Ldkr. Kassel), in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 96 (1991), S. 11-16
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gesundbrunnen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2648_gesundbrunnen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2648