Burghasungen

Dorf · 420 m über NN  
Gemeinde
Zierenberg
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

7,5 km östlich von Wolfhagen

Lage und Verkehrslage

Dorf mit einfachem Grundriss am Nordostrand des Hasunger Berges in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Kloster Hasungen, das auf dem Berg lag. Kirche am Nordwestrand über der Mitte des Dorfes frei auf einem Vorsprung des Berghanges stehend. Im Osten verläuft die A 44 (Dortmund-Kassel), im Süden die B 251 (Korbach-Kassel)

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Burghasungen.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Bereits Ende des 11. Jahrhunderts werden verschiedene Siedlungsplätze an der Erpe im Bereich des Hasunger Berges voneinander unterschieden. Die frühen Belege, die noch keine Differenzierung durch Bestimmungswort enthalten, sind jedoch nur schwer voneinander bzw. von Belegen für das Kloster Hasungen zu trennen. Vgl. daher auch Altenhasungen und Wenigenhasungen.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf Burghasungen:
  • locus (1074-1081)
  • villa (1337)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1964-1970

Älteste Gemarkungskarte

1690

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3519426, 5687683
UTM: 32 U 519344 5685848
WGS84: 51.323598° N, 9.277616° O

Statistik

Ortskennziffer

633029010

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 258, davon 176 Acker (= 68.22 %), 47 Wiesen (= 18.22 %), 13 Holzungen (= 5.04 %)
  • 1961 (Hektar): 433, davon 11 Wald (= 2.54 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Vogtei Hasungen (zum Umfang s. Mittelpunktfunktion)
  • 1569: Landgrafschaft Kassel, Amt Kassel, Vogtei Hasungen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Vogtei Hasungen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Vogtei Hasungen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hof
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe, Vogtei Hasungen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen, Stadt Zierenberg (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis

Wolfhagen

Gemeindeentwicklung

Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Zierenberg, deren Stadtteil Burghasungen wurde.

Gericht

  • bis 1822: Amt Zierenberg und Vogtei Hasungen (Assistenzamt Zierenberg)
  • 1822: Justizamt Wolfhagen
  • 1831: Justizamt Zierenberg
  • 1832: Justizamt Zierenberg
  • 1867: Amtsgericht Zierenberg
  • 1879: Amtsgericht Zierenberg
  • um 1900: Amtsgericht Zierenberg (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 207)
  • 1932: Amtsgericht Wolfhagen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Hasungen, KlosterKloster Hasungen

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • (1081): Die bestehende Kirche in Burghasungen wurde dem Stift Hasungen bei seiner Entstehung übergeben.
  • Pfarrkirche um 1800 als schlichter klassizistischer Saalbau errichtet, 1909 renoviert.

Pfarrzugehörigkeit

In der gefälschten Gründungsurkunde von (1081) schenkt Erzbischof Siegfried I. der 1074 gegründeten Propstei Hasungen u.a. die Kirche in Hasungen. Nach der Reformation scheint Burghasungen zuerst Pfarrei gewesen zu sein. Von 1585-1983 meist Filial von Ehlen, seitdem Filial der zweiten Pfarrstelle von Zierenberg.

Klöster

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

Bedeutende Persönlichkeiten:
a) Hl. Haimerad († 1019): Hasunger Einsiedler und Ortsheiliger.
b) Lampert von Hersfeld († 1081/82): Erster Abt des Klosters Hasungen, vormals bedeutender Geschichtsschreiber (siehe Bad Hersfeld)
c) Siegfried I. von Eppstein († 1084): Mainzer Erzbischof sowie Hasunger Stifts- und Klostergründer, der vor Ort begraben wurde.

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Die Vogtei Hasungen wurde gebildet aus den Dörfern des Klosters Hasungen: Burghasungen, Ehlen, Martinhagen, Ölshausen und Wenigenhasungen (1585). Später waren außer zu den Diensten dazu noch die Dörfer Dörnberg und Fürstenwald gelegt worden [Engelhard, Erdbeschreibung der hessischen Lande casselischen Antheiles 1: Niederfürstentum (1778)]. Sie gehörte zum Amt Ahna.

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burghasungen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2403_burghasungen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2403