Wellerode

Dorf · 274 m über NN  
Gemeinde
Söhrewald
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10,5 km südöstlich von Kassel

Lage und Verkehrslage

Ursprünglich Haufendorf mit lockerer Bebauung im Nordosten der Söhre, zu drei Viertel von Wald umschlossen. Durch den Ort fließt der Fahrenbach, ein östlicher Zufluss der Fulda. Kirche in zenraler Lage. Nach 1900 in Verbindung mit der Industrialisierung und dem Bergbau in der Söhre entstandene Wohnsiedlungen im Südwesten, Westen und Osten. Durch den Ort verläuft die L 3236 von Vollmarshausen nach Wattenbach. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Kassel/Bettenhausen – Söhrewald/Wellerode-Wald ("Söhrebahn") (Inbetriebnahme der Strecke 22.8.1912) bis zur Stilllegung der Strecke ca. 1975.

Ersterwähnung

1351

Siedlungsentwicklung

In der Gemarkung fanden sich zahlreiche Hinweise auf Wüstungen, denen keine Siedlungsnamen zugewiesen werden können, so in der Flur "Taubenwiesen", im Steinbachtal, im Tal des Hischhagener Wassers, im Hüttengraben, sowie in den Waldorten "Hofstatt", "Scheuernwiesen", "Engelsplatz" und "Meisemannhecke".
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Waldau.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1351)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1890

Älteste Gemarkungskarte

1700

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3540010, 5678220
UTM: 32 U 539920 5676388
WGS84: 51.237471° N, 9.571835° O

Statistik

Ortskennziffer

633024030

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 426, davon 182 Acker (= 42.72 %), 217 Wiesen (= 50.94 %), 0 Holzungen; Gutsbezirk Wellerode, Oberförsterei: 4082, davon 3 Acker (= 0,1 %), 17 Wiesen (= 0,4 %), 3925 Holzungen (= 96,15 %)
  • 1961 (Hektar): 4140, davon 3613 Wald (= 87.27 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Kassel, Kaufunger Stiftsdorf
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Neustadt
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neustadt
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Kaufungen
  • 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Kaufungen
  • 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Waldau
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Söhrewald (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis

Kassel

Gemeindeentwicklung

Am 01.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Söhrewald zusammengeschlossen, deren Ortsteil und Gemeindeverwaltungssitz Wellerode wurde.

Gericht

  • bis 1822: Amt Waldau
  • 1822: Landgericht Kassel
  • 1850: Justizamt Oberkaufungen
  • 1867: Amtsgericht Oberkaufungen
  • 1879: Amtsgericht Oberkaufungen
  • 1945: Amtsgericht Kassel

Herrschaft

  • 1351 verkaufen die Gebrüder Thilo, Heimerad und Werner von Elben der Äbtissin Jutta und dem Kanonissenstift zu Kaufungen ihr Lehen zu Wellerode. Das Stift besitzt hier alle Obrigkeit außer dem Halsgericht. 1353 wird ihm von den Landgrafen die Errichtung einer eigenen Schäferei in den Dörfern Wickenrode, Helsa, Eschenstruth, Lubisrode und Wellerode gestattet. Diese werden daher auch als Kaufunger Stiftsdörfer bezeichnet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Vgl. auch Herrschaft.
  • Über die Einkünfte des Stifts Kaufungen informiert das Salbuch, S. 142-146 von 1519.

Zehntverhältnisse

1519 hat das Stift Kaufungen anteil am Zehnten, 1776 steht im fast der ganze Zehnte zu

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1901/02 Kirchbau unter Einbeziehung eines vermutlich gotischen Vorgängerbaus nach Plänen von Otto Hoßfeld (Berlin) und Gustav Janert (Kassel) errichtet

Pfarrzugehörigkeit

1585 ist Wellerode Filial von Vollmarshausen, ab 1747 von Crumbach. 1957 wird Wellerode zur Kirchengemeinde erhoben und eine Pfarrstelle errichtet.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mit Eröffnung der Söhrebahn am 21. August 1912 wurde der seit 1836 betriebene Berbbau im nahe gelegenen Braunkohle-Bergwerk Stellberg rentabel. Zudem wurden reiche Basaltvorkommen abgebaut. Wattenbach wurde zu einem Bergmannsdorf. Einstellung des Zechenbetriebs 1967

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wellerode, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2285_wellerode> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2285