Helsa

Dorf

14,5 km südöstlich von Kassel

Geschlossenes Dorf am Westrand des Kaufunger Waldes mit regelhaften Grundrissmerkmalen und geringer Siedlungsdichte am Zufluss des Wedemannbaches in die Losse. Kirche mit versetztem Glockenturm am Südrand. Moderne Siedlungsausdehnung nach Norden und Osten und Süden. Chaussee nach Kassel und über Großalmerode nach Witzenhausen. Im Zuge einer wichtigen West-Ost-Verkehrsverbindung von Kassel über Hessisch Lichtenau nach Eschwege verlaufen durch das Lossetal die Bundesstraße B7, die in der Ortslage von Helsa auf die B451 trifft, sowie eine Bundesbahnlinie. Der Ort ist außerdem über die Landesstraße L 3400 und die Kreisstraße K7 an das Straßenverkehrsnetz angeschlossen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Waldkappel – Kassel/Wilhelmshöhe ("Lossetalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1879), der im März 1945 durch einen Luftangriff zerstört wurde.

1353

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Stift Kaufungen.

• Helse, tzů (1353) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 198-199, Nr. 208]
• Helse, czu (1377) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 239-240, Nr. 245]
• Helße, zu (1432) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S.420-421, Nr. 390]
• Helße (1519) [W. A. Eckhardt, Salbuch des Stifts Kaufungen von 1519, S. 18-21]
• Helsa (1585) [Der ökonomische Staat Landgraf Wilhelms IV., S. 78]
• Helsa (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]

• Dorf (1353)
• dorfe unde in der dorfmarke (1377)

• Bielsteinskirche
• Forsthaus
• Helsa-Wickenrode
• Hergesbachtal
• Ibachtal
• Lautenbachtal
• Niedermühle
• Obermühle

1930

1716

Gauß-Krüger: 3548025, 5680692
UTM: 32 U 547932 5678859
WGS84: 51.259071° N, 9.686923° O

633012020

• 1885 (Hektar): 393, davon 181 Acker (= 46.06 %), 171 Wiesen (= 43.51 %), 0 Holzungen
• 1961 (Hektar): 765, davon 392 Wald (= 51.24 %)

• 1585: 98 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
• 1747: 151 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
• 1885: 1018, davon 1011 evangelisch (= 99.31 %), 4 katholisch (= 0.39 %), 3 Juden (= 0.29 %)
• 1961: 2234, davon 1829 evangelisch (= 81.87 %), 310 katholisch (= 13.88 %)
• 1970: 2252

• 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Kassel, Kaufunger Stiftsdorf
• 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Neustadt
• 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neustadt
• 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Kassel, Kanton Kaufungen
• 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Kaufungen
• 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Großalmerode
• 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
• 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
• 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
• 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
• 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
• 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
• 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Helsa

Kassel

Am 1.12.1970 schlossen sich im Zuge der hessischen Gebietsreform die Gemeinden Helsa und Wickenrode zur neu gebildeten Gemeinde Helsa-Wickenrode zusammen. Am 1.8.1972 vereinigte sich diese mit den Gemeinden Eschenstruth und Sankt Ottilien zur neuen Gemeinde Helsa, deren Gemeindeverwaltungssitz in Helsa selbst verblieb. Zur weiteren Entwicklung s. Helsa, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Helsa.

• bis 1822: Amt Großalmerode
• 1822: Landgericht Kassel
• 1850: Justizamt Oberkaufungen
• 1867: Amtsgericht Oberkaufungen
• 1879: Amtsgericht Oberkaufungen
• 1945: Amtsgericht Kassel

• 1353 wird dem Stift Kaufungen von den Landgrafen die Errichtung einer eigenen Schäferei in den Dörfern Wickenrode, Helsa, Eschenstruth, Lubisrode und Wellerode gestattet, in denen sie ansonsten außer der Halsgerichtsbarkeit alle Obrigkeit innehatten. Die Orte werden daher auch als Kaufunger Stiftsdörfer bezeichnet. Über den Umfang der Rechte des Stifts in Helsa informiert das Kaufunger Salbuch von 1519 (W. A. Eckhardt, Salbuch des Stifts Kaufungen von 1519, S. 10-12)

• Vgl. Herrschaft

• pherner zu Helße (1432)
• Spätgotischer Kirchbau mit nordwestlich versetztem Glockenturm. Schiff 1593 umgebaut

• Nikolaus [1519] [W. A. Eckhardt, Salbuch des Stifts Kaufungen von 1519, S. 19 mit Anm. 50]

1536 ist das vorher selbstständige Eschenstruth mit Helsa verbunden. Die protestantische Pfarrei Helsa hat 1872 ein Filial Eschenstruth und ein Vikariat St. Ottilien, 1895 bildet Eschenstruth eine Pfarrei zusammen mit St. Ottilien. 1985 wird die damalige Filialgemeinde Wickenrode von Helsa ausgepfarrt.

Vor der Reformation: Kloster Kaufungen, 1585: Landgrafschaft Hessen

Diakoniestation 1922 - 1956 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus); 1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 72 Gemeindestation mit einer Schwester; 1922 - 1959, 1963 - 1971 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Helsa Pfarrarchiv Helsa)

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Widekint ca. 1536

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat von St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Ditmold
1872: Protestantische Pfarre der Klasse Kaufungen

1910 Volksschule mit drei Klassen

• Fragebogen Hessen-Nassauisches Wörterbuch: 4 Fragebogen
• Flurnamen mündliche Sammlung

Im Stiftswald Kaufungen wurde ab 1898 ein Basaltsteinbruch westlich von Helsa betrieben, für den um 1920 ein eigener Gleisanschluss im Helsaer Bahnhof gelegt wurde.

• W. A. Eckhardt, Salbuch des Stifts Kaufungen von 1519, S. 18-21
• Denkmaltopographie Landkreis Kassel, Bd. II, S. 269-311
• Eisenträger/Krug, Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, S. 206-207
• Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 200
• Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 223
• W. Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 176-177
• Holtmeyer, Landkreis Kassel, S. 82-86
• Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 505

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

„Helsa, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2269_helsa> (aufgerufen am 26.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2269