Wenigenhasungen

Die Lage von Wenigenhasungen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5,5 km nordöstlich von Wolfhagen
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte in ebenem Gelände an der Mündung des Linsebaches in die Erpe. Alter Dorfkern mit Kirche in zentraler Lage südlich, jüngere Bebauung nördlich der Erpe. Verbindungsstraßen nach Wolfhagen, Altenhasungen, Burghasungen, Oelshausen und Istha.
Ersterwähnung
1252
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Ehlen.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Bereits Ende des 11. Jahrhunderts wurden verschiedene Siedlungsplätze an der Erpe im Bereich des Hasunger Berges voneinander unterschieden. Die frühen Belege, die noch keine Differenzierung durch Bestimmungswort enthalten, sind jedoch nur schwer voneinander bzw. von Belegen für das Kloster Hasungen zu trennen. Vgl. daher auch Altenhasungen und Burghasungen. Ob sich der Beleg zu 1252 auf Wenigenhasungen oder Altenhasungen bezieht, muss offen bleiben.
Historische Namensformen
- Hasungen inferiori, in (1252) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 34]
- minoris ville Hasungen (1258) [Bätzing, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Wolfhagen, S. 75]
- Nidern Hasungen (1335) [kein Beleg auffindbar]
- parvum Hasungen (1341) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 228]
- Minorihasungen, in (1420) [Bätzing, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Wolfhagen, S. 75]
- Wenigen Hasung[en] (1585) [Der ökonomische Staat, S. 77]
- Wenigen Hasungen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1252)
- ville (1258)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1964
Älteste Gemarkungskarte
1876
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3517110, 5688514
UTM: 32 U 517029 5686679
WGS84: 51.331142° N, 9.244432° O
Statistik
Ortskennziffer
633028090
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 478, davon 360 Acker (= 75.31 %), 77 Wiesen (= 16.11 %), 15 Holzungen (= 3.14 %)
- 1961 (Hektar): 811, davon 312 Wald (= 38.47 %)
Einwohnerstatistik
- 1510: 25 Haushaltungen (Hasunger Register)
- 1585: 37 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 41 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 364, davon 364 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 451, davon 414 evangelisch (= 91.80 %), 31 katholisch (= 6.87 %)
- 1970: 464 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1569 und 1585: Landgrafschaft Kassel, Amt Kassel, Vogtei Hasungen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Vogtei Hasungen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Vogtei Hasungen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hof
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Vogtei Hasungen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen, Stadt Wolfhagen (s. Gemeindeentwicklung)
Altkreis
Wolfhagen
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Wolfhagen, deren Stadtteil Wenigenhasungen seitdem ist.
Gericht
- bis 1822: Amt Zierenberg und Vogtei Hasungen (Assistenzamt Zierenberg)
- 1822: Justizamt Wolfhagen
- 1831: Justizamt Zierenberg
- 1832: Justizamt Zierenberg
- 1867: Amtsgericht Zierenberg
- 1879: Amtsgericht Zierenberg
- um 1900: Amtsgericht Zierenberg (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 207)
- 1932: Amtsgericht Wolfhagen
Herrschaft
- Das Dorf Wenigenhasungen gehört zunächst zum Kloster bzw. der Vogtei Hasungen und gelangt im Zuge der Reformation an die Landgrafen von Hessen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Kloster Hasungen besaß hier einen Meierhof.
Ortsadel
Adlige 1235-1252
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1258: plebanus minoris ville Hasungen
- Gotischer Westturm aus dem 14. Jahrhundert. 1748 Neubau der Kirche mit schlichtem Salbau, 1907 Umbau
Pfarrzugehörigkeit
Die Kirche in Wenigenhasungen ist Klosterkirche und nur zeitweise Pfarrkirche. Im 16. Jahrhundert zunächst zu Wolfhagen II, dann zur Pfarrei Altenhasungen gezogen. Seit 1585 war Wenigenhasungen nach Istha eingepfarrt, 1747 und 1872 Filial davon. 1957 und 1994 Filial von Altenhasungen.
Patronat
Vor der Reformation werden die Plebane vom Abt von Hasungen bestellt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich unter dem Isthaer Pfarrer Johann Pötter, der seit 1524 evangelisch predigte.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Bätzing, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Wolfhagen, S. 74-75
- Eisenträger/Krug, Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, S. 114-115
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 236
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 207 (Hasungen)
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 231
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wenigenhasungen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2264_wenigenhasungen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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