Eiterhagen

Dorf · 255 m über NN  
Gemeinde
Söhrewald
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

16 km südöstlich von Kassel

Lage und Verkehrslage

Haufendorf in der südlichen Söhre an der Einmündung des Wattenbachs in die Mülmisch. Kirche am südlöstlichen Rand auf Anhöhe. Im Ort trifft die L 3228 auf die L 3236.

Ersterwähnung

1289

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Eiterhagen.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1356)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1902

Älteste Gemarkungskarte

1700

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3541429, 5672987
UTM: 32 U 541339 5671157
WGS84: 51.190335° N, 9.591549° O

Statistik

Ortskennziffer

633024010

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 243, davon 141 Acker (= 58.02 %), 84 Wiesen (= 34.57 %), 2 Holzungen (= 0.82 %); Gutsbezirk Eiterhagen (Oberförsterei): 963, davon 1 Acker (= 0,1 %), 6 Wiesen (= 0,6 %), 955 Holzungen (= 99,2 %)
  • 1961 (Hektar): 1384, davon 1085 Wald (= 78.40 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1569: Landgrafschaft Hessen, Gericht der Neustadt Kassel
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Kassel, Gericht vor der Neuenstadt
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Neustadt
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neustadt
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Körle
  • 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Kaufungen
  • 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Waldau
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Söhrewald (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis

Kassel

Gemeindeentwicklung

Am 01.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit Wattenbach und Wellerode zur neu gebildeten Gemeinde Söhrewald zusammengeschlossen, deren Ortsteil Eiterhagen wurde.

Gericht

  • 1569: Vierter Schöppenstuhl
  • Um 1730: Fünfter Schöppenstuhl
  • 1822: Landgericht Kassel
  • 1850: Justizamt Oberkaufungen
  • 1867: Amtsgericht Oberkaufungen
  • 1879: Amtsgericht Oberkaufungen
  • 1945: Amtsgericht Kassel

Herrschaft

  • Herrschaftlich nicht einzuordnen ist der 1289 genannte Hermann dictus comes de Eyterhayn.
  • Bereits um 1356 gehen landgräfliche Gefälle zu Lehen an Hermann von Kappel und seinen Neffen Ludwig (Landgrafen-Regesten online Nr. 1213). Deutlicher wird die Durchsetzung der landgräflichen Herrschaft erst im 15. Jahrhundert erkennbar. 1470 beauftragt Ludwig II. einen Zimmermann, in Eiterhagen zu bauen (Landgrafen-Regesten online Nr. 3481)

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1356 hat Kloster Hersfeld Einnahmen in Eiterhagen, 1418 wird der Streit um diese jährliche Gülte aus Eiterhagen zwischen den Klöstern Breitenau und Hersfeld beigelegt.
  • 1418 hat Kloster Ahnaberg Besitz in Eiterhagen.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Pleban (1322)
  • 1425: Kirche (Falckenheiner UB 29)
  • ecclesia (1425-28) [Demandt, Quellen Fritzlar, S. 554-562, Nr. 411 I, hier S. 558)
  • 1440: Pfarrer (Arch. der Pfarrei Spangenberg)
  • Romanischer Vorgängerbau 1745 nach Osten erweitert und aufgestockt, querrechteckiger Westturm als Rest der mittelalterlichen Wehrkirchenanlage

Pfarrzugehörigkeit

1569 gehören Kehrenbach und Empfershausen 1585 auch noch Wattenbach zur Pfarrei Eiterhagen.
1872 war Empfershausen in die Pfarrei Eiterhagen eingepfarrt, Filialen Wattenbach und Kehrenbach. 1994 gehört nur noch Wattenbach als Filiale dazu, Kehrenbach und Empfershausen sind nach Melsungen bzw. Körle umgepfarrt

Patronat

1503 Martinsstift in Kassel, nach der Reformation die Landgrafen von Hessen

Diakonische Einrichtungen

1903, 1956 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Eiterhagen v.O. Pfarrarchiv Eiterhagen)

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Konrad Schickenberg bis 1545

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archipresbyterat Fritzlar, Erzpriestersprengel Gensungen 1872: Klasse Kaufungen (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 196)

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Basaltabbau im Bereich des Ölbergs

Mühlen

Zwei Mühlen in der Ortsgemarkung sind in der Schleensteinkarte (1708/10) erkennbar.
Obermühle am Rodebach wird 1655 erwähnt, bis 1940 durch ein oberschlächtiges Wasserrad betrieben, dann mit Turbine, seit 1964 nach Brand außer Betrieb
Die Untermühle an der Forststraße wird 1654 erwähnt und wurde vom Wasser der Mülmisch angetrieben, der Betrieb wird um 1900 eingestellt

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Eiterhagen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2259_eiterhagen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2259