Merxhausen

Die Lage von Merxhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
12,5 km südöstlich von Wolfhagen
Lage und Verkehrslage
Siedlung zunächst um die hufeisenförmige dreiflügelige Klosteranlage. Heute weitläufiges Kliniksgelände an der Ems. Jüngere Wohnsiedlung im Südosten.
Merxhausen ist über die Bundesstraße B450, die Landesstraße L3220 und die Kreisstraße K112 an das Straßenverkehrsnetz angebunden.
Ersterwähnung
1151
Siedlungsentwicklung
Am Anfang der Siedlung steht das 1213 dem Kloster zur Verfügung gestellte Gut. Nach Aufhebung des Klosters und Umwandlung in ein Hospital war die Entwicklung auf dieses ausgerichtet. 1907 Ausbau als Landeshospital.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Sand.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Nach Eckhardt, Ersterwähnungen, S. 18-19, ist der Beleg zu 973 mit Wahrscheinlichkeit auf Marzhausen (Gemeinde Neu-Eichenberg, Werra-Meißner-Kreis) und nicht auf Merxhausen zu beziehen.
Historische Namensformen
- Martharahuson, in (973) (Abschrift 18. Jahrhundert MGH Diplomata Könige 2,1, Otto II. : Sickel, S. 47-48, Nr. 37)
- Merkirshusun, de (1151) [UB Mainz 2,1, S. 298-299, Nr. 160]
- Campus s. Johannis [Anfänglicher Name des Klosters Merxhausen]
- Merkereshusen, de (1154/59) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 599; Druck: Stumpf, Acta Maguntina seculi XII. Urkunden zur Geschichte des Erzbisthums Mainz im zwölften Jahrhundert, S. 73-74, Nr. 70]
- Merkereshusen, in (1209) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 61 (1936), S. 35-120, hier S. 53, 99]
- Merkeshusen (1213) [HStAM Bestand Urk. 38 Nr. 1]
- Merkereshusen, in (1310) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 61 (1936), S. 35-120, hier S. 99]
- Merchshusen (1479) (UA Merxhausen)
- Merckshausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 6]
Bezeichnung der Siedlung
- Hospital
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3518418, 5676913
UTM: 32 U 518337 5675082
WGS84: 51.226826° N, 9.262603° O
Statistik
Ortskennziffer
633006020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 828, davon 191 Acker (= 23,07 %), 28 Wiesen (= 3,38 %), 571 Holzungen (= 68,96 %) [Gutsbezirk Merxhausen]
- 1961 (Hektar): 672, davon 440 Wald (= 65.48 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 639, davon 573 evangelisch (= 89,67 %), 56 katholisch (= 8,76 %), 10 Juden (= 1,56 %)
- 1961: 1351, davon 909 evangelisch (= 67.28 %), 363 katholisch (= 26.87 %)
- 1970: 1826
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- undatiert: Landgrafschaft Hessen, Amt Gudensberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Gudensberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Gudensberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Niedenstein
- 1814-1819: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Gudensberg
- 1819-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Naumburg (zu Sand gehörig)
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen (als neugebildete Gemeinde)
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- 1967: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Altkreis
Wolfhagen
Gemeindeentwicklung
15.1.1929: Neubildung aus dem Restgutsbezirk Merxhausen.
Am 1.1.1967 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss der Gemeinden Merxhausen und Sand zur neu gebildeten Gemeinde Emstal, die seit 1992 Bad Emstal heißt.
Gericht
- bis 1822: Amt Naumburg
- 1822: Justizamt Naumburg
- 1867: Amtsgericht Naumburg
- 1879: Amtsgericht Naumburg
- um 1900: Amtsgericht Naumburg
- 1945: Amtsgericht Wolfhagen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Zunächst im Besitz der von Blumenstein, welche ihren Besitz 1213 auf das neu gegründete Kloster übertrugen.
Ortsadel
1151 Adliger
Kirche und Religion
Patrozinien
- Johannes
Pfarrzugehörigkeit
Das Hospital wird 1871 von Sand aus betreut. 1994 ist für die Betreuung der Anstalt ein landeskirchlicher Klinikpfarrer mit Sitz iin Bad-Emstal-Merxhausen zuständig.
Klöster
Diakonische Einrichtungen
1907 - 1912 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Caspar Volckmar 1523-1529, unbekannt, seit wann evangelisch
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Hospitäler
1533 Hospital für weibliche Kranke
Ende des 19. Jahrhunderts Hospital für weibliche Geisteskranke. 1885 lebten hier 280 Personen
1929 Umbennenung in Landesheilanstalt
1942 Militärlazarett
seit 1953 Nutzung als Psychiatrische Klinik
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Historische Ereignisse
Brand 1489
Nachweise
Literatur
- Eckhardt, Ersterwähnungen, S. 15-23
- Heinemeyer, Karl, Domus sancti Johannis Baptistae in Markeshusen [Kloster Merxhausen], in: Monasticon Windeshemense, S. 284-295
- Emstaler Bürgerbuch
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 78 (Campus s. Johannis)
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 329 (Merxhausen)
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 521
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Merxhausen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2133_merxhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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