Escheberg

Die Lage von Escheberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9,5 km nordöstlich von Wolfhagen
Lage und Verkehrslage
Von Wäldern umgebene Siedlung mit Schloss südöstlich des Eschebergs.
Ersterwähnung
um 1020
Siedlungsentwicklung
Im Escheberger Forst, 2 km ostnordöstlich von Niederelsungen fand sich ein Grabhügel mit Ausstattungen der Mittelbronzezeit und weitere Körperbestattungen.
Im 15. Jahrhundert fällt der Ort wüst und ist es noch 1506. Neugründung im 16. Jahrhundert. 1928 erfolgt die Umwandlung des Gutsbezirks Escheberg in die Gemeinde Escheberg.
Historische Namensformen
- Eskeberge in pago Hassia (1019) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 10]
- Essiberg; Assiberg; Essiberch (um 1020) [Vita Meinwerci, hrsg. von Guido M. Berndt, Cap. 53, S. 127, Cap. 110, S.151, Cap. 110, S. 153, Cap. 110, S. 157, Vita Meinwerci, in:MGH Scriptores 11: Pertz, Historiae aevi Salici, S. 123, 130 f.]
- Escheberc, in (1162) [UB Mainz 2,1, S. 476-477, Nr. 268]
- Escheberc, de (1250) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 32]
- Esscebergehagen (1322) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 127 Nr. 5]
- Esscheneberc, in (1332) [HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 281]
- Escheberg (1432) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 127 Nr. 90]
- Escheberg (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 2]
Bezeichnung der Siedlung
- ville (1162)
- Wüstung (1506) [HStAM Urk. 27 (Urkundenarchiv Hasungen)]
- Haus (1580) [Zierenberger Salbuch]
- Hof (1872) [Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 253.]
- Rittergut und Schloß (1926) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 129 f.]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Escheberg
- Ödinghausen
- Escheberg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3517422, 5695855
UTM: 32 U 517341 5694017
WGS84: 51.397115° N, 9.249267° O
Statistik
Ortskennziffer
633029020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 2028, davon 235 Acker (= 11,59 %), 14 Wiesen (= 0,7 %), 1750 Holzungen (= 86,3 %) [Gutsbezirk Escheberg]
- 1961 (Hektar): 1582, davon 1349 Wald (= 85.27 %)
Einwohnerstatistik
- 1580: Malsburgisches Haus (Zierenberger Salbuch)
- 1885: 63, davon 54 evangelisch (= 85,71 %), 9 katholisch (= 14,28 %)
- 1961: 86, davon 63 evangelisch (= 73.26 %), 19 katholisch (= 22.09 %)
- 1970: 71 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1019: Hessengau (in pago Hassia)
- 1322: Gericht Malsburg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zierenberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen (s. Gemeindeentwicklung)
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Altkreis
Wolfhagen
Gemeindeentwicklung
30.9.1928: Neubildung der Gemeinde Escheberg aus dem gleichnamigen Gutsbezirk. Am 31.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Zierenberg, deren Stadtteil Escheberg wurde.
Gericht
- bis 1822: Amt Zierenberg
- 1822: Justizamt Volkmarsen
- 1833: Justizamt Zierenberg
- 1867: Amtsgericht Zierenberg
- 1932: Amtsgericht Wolfhagen
Herrschaft
- 1322 zum Gericht und Burgfriedensbezirk Malsburg gehörig.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1019 schenkt Kaiser Heinrich II. dem Kloster Kaufungen das Königsgut in Escheberg. 1162 gehört das Dorf dem Kloster Hasungen (UA Hasungen), vermutlich unter mainzischer Landeshoheit. 1322 wird Esscebergehagen als Familienbesitz der von der Malsburg angeführt. 1326 verpfänden zwei Brüder von der Malsburg den Brüdern des Johanniterordens zu Wiesenfeld Einkünfte u.a. in Escheberg.
- Im 16. Jahrhundert heißt es nur noch das Malsburgische Haus Escheberg (Zierenberger Salbuch 1580). Noch 1556 belehnt aber Mainz die Wölfe von Gudenberg mit 1/8 der Mark.
Zehntverhältnisse
1180 besitzt das Kloster Hasungen den Zehnten von Escheberg, vermutlich unter mainzischer Landeshoheit.
Ortsadel
Adlige von Escheberg 1240 bis 1410 (Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 44) bzw. 1414 (Knappe, Burgen in Hessen, S. 25 f.) urkundlich erwähnt. 1432 hieß es die von Escheberg, die nun ausgestorben (Depos. von der Malsburg).
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1200/16: Pleban (Insert in Urkunde von 1256 HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 43)
- 1256: Pleban
- 1332: Pfarrkirche (parochialis ecclesie). Zur Lage der untergegangenen Kirche dicht nördlich oberhalb ehemaligen Siedlungsfläche vgl. Klaus Sippel, Archäologische Fundstellen und Funde aus mittelalterlicher Zeit im Stadtgebiet von Zierenberg, in: Zierenberg 1293 - 1993, S. 42-56, hier S. 46-47
Pfarrzugehörigkeit
1585 nicht genannt; 1872 war der Hof Escheberg Vikariat von Breuna (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 253), so auch noch 1994
Patronat
1256 war Dietrich Groppe von Schartenberg Vogt der Kirche zu Escheberg
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archidiakonat St. Marien zu Hofgeismar
Juden
1833 lebten einige Juden in Escheberg, gehörten zur Gemeinde Breuna
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Klaus Sippel, Archäologische Fundstellen und Funde aus mittelalterlicher Zeit im Stadtgebiet von Zierenberg, in: Zierenberg 1293 - 1993, S. 42-56, hier S. 46-47
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 44
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 253
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 129 f.
- Schroeder-Petersen, Ämter Wolfhagen und Zierenberg, S. 85-96
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 25 f.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 94f
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Escheberg, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2053_escheberg> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2053