Arenborn

Die Lage von Arenborn im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
21,5 km nordöstlich von Hofgeismar
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfacher Struktur und geringer Siedlungsdichte in einer Mulde am Nordrand des Bramwalds, unmittelbar an der heutigen Landesgrenze zu Niedersachsen. Kirche in zentraler Lage. Verbindungsstraßen führen nach Vernawahlshausen, Heisebeck und Oedelsheim.
Ersterwähnung
1288
Siedlungsentwicklung
Im 14./15. Jahrhundert fällt das Dorf vorübergehend wüst, wird aber im 16. Jahrhundert wieder besiedelt.
Historische Namensformen
- Aahornem (1288) [Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1, Urkundenbuch, S. 224, Nr. 213; Regest: Kruppa, Grafen von Dassel, S. 497-498, Regest Nr. 534]
- Ahorne, to (ca. 1380) [Lippoldsberger Güterregister, in: Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 187-189, Beil. IV]
- Ahorne (1409) [J. Wolf, Geschichte des Geschlechts von Hardenberg 2, Urkundenbuch S. 96-104, Nr. 47, hier S. 99]
- Arnborn (1551) [Salbuch des Gerichtes Gieselwerder HStAM Bestand S Nr. 331]
- Arnborn (1559) [HStAM Bestand Karten Nr. P II 21418]
- Arenborn (1580) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand 17 e Nr. Arenborn 1]
- Arnborn (1585) [Der ökonomische Staat, S. 96]
- Arnsborn (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 3]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1288)
- wüstes Dorf (1409)
Umlegung der Flur
1889-1891
Älteste Gemarkungskarte
1774
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3544246, 5718670
UTM: 32 U 544155 5716822
WGS84: 51.600709° N, 9.637528° O
Statistik
Ortskennziffer
633030010
Frühere Ortskennziffer
633021010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 227, davon 169 Acker (= 74.45 %), 39 Wiesen (= 17.18 %), 1 Holzungen (= 0.44 %)
- 1961 (Hektar): 276, davon 2 Wald (= 0.72 %)
Einwohnerstatistik
- 1551: 13 Haushaltungen (Salbuch des Gerichtes Gieselwerder HStAM Bestand S Nr. 331)
- 1585: 18 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 42 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 296, davon 295 evangelisch (= 99.66 %), 1 katholisch (= 0.34 %)
- 1961: 282, davon 252 evangelisch (= 89.36 %), 30 katholisch (= 10.64 %)
- 1970: 269
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1288: Burg und Gericht Gieselwerder
- 1409: Burg und Gericht Gieselwerder (Mainzer Pfandbesitz der Herren von Hardenberg)
- 1462: Landgrafschaft Hessen, Gericht Gieselwerder
- 1551: Landgrafschaft Hessen, Amt Gieselwerder
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Sababurg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sababurg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Leine, Distrikt Göttingen, Kanton Bodenfelde
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Altkreis
Hofgeismar
Gemeindeentwicklung
Gericht
- bis 1822: Amt Sababurg
- 1822: Justizamt Sababurg (Sitz Veckerhagen)
- 1867: Amtsgericht Veckerhagen
- 1879: Amtsgericht Veckerhagen
- 1932: Amtsgericht Karlshafen
- 1943: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
- 1949: Amtsgericht Karlshafen
- 1968: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
- 1969: Amtsgericht Hofgeismar
Herrschaft
- 1288 verpfänden die Herzöge Albert und Wilhelm von Braunschweig dem Grafen Otto von Everstein Schloss und Stadt Gieselwerder mit den zugehörigen Dörfern und Vogteien, wozu auch das Dorf Arenborn gehört.
- Nach dem Hardenberger Teilungsvertrag von 1409 soll das wüste Dorf ungeteilt bleiben.
- Mit der Verpfändung durch das Mainzer Kurfürstentum fällt die Herrschaft über den Ort 1462 faktisch an die Landgrafschaft Hessen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1288 gehörte Arenborn zur Burg Gieselwerder. Diese wird 1462 mit dem zugehörigen Amt von Kurmainz an Hessen abgetreten und im 16. Jahrhundert mit dem hessischen Amt Sababurg vereinigt.
- Mitte des 14. Jahrhunderts verfügt das Benediktinerinnenkloster Lippoldsberg über Besitz in Arenborn.
Zehntverhältnisse
Im Lippoldsberger Güterregister von um 1380 wird der Zehnt erwähnt und noch um 1530 befindet sich der Zehnt im Besitz des Klosters Lippoldsberg.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1580 bewilligt Landgraf Wilhelm den Dörfern Arenborn und Heisebeck zu ihrer Kirche einen jährlichen Zuschuss (HStAM Bestand 17 e Nr. Arenborn 1)
- Saalkirche mit kleiner polygonaler Chorapsis 1911/12 errichtet, 1963 renoviert
Pfarrzugehörigkeit
1585 und 1872 nach Heisebeck eingepfarrt, nach der vorübergehenden Aufhebung der Pfarrstelle (1974-85) wieder Filialkirche davon
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Hilmar Höpfner vor 1569-1583, Pfarrer in Heisebeck und Arenborn
Kirchliche Mittelbehörden
Dekanat Oedelsheim
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- 700 Jahre Arenborn 1288-1988
- Desel, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Hofgeismar, S. 259
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 462-468
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 247, 422-423
- Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 115
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 100
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 17
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Arenborn, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2048_arenborn> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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