Ehlen

Dorf · 333 m über NN  
Gemeinde
Habichtswald
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9,5 km östlich von Wolfhagen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte im oberem Warmetal am Westrand des Habichtswaldes. Kirche in zentraler Lage. Moderne Siedlungsentwicklung nördlich und südlich des alten Ortskerns. Im Norden des Siedlungsgebiets verläuft die Bundesstraße B 251 (Brilon-Kassel), die zugleich auch Zubringer zur westlich verlaufenden A 44 ist. Durch den Ort führt eine Nord-Südverbindung von Zierenberg nach Breitenbach (L 3220).

Ersterwähnung

1015

Siedlungsentwicklung

1928 wird das Gut Ropperode mit der Landgemeinde Ehlen vereinigt.
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Bodenhausen und von Teilen der aufgelösten Gutsbezirke Hoof und Forst Ehlen.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (um 1015)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1906 und 1908

Älteste Gemarkungskarte

1685

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3521668, 5687691
UTM: 32 U 521585 5685856
WGS84: 51.323589° N, 9.309779° O

Statistik

Ortskennziffer

633011020

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 651, davon 381 Acker (= 58.53 %), 205 Wiesen (= 31.49 %), 17 Holzungen (= 2.61 %); Gutsbezirk Oberförsterei Ehlen: 2042, davon 3 Acker (= 0,15 %), 2 Wiesen (= 0,1 %), 2021 Holzungen (= 99 %)
  • 1961 (Hektar): 1469, davon 420 Wald (= 28.59 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 59 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 64 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
  • 1793: 492 Seelen; 40 Acker-, 8 Köther- und 11 Beisitzerfamilien, davon 7 Schneider, 9 Schumacher, 2 Müller, 1 Wirt, 1 Zimmermann, 1 Schreiner, 3 Wagner, 2 Schmiede
  • 1885: 698, davon 694 evangelisch (= 99.43 %), 4 katholisch (= 0.57 %)
  • 1961: 1397, davon 1241 evangelisch (= 88.83 %), 140 katholisch (= 10.02 %)
  • 1970: 1686 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1515: Klostervogtei Hasungen (Weistum HStAM > 22 a 2 Hasungen (Hasunger Güterregister))
  • 1569: Landgrafschaft Kassel, Amt Kassel, Vogtei Hasungen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Vogtei Hasungen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Vogtei Hasungen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hof
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe, Vogtei Hasungen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen, Gemeinde Habichtswald (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis

Wolfhagen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss der Gemeinden Dörnberg und Ehlen zur neuen Gemeinde Habichtswald. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Dörnberg.

Gericht

  • bis 1822: Amt Zierenberg und Vogtei Hasungen (Assistenzamt Zierenberg)
  • 1822: Justizamt Wolfhagen
  • 1831: Justizamt Zierenberg
  • 1832: Justizamt Zierenberg
  • 1867: Amtsgericht Zierenberg
  • 1879: Amtsgericht Zierenberg
  • um 1900: Amtsgericht Zierenberg (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 104)
  • 1932: Amtsgericht Wolfhagen

Herrschaft

  • Eigenbesitz des Mainzer Erzstifts, den es um 1081 dem Kloster Hasungen überträgt. Seit dem 15. Jahrhundert zur Vogtei Hasungen gehörig, gelangt Ehlen mit der Säkularisation an die Landgrafschaft Hessen. 1539 wohnt der landgräfliche Vogt in Ehlen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Ehlen gehörte ursprünglich ganz dem Kloster Hasungen (Weistum im Hasunger Güterregister von 1515). 1527 wird der Hof nach der Säkularisation zunächst weiter vermeiert und für die Hof- und Landesverwaltung verwendet.

Zehntverhältnisse

Kloster Hasungen

Ortsadel

Adlige 1154-1257

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1081 und 1170: Kirche (ecclesia).
  • Der älteste Kirchenbau (heute Wohnhaus) stand nördlich des 1817/18 errichteten klassizistischen Saalbaus; romanischer Westturm 12. Jahrhundert

Pfarrzugehörigkeit

In der gefälschten Gründungsurkunde von (1081) schenkt Erzbischof Siegfried I. der 1074 gegründeten Propstei Hasungen u.a. die Kirche in Ehlen. 1170 wird die Kirche von allen Berechtigungen des Archipresbyters (Schützeberg) und Archidiakons befreit und die Befugnisse dem Abt von Hasungen überträt, der die Kirche mit einem Mönch besetzen darf. 1241 bekennt Erzbischof Siegfried [III.] von Mainz , dass er dem Abt Hermann und dem Konvent in Hasungen die Kirchen in den Dörfern Oelshausen, Ehlen, Hattenhausen und Schützeberg inkorporiert hat. Fortan verleiht der Konvent die Kirche einem vicarius temporalis, seit 1403 nachweislich nur an eigene Konventualen. 1527 kommt Schützeberg zur Pfarrei Ehlen, 1585 gehören Burghasungen und Ölshausen dazu. Zur Pfarrei Ehel der Klasse Zierenberg gehörten 1872 die Filiale Burghasungen und Oelshausen. Eingepfarrt waren damals die Güter Bodenhausen und Kalenberg sowie der Hof Ropperode (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 245). Burghasungen wird 1983 ins Kirchspiel Zierenberg umgepfarrt, Oelshausen bereits 1957 nach Istha.

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Daniel Velthmann 1527 bis nach 1548, ehemalige Ordensperson in Hasungen und Pfarrer in Schützeberg

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Schützeberg 1872: Pfarrei der Klasse Zierenberg (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 245)

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ehlen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2021_ehlen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2021