Martinhagen

Dorf · 387 m über NN  
Gemeinde
Schauenburg
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

15 km südwestlich von Kassel

Lage und Verkehrslage

Zweigeteiltes Dorf (bis 1896 Martinhagen und Großenhof, das ein Drittel der Gemarkung ausmacht) mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte an den Südostausläufern des Wattenbergs. Kirche auf einer einer Anhöhe neben einem Basaltkegel in zentraler Lage. Moderne Siedlungsausdehnung an den alten Dorfkern anschließend. Anbindung an das Straßenverkehrsnetz über die am Südrand des Ortes verlaufende Bundesstraße B 520 sowie über die zur Landesstraße L 3220 führende Kreisstraße K 24 zur A 44.

Ersterwähnung

1081

Siedlungsentwicklung

Durch Eingliederung von Großenhof 1896 erfuhr Martinhagen Vergrößerung nach Osten um ein Drittel.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villam noviter cultam que dicitur Meribodonhago (1081)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1892 und 1901, Kartierung 1903

Älteste Gemarkungskarte

1675-1695

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3520050, 5683678
UTM: 32 U 519968 5681844
WGS84: 51.287578° N, 9.286343° O

Statistik

Ortskennziffer

633023050

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 292, davon 203 Acker (= 69.52 %), 69 Wiesen (= 23.63 %), 1 Holzungen (= 0.34 %)
  • 1961 (Hektar): 446, davon 1 Wald (= 0.22 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1446: Landgrafschaft Kassel, Amt Kassel, Vogtei Hasungen
  • 1534: Schaumburgisches Gericht des Amtes Baune
  • 1569: Landgrafschaft Kassel, Amt Kassel, Vogtei Hasungen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bauna (seit 1804 Wilhelmshöhe)
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hof
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe, Vogtei Hasungen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel

Altkreis

Wolfhagen

Gemeindeentwicklung

1.4.1896: Vereinigung mit Großenhof, das aus dem Landkreis Kassel ausgegliedert wird. Vom 31.12.1971 bis 31.07.1972 war Martinhagen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Hoof eingegliedert, die 1.8.1972 in der Gemeinde Schauenburg aufging. Seitdem ist Martinhagen ein Ortsteil der Gemeinde Schauenburg.

Gericht

  • bis 1822: Amt Zierenberg und Vogtei Hasungen (Assistenzamt Zierenberg)
  • 1822: Justizamt Wolfhagen
  • 1831: Justizamt Zierenberg
  • 1832: Justizamt Zierenberg
  • 1867: Amtsgericht Zierenberg
  • 1932: Amtsgericht Wolfhagen

Herrschaft

  • 1470 landgräfliche Belehnung der v. Dalwigk mit u.a. mit Martinhagen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Um 1081 schenkt Adelheid das kürzlich gegründete Dorf dem Kloster Hasungen. Der sog. große Hof (entspricht dem östlichen Drittel des Dorfes) empfangen seit 1470 die von Dalwigk als hessisches Lehen. 1534 fällt der große Hof im Zuge einer Nutzteilung in den Besitz der Schaumburgischen Linie.

Zehntverhältnisse

1310 hat das Petersstift Fritzlar Zehnteinkünfte in Martinhagen.

Ortsadel

1241 Adliger

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1398: Pleban
  • 1454: Pfarrei
  • Spätgotischer Westturm mit ehemaligem Wehrgeschoss, Salbau von 1767

Patrozinien

  • Nikolaus [1521]

Pfarrzugehörigkeit

1505 zum Dekanat Schützeberg gehörig, bis 1804 zur Klasse Wilhelmshöhe gehörig, 1952 wird Martinhagen aus dem Kirchenkreis Wolfhagen in den Kirchenkreis Kassel-Land umgegliedert und zum Kirchspiel mit der Filialgemeinde Breitenbach. 1968 wird der Pfarrsitz in das neu errichtete Pfarrhaus in Breitenbach verlegt.

Patronat

Das Patronat über die Nicolaikirche gehört bis zur Reformation dem Kloster Hasungen, nach 1527 ist es landgräflich.

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Eckel noch 1547

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Schützeberg

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Martinhagen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1998_martinhagen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1998