Altendorf

Dorf · 248 m über NN  
Gemeinde
Naumburg
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

12,5 km südöstlich von Wolfhagen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte im Tal der nordhessischen Elbe. Kirche in zentraler Lage. Verbindungsstraße von Fritzlar nach Naumburg (L 3214)

Ersterwähnung

1206

Siedlungsentwicklung

In der Gemarkung wurde ein jungsteinzeitliches Steinkammergrab gefunden.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Elberberg.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1403)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Umlegung der Flur

1871

Älteste Gemarkungskarte

1807

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3514357, 5675678
UTM: 32 U 514277 5673848
WGS84: 51.215842° N, 9.204419° O

Statistik

Ortskennziffer

633018010

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 752, davon 451 Acker (= 59.97 %), 67 Wiesen (= 8.91 %), 178 Holzungen (= 23.67 %)
  • 1961 (Hektar): 909, davon 356 Wald (= 39.16 %)

Einwohnerstatistik

  • 1579: 21 Haushaltungen
  • 1692: 28 Haushaltungen
  • 1731: 24 Häuser (Naumburger Amtsrechnung)
  • 1807: 39 Feuerstellen mit 296 Menschen; Gewerbetreibende: 21 Ackerleute, 1 Hufschmied, 3 Leinweber, 1 Schreiner, 1 Schuhflicker, 2 Maurer, 1 Müller, 1 Schneider, 6 Tagelöhner, 5 Tagelöhnerinnen
  • 1885: 267, davon 267 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 302, davon 284 evangelisch (= 94.04 %), 18 katholisch (= 5.96 %)
  • 1970: 292

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1384: Kurmainzisches Amt Naumburg (UA Hertingshausen)
  • 1403/1439: Erzstift Mainz, Amt Naumburg
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Amt Fritzlar und Naumburg (Stadt und Amtsvogtei)
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Naumburg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Naumburg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Naumburg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Naumburg (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis

Wolfhagen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der Stadtgemeinde Naumburg eingegliedert.

Gericht

  • bis 1822: Amt Naumburg
  • 1822: Justizamt Naumburg
  • 1867: Amtsgericht Naumburg
  • 1879: Amtsgericht Naumburg
  • 1945: Amtsgericht Wolfhagen
  • 1948: Amtsgericht Wolfhagen (Zweigstelle Naumburg)
  • 1970: Amtsgericht Wolfhagen

Herrschaft

  • Begleitet von bis in das 15. Jahrhundert andauernden Fehden mit den Landgrafen von Hessen bilden die Dörfer Altendorf, Altenstädt und Beltershausen seit dem Ende des 14. Jahrhundert das kleine kurmainzische Amt Naumburg, dessen Sitz die gleichnamige Stadt wird. 1544-1588 an Waldeck verpfändet und noch Anfang des 18. Jahrhunderts von den Landgrafen beansprucht, können die kurmainzischen Herrschaftsrechte bis zum Ende des Alten Reiches behauptet werden.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1206 bestätigt Papst Innozenz dem Kloster Berich seinen Besitz in Altendorf. Graf Wittekind von Naumburg schenkt 1234 dem deutschen Orden u. a. Güter zu Altendorf.

Zehntverhältnisse

1283 bestätigt Graf Otto von Waldeck, dass der Ritter Dietrich von Wagenbach im Einvernehmen mit seiner Frau und ihren Kindern, dem Kloster Berich der dritte Teil des Zehnten verkauft hat.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1201-1216: Kapelle belegt
  • Spätgotischer Chorturm mit zweigeschossisger Laternenhaube von 1788. Heutiges Schiff als klassizistischer Saalbau 1830 errichtet

Pfarrzugehörigkeit

Die Kapelle gehört unter Papst Innozenz III. (1198-1216) zur Pfarrei der heutigen Wüstung Immenhausen, 1286 jedoch zum Kloster Merxhausen. 1574 Filiale der Pfarrei Altenstädt.

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Nikodemus Hefenträger 1559-1568

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim

Kultur

Schulen

1807 Schulhaus vorhanden
1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Altendorf, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1993_altendorf> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1993