Welleringhausen

Die Lage von Welleringhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9,5 km westlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte im Upland umittelbar an der Nordrhein-Westfälischen Grenze (Hochsauerlandkreis). Kirche am Nordrand an höchster Stelle. Verbindungsstraße nach Düdinghausen und über Bömighausen zur B 251
Ersterwähnung
1194
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Beleg Waliereshusun (986-988) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses S. 146, § 415 ; vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 268] aus den Traditionen von Corvey ist wahrscheinlich auf die Wüstung Welrissen im Landkreis Kassel zu beziehen.
Historische Namensformen
- Walberinchusen, in (1194) [Kop. 14. Jahrhundert Regesten der Erzbischöfe von Köln 2, S. 299, Nr. 1488]
- Weldricheshusen, de (1223) [Regesten zur Geschichte der Mainzer Erzbischöfe 2, S. 184-185, Nr. 442]
- Walterinchusen, in (1281-1313) [Güterverzeichnis des Grafen Ludwig von Arnsberg, Abschrift Joh. Suibert Seibertz, Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen 3, Urkundenbuch 2, S. 107-114, Nr. 551, hier S. 107 (7)]
- Walderzkenkusz, in; weltersinchusz, de (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31]
- Weltzerinchusen (1382) [Regesten der Erzbischöfe von Köln 9, S. 103, Nr. 417]
- Welderskusen (1386) [Regesten der Erzbischöfe von Köln 9, S. 335, Nr. 1306]
- Welderickhausen (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
- Welleringhausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1382)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3481445, 5682029
UTM: 32 U 481378 5680196
WGS84: 51.272805° N, 8.733051° O
Statistik
Ortskennziffer
635022080
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 496, davon 143 Acker (= 28.83 %), 52 Wiesen (= 10.48 %), 84 Holzungen (= 16.94 %)
- 1961 (Hektar): 494, davon 151 Wald (= 30.57 %)
Einwohnerstatistik
- 1541: 12 Häuser
- 1620: 13 Häuser
- 1650: 16 Häuser
- 1738: 16 Häuser
- 1770: 16 Häuser, 119 Einwohner
- 1885: 142, davon 138 evangelisch (= 97.18 %), 4 katholisch (= 2.82 %)
- 1895: 144, davon 141 evangelisch (= 97.92 %), 3 katholisch (= 2.08 %)
- 1961: 98, davon 92 evangelisch (= 93.88 %), 3 katholisch (= 3.06 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1489: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Vom 31.12.1971 bis 31.12.1973 zwischenzeitlicher Zusammenschluß der Gemeinden Bömighausen, Eimelrod, Neerdar Usseln und Welleringhausen zur Gemeinde Upland, die dann am 1.1.1974 in der Gemeinde Willingen (Upland) aufging. Sitz der Gemeinde ist Willingen (Upland).
Gericht
- 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
- 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- Um 1300 geht ein Hof in Welleringhausen von den Grafen von Arnsberg zu Lehen aus. 1382 wird Volpert Stoiszer von Erzbischof Friedrich von Köln mit dem Dorf Welleringhausen belehnt. Das Lehen rührt von der Grafschaft Arnsberg her. 1386 belehnt derselbe Erzbischof Brosekin von Viermünden mit dem Hof zu Welleringhausen.
- 1537 gehört Welleringhausen mit aller Obrigkeit den Grafen von Waldeck.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1194 bestätigte Erzbischof Adolf von Altena dem Kloster Flechtdorf den Besitz einer Hufe in Welleringhausen.
- 1537 haben die Junker von Viermünden, die von Dorfeld und zu Korbach sowie etliche Bürger Güter und Höfe in Welleringhausen.
Zehntverhältnisse
Zwischen 1332 und 1344 ist der Zehnte waldeckisches Lehen Heinemanns von Itter. 1537 gehört er denen von Rhene.
Ortsadel
1223
Kirche und Religion
Ortskirchen
- (1281-1313): Kirche (ecclesia)
- Aus drei Teilen bestehender Gewölbebau aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts: Niedriger quadratischer Westturm, fast quadratisches, einjochiges Schiff, eingezogener quadratischer Chor. Die Bezeichnung Abrahamskirche stammt aus jüngerer Zeit.
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich zum Kirchspiel Neerdar gehörig, 1950 Filialgemeinde von Eppe, 1976 Usseln eingegliedert. 2018 bilden Usseln, Rattlar und Welleringhausen ein Kirchspiel.
Patronat
1313 ist Abraham von Welleringhausen von Graf Wilhelm von Arnsburg mit dem ius patronatus ecclesie ibidem belehnt.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Neerdar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Neerdarer Pfarrer Dithmar Westenuten ab 1535.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Welleringhausen. Waldecksche Ortssippenbücher 42
- Schwersmann, Benediktinerkloster Flechtdorf, S. 325
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 216-228
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3 (Kreis des Eisenberges), S. 226-229
- Langenbeck, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 42 (1950), S. 96
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Welleringhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1867_welleringhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1867