Strothe

Die Lage von Strothe im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4,5 km nordöstlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit geringer Siedlungsdichte und einfachem, fast rundlichen Grundriss und Quellgebiet der Werbe. Verbindungsstraßen in alle Himmelsrichtungen
Ersterwähnung
1251
Siedlungsentwicklung
Im sogenannten „Streitholz“ in Richtung Korbach befinden sich bronzezeitliche Grabhügel
Historische Namensformen
- Strot, in (1251) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S. 277, Nr. 433]
- Strot, in (1263) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S. 497, Nr. 972]
- Strot (1278) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S. 732, Nr. 1531]
- Strut (1347) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 2069]
- Strot, to der (2. Hälfte 14. Jahrhundert) [Ohainski, Lehnregister, S. 50 (105)]
- Strote (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
- Strote (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- locus (1278)
- Dorp (2. Hälfte 14. Jahrhundert)
- Dorf (1522)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3495757, 5683065
UTM: 32 U 495685 5681232
WGS84: 51.282404° N, 8.938126° O
Statistik
Ortskennziffer
635015150
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 358, davon 205 Acker (= 57.26 %), 61 Wiesen (= 17.04 %), 31 Holzungen (= 8.66 %)
- 1961 (Hektar): 357, davon 56 Wald (= 15.69 %)
Einwohnerstatistik
- 1541: 9 Häuser
- 1738: 23 Häuser
- 1770: 26 Häuser, 142 Einwohner
- 1885: 239, davon 239 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 213, davon 212 evangelisch (= 99.53 %), 1 katholisch (= 0.47 %)
- 1961: 239, davon 224 evangelisch (= 93.72 %), 11 katholisch (= 4.60 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Landau
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- 1755: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Landau
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Werbe (Sitz in Sachsenhausen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Preußische Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 01.07.1970 als Stadtteil in die Stadt Korbach eingemeindet.
Gericht
- 1816: Oberjustizamt der Werbe
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- Strothe liegt im Herrschaftsgebiet der Grafen von Waldeck, ist aber im Mittelalter zumeist als Lehen ausgetan. 1347 belehnt Graf Otto II. von Waldeck den Ritter Gerold von Osterhausen u.a. mit einem Hof in Strothe. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist das Dorf von der Herrschaft Everstein als Lehen an die von Dalwig ausgetan. 1522 verkauft der Graf das Dorf Strothe mit aller Obrigkeit und Gericht für 200 Goldgulden an Johann von Wolmeringhausen. Nach dem Aussterben dieser Familie 1635 fällt es an Waldeck zurück. Ansprüche der Abtei Corvey wurde ignoriert.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1251 verkauft der Ritter Arnold von Gudenburg dem Kloster Volkhardinghausen für 5 Mark und 1 Malter Roggen seine Güter in Stroth. 1278 überträgt der Ritter Giso von Gudenberg dem Kloster als Sühne weiteren Besitz u.a. in Widekindeshagen.
Zehntverhältnisse
Mitte des 13. Jahrhunderts haben die Ritter von Gudenburg den Zehnten in Strothe inne. 1263 wird er dem Kloster Volkhardinghausen verpfändet.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Ehemalige Kirche am Südrand an einem kleinen Platz.
- Saalkirche 1652/53 in Fachwerk neu erbaut, 1935 vollständig erneuert, 1971 wegen Baufälligkeit abgerissen
Pfarrzugehörigkeit
1571 mit der Pfarrei Meineringhausen verbunden, Ende des 16. Jahrhundert aber als vom Grafen von Waldeck verliehene Pfarrei bezeichnet. Noch 1950 und in der Folge Filialort von Meineringhausen, bilden die Gemeinden Meineringhausen und Strothe gemeinsam mit Höringhausen 2018 einen Gesamtverband.
Patronat
Ende des 16. Jahrhunderts: Grafen von Waldeck
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Strothe, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1737_strothe> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1737