Schweinsbühl

Dorf · 510 m über NN  
Gemeinde
Diemelsee
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9,5 km nordwestlich von Korbach

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf im Upland mit geringer Siedlungsdichte und einfacher Struktur entlang von zwei Hauptachsen. Kirche am Nordrand. Verbindungsstraßen zu den umliegenden Dörfern Deisfeld, Benkhausen, Neerdar und Hemmighausen.

Ersterwähnung

Anfang 11. Jahrhundert

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Älteste Gemarkungskarte

1850

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3482446, 5686266
UTM: 32 U 482379 5684432
WGS84: 51.31092° N, 8.747187° O

Statistik

Ortskennziffer

635007090

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 747, davon 199 Acker (= 26.64 %), 48 Wiesen (= 6.43 %), 228 Holzungen (= 30.52 %)
  • 1961 (Hektar): 746, davon 281 Wald (= 37.67 %)

Einwohnerstatistik

  • 1541: 15 Häuser
  • 1620: 21 Häuser
  • 1650: 11 Häuser
  • 1738: 20 Häuser
  • 1770: 20 Häuser, 117 Einwohner
  • 1885: 165, davon 165 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 170, davon 170 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 133, davon 132 evangelisch (= 99.25 %), 1 katholisch (= 0.75 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1489: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Waldeck

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 als Ortsteil in die neu gegründete Gemeinde Diemelsee eingemeindet.

Gericht

  • 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
  • 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
  • 1850: Kreisgericht Korbach
  • 1868/69: Amtsgericht Korbach

Herrschaft

  • Mitte des 14. Jahrhunderts trägt Johann von Padberg die Vogtei und den Patronat über die Kirche von Corvey zu Lehen, 1371 ist die Vogtei kurkölnisches Lehen. Die Grafen von Waldeck können erst im 16. Jahrhundert über die Freigerichtsbarkeit Fuß fassen. 1537 gehört ihnen der Ort.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Nach der Corveyer Heberolle werden zum Anfang des 11. Jahrhunderts aus der Villikation Schweinbühl 5 Mansen Salland und dazu 19 Mansen am Ort an zinspflichtige Bauern ausgetan. 2 waren mansi deserti (Kaminsky, Reichsabtei Corvey, S. 33).
  • 1398 verkaufen die von Dalwigk das Gut Wechteler und einen Hof in Schweinsbühl beim Kirchhof einem Korbacher Bürger.
  • 1537 haben die Herren von Dalwigk und die von Viermünden Höfe in Schweinsbühl.

Zehntverhältnisse

Die Feldmark Schweinsbühl war zehntfrei.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Mitte des 14. Jahrhunderts Kirche genannt
  • Romanische Kirche aus quadratischem Joch mit halbrunder Apsis

Patrozinien

  • Georg (Georgius)

Pfarrzugehörigkeit

Seit 1566 gehört Flechtdorf zum Kirchspiel Schweinsbühl. Der Ort hat bis 1797 einen eigenen Pfarrer, danach wird er an die Nachbarpfarreien Flechtdorf und Rhena-Neerdar angeschlossen. 1975 wird die bis dahin unbesetzte Pfarrstelle Schweinsbühl aufgehoben und der Ort als Vikariatsgemeinde Korbach-Rhena eingegliedert. 2018 zum Kirchspiel Eimelrod-Rhena

Patronat

Mitte des 14. Jahrhunderts trägt Johann von Padberg den Patronat über die Kirche von Corvey zu Lehen, 1537 ist der Graf von Waldeck Patron.

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Hermann Holenstein bis 1536

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhausen (Niedermarsberg)

Kultur

Schulen

1912 Neubau der Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schweinsbühl, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1724_schweinsbuehl> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1724