Schwalefeld

Dorf · 520 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

17 km nordwestlich von Korbach

Lage und Verkehrslage

Dorf mit lockerer Gebäudeanordnung und geringer Siedlungsdichte im Upland entlang der Talstrasse (K 63) am Aarbach, einem Quellzufluss des Itterbaches. Im Westen verläuft die L 3393 Willingen-Bontkirchen.

Ersterwähnung

1332-1344

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3474260, 5685885
UTM: 32 U 474196 5684051
WGS84: 51.307185° N, 8.629816° O

Statistik

Ortskennziffer

635022060

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 834, davon 133 Acker (= 15.95 %), 79 Wiesen (= 9.47 %), 527 Holzungen (= 63.19 %)
  • 1961 (Hektar): 835, davon 541 Wald (= 64.79 %)

Einwohnerstatistik

  • 1620: 39 Häuser
  • 1650: 20 Häuser
  • 1738: 33 Häuser
  • 1770: 36 Häuser, 191 Einwohner
  • 1885: 318, davon 317 evangelisch (= 99.69 %), 1 katholisch (= 0.31 %)
  • 1895: 413, davon 403 evangelisch (= 97.58 %), 4 katholisch (= 0.97 %), 6 Juden (= 1.45 %)
  • 1961: 531, davon 482 evangelisch (= 90.77 %), 48 katholisch (= 9.04 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Waldeck

Gemeindeentwicklung

Am 1.4.1972 Eingemeindung von Rattlar und Schwalefeld nach Willingen, das seit 1.1.1974 zusammen mit Upland die Großgemeinde Willingen (Upland) bildet.

Gericht

  • 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
  • 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
  • 1850: Kreisgericht Korbach
  • 1868/69: Amtsgericht Korbach

Herrschaft

  • Zwischen 1332 und 1344 haben die von Hottepe eine Hufe als waldeckisches Lehen.
  • 1537 haben die Grafen von Waldeck die Ortsherrschaft inne und besitzen die Eisenhütte.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Lehensbesitz der Herren von Büren ist zumindest nicht längerfristig nachweisbar (Oberschelp, Edelherren von Büren, S. 57-69)
  • 1380 hat das Kanonissenstift St. Cyriacus in Geseke (Kreis Soest) Einkünfte in Schwalefeld.

Zehntverhältnisse

1537 hat der Graf von Waldeck den Zehnten von 3 Höfen, von den 5 anderen die von Dorfeld.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kirche 1974-1976 errichtet

Pfarrzugehörigkeit

Schwalefeld gehört seit dem Mittelalter zum Kirchspiel Usseln, 1976 wird es Filialgemeinde des neu errichteten Kirchspiels Willingen.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.

Wirtschaft

1537 ist die Schwalefelder Hütte (später auch "unter der Burg") als molle doselbst odder Eissern hütten verzeichnet und ist vom Grafen von Waldeck gegen Pacht an Hammer- bzw. Goldschmiede ausgetan. 1544 wird für Hütte und Hammer in Schwalefeld von Graf Walrabe von Waldeck ein Leihebrief ausgestellt. Sie ist in der Folgezeit jedoch nicht immer in Betrieb. 1682 erhält Johannes Pohlmann von Giebringhausen die Erlaubnis, "die wüste Hammerstätte unter der Burg nächst unserm Dorf Schwalefeld gelegen, mit einem Hammer von zweyen Herdten wiederumb aufzubauen." 1693 wird der Hüttenbetrieb eingestellt. Im 19. Jahrhundert entsteht in diesem Bereich die Siedlung Bergfreiheit

Mühlen

1537: Schleifmühle (s. Wirtschaft)
1548: Mahlmühle
Im Bereich der Bergfreiheit am Aarbach (Uplandstraße 9) Upländer Mühle mit Turbinenantrieb für 2 Walzenstühle und 1 Schrotgang
An der Itter (Burgring 18) Mühle des Christian Emde, bis Anfang der 1930er Jahre mit Wasserrad betrieben, dann Turbine für den Betrieb einer Sägemühle; seit 1975/76 stillgelegt

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schwalefeld, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1723_schwalefeld> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1723