Reitzenhagen

Die Lage von Reitzenhagen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
1,5 km nordwestlich von Bad Wildungen
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte entlang der Bilsteinstraße nordwestlich der Stadt Bad Wildungen im Tal der Wilde. Kapelle am Südrand des Ortes
Ersterwähnung
1232
Historische Namensformen
- Richzenhagen, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 219-220 Nr. 79]
- Riccehain, de (1249) [Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2, S. 14, Nr. 7]
- Rychezenhagen, de (1263) [Kop. 1324, F. Roberg, Langsdorfer Urkunden, in: Neugestaltung in der Mitte des Reiches, S. 395-397, LU 2]
- Rytzigen[hagen] bzw. Ryczegenhagen (1325) [HStAM Bestand Urk. 1 Nr. 4092]
- Riczenhayn (1415) [Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2: Regesten und Urkunden, S. 141, Nr. 313]
- Reizenhagen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3507440, 5665631
UTM: 32 U 507363 5663805
WGS84: 51.125664° N, 9.105216° O
Statistik
Ortskennziffer
635003130
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 108, davon 64 Acker (= 59.26 %), 17 Wiesen (= 15.74 %), 8 Holzungen (= 7.41 %)
Einwohnerstatistik
- 1556: 17 Häuser (einschließlich der Mühlen), 85 Einwohner
- 1620: 23 Häuser
- 1650: 4 Häuser
- 1770: 14 Häuser, 87 Einwohner
- 1885: 103, davon 103 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 104, davon 101 evangelisch (= 97.12 %), 3 katholisch (= 2.88 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1478: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 1.5.1940 Eingemeindung in die Stadt Bad Wildungen.
Gericht
- 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
- 1906: Amtsgericht Bad Wildungen
Herrschaft
- 1263 und 1325 ist Reitzenhagen mainzisches Lehen der Landgrafen von Hessen. Im 15. Jahrhundert gelangt die Ortsherrschaft in die Hände der Grafen von Waldeck
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1373 erhielt der Deutsche Orden zu Marburg einen dem Grafen von Waldeck gehörenden Baumgarten in Reitzenhagen. 1460 kauft Graf Wolrad I. von Waldeck ein Wohnhaus zu Reitzenhagen sowie eines Weinbergs und eines Bohnengartens von Grete von Viesebeck. 1463 wird dem Grafen Wolrad I. von Waldeck ein Haus und Hof, ein Weinberg und ein Baumgarten zu Reitzenhagen aufgelassen.
- Aus Verkäufen der Romroder Linie der Löwensteiner zwischen 1415 und 1435 lässt sich Besitz erschließen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1263: Kirche (ecclesia)
- 1283: Pleban
- 1961: Kirchneubau (Evangelische Auferstehungskapelle)
Pfarrzugehörigkeit
Vor 1521 selbstständige Pfarrei, danach zu Altwildungen gehörig und nicht mehr genannt. Mit der Errichtung der Kapelle wird 1962 eine zweite Predigtstelle in Altwildungen eingerichtet.
Patronat
1263 haben Sophie von Brabant und ihr Sohn Heinrich das Patronat über die Kirche in Reitzenhagen vom Erzstift Mainz als Lehen inne. Ob und wann das Patronatsrecht an die Grafen von Waldeck fiel, ist nicht bekannt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim
Wirtschaft
Im 16. Jahrhundert ist ein Sauerbrunnen überliefert
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Reitzenhagen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1695_reitzenhagen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1695