Rattlar

Die Lage von Rattlar im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
16 km nordwestlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Dorf im Upland am südlichen Dommelbach-Zufluss Wiedbach mit lockerer Gebäudeanordnung entlang von zwei sich kreuzenden Straßen. Kirche am Südrand
Ersterwähnung
1168
Historische Namensformen
- Rathalara, in (1168) [Kop. 17. Jahrhundert Regesten der Erzbischöfe von Köln 2, S. 166, Nr. 914]
- Ratlara, in (1194) [Kop. 14. Jahrhundert Regesten der Erzbischöfe von Köln 2, S. 299, Nr. 1488]
- Ratler, in (Anfang 14. Jahrhundert) [Güterverzeichnis des Stifts Meschede Johann Suibert Seibertz (Hrsg.), Quellen der Westfälischen Geschichte 1, S. 381-418, hier S. 387 Anm. 25]
- Ratlere, in (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31, hier S. 44]
- Rattler (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
- Ratler (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- Vorwerk (1194)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3475524, 5686274
UTM: 32 U 475460 5684440
WGS84: 51.310737° N, 8.647915° O
Statistik
Ortskennziffer
635022050
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 698, davon 193 Acker (= 27.65 %), 59 Wiesen (= 8.45 %), 329 Holzungen (= 47.13 %)
- 1961 (Hektar): 698, davon 331 Wald (= 47.42 %)
Einwohnerstatistik
- 1541: 4 Häuser
- 1620: 17 Häuser
- 1650: 6 Häuser
- 1738: 22 Häuser
- 1770: 24 Häuser, 146 Einwohner
- 1885: 342, davon 342 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 336, davon 336 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 370, davon 362 evangelisch (= 97.84 %), 5 katholisch (= 1.35 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1489: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg, Herrschaft Padberg
- 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Vom 31.12.1971 bis 31.12.1973 zwischenzeitlicher Zusammenschluß der Gemeinden Bömighausen, Eimelrod, Neerdar Usseln und Welleringhausen zur Gemeinde Upland, die dann am 1.1.1974 in der Gemeinde Willingen (Upland) aufging. Sitz der Gemeinde ist Willingen (Upland). Am 1.4.1972 Eingemeindung von Rattlar und Schwalefeld nach Willingen, das seit 1.1.1974 zusammen mit Upland die Großgemeinde Willingen (Upland) bildet.
Gericht
- 1533: Freistuhl Usseln
- 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
- 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- (1332-1344) hat Gottschalk von Thülen eine Hufe in Rattlar als waldeckisches Lehen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1168 schenkt der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg dem Kloster Flechtdorf eine Hufe in Rattlar, die zuvor der Lehnsinhaber Gottschalk von Padberg der Kölner Kirche zurückgegeben hatte.
- In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hat Kloster Meschede zwei Hufen in Rattlar.
- 1528 gewährt Graf Philipp der Ältere seinem Drost Friedrich von Twiste Schoß- und Dienstfreiheit - mit Ausnahme von Landsteuer und Landfolge - für seinen wüsten Hof in Rattlar, den er vom Kloster Flechtdorf zu Pachtlehen trägt.
- Die von Thülen haben im 14. Jahrhundert ein waldeckisches Lehen und noch 1591 und 1778 ein Gut in Rattlar.
Zehntverhältnisse
1537 hat Johann von Eppe den Zehnten, die Grafen von Waldeck den Rottzehnten.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1954: Einweihung der evangelischen Pfarrkirche
- Über einen möglichen Vorgängerbau ließen sich keine Nachweise finden.
Pfarrzugehörigkeit
Rattlar gehört im Mittelalter zum Kirchspiel Usseln und ist 1950 und 1972 Filialgemeinde. 2018 bilden Usseln, Rattlar und Welleringhausen ein Kirchspiel.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Historische Ereignisse
1842 Dorfbrand
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Rattlar, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1688_rattlar> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1688