Rattlar

Dorf · 575 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

16 km nordwestlich von Korbach

Lage und Verkehrslage

Dorf im Upland am südlichen Dommelbach-Zufluss Wiedbach mit lockerer Gebäudeanordnung entlang von zwei sich kreuzenden Straßen. Kirche am Südrand

Ersterwähnung

1168

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Vorwerk (1194)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3475524, 5686274
UTM: 32 U 475460 5684440
WGS84: 51.310737° N, 8.647915° O

Statistik

Ortskennziffer

635022050

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 698, davon 193 Acker (= 27.65 %), 59 Wiesen (= 8.45 %), 329 Holzungen (= 47.13 %)
  • 1961 (Hektar): 698, davon 331 Wald (= 47.42 %)

Einwohnerstatistik

  • 1541: 4 Häuser
  • 1620: 17 Häuser
  • 1650: 6 Häuser
  • 1738: 22 Häuser
  • 1770: 24 Häuser, 146 Einwohner
  • 1885: 342, davon 342 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 336, davon 336 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 370, davon 362 evangelisch (= 97.84 %), 5 katholisch (= 1.35 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1489: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg, Herrschaft Padberg
  • 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Waldeck

Gemeindeentwicklung

Vom 31.12.1971 bis 31.12.1973 zwischenzeitlicher Zusammenschluß der Gemeinden Bömighausen, Eimelrod, Neerdar Usseln und Welleringhausen zur Gemeinde Upland, die dann am 1.1.1974 in der Gemeinde Willingen (Upland) aufging. Sitz der Gemeinde ist Willingen (Upland). Am 1.4.1972 Eingemeindung von Rattlar und Schwalefeld nach Willingen, das seit 1.1.1974 zusammen mit Upland die Großgemeinde Willingen (Upland) bildet.

Gericht

  • 1533: Freistuhl Usseln
  • 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
  • 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
  • 1850: Kreisgericht Korbach
  • 1868/69: Amtsgericht Korbach

Herrschaft

  • (1332-1344) hat Gottschalk von Thülen eine Hufe in Rattlar als waldeckisches Lehen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1168 schenkt der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg dem Kloster Flechtdorf eine Hufe in Rattlar, die zuvor der Lehnsinhaber Gottschalk von Padberg der Kölner Kirche zurückgegeben hatte.
  • In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hat Kloster Meschede zwei Hufen in Rattlar.
  • 1528 gewährt Graf Philipp der Ältere seinem Drost Friedrich von Twiste Schoß- und Dienstfreiheit - mit Ausnahme von Landsteuer und Landfolge - für seinen wüsten Hof in Rattlar, den er vom Kloster Flechtdorf zu Pachtlehen trägt.
  • Die von Thülen haben im 14. Jahrhundert ein waldeckisches Lehen und noch 1591 und 1778 ein Gut in Rattlar.

Zehntverhältnisse

1537 hat Johann von Eppe den Zehnten, die Grafen von Waldeck den Rottzehnten.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1954: Einweihung der evangelischen Pfarrkirche
  • Über einen möglichen Vorgängerbau ließen sich keine Nachweise finden.

Pfarrzugehörigkeit

Rattlar gehört im Mittelalter zum Kirchspiel Usseln und ist 1950 und 1972 Filialgemeinde. 2018 bilden Usseln, Rattlar und Welleringhausen ein Kirchspiel.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

1842 Dorfbrand

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rattlar, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1688_rattlar> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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