Odershausen

Die Lage von Odershausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
3,5 km südlich von Bad Wildungen
Lage und Verkehrslage
Geschossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen und geringer Siedlungsdichte im nordöstlichen Kellerwald am Zusammenfluss des Dörn- und des Kaltebornsbaches. Kirche in zentraler Hanglage. Moderen Siedlungsentwicklung nach Nordosten. Durch den Ort führt die K 40. Am südöstlichen Ortsrand treffen sich die Bundesstraße 253 und die Bundesstraße 485.
Ersterwähnung
1309
Historische Namensformen
- Orteshusen, in (1309) [Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2: Regesten und Urkunden, S. 57-58, Nr. 105 = HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10532]
- Odirshusen (1402) [Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2: Regesten und Urkunden, S. 137, Nr. 300]
- Oddershausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1309)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Jägersburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3507699, 5661370
UTM: 32 U 507622 5659545
WGS84: 51.08736° N, 9.108825° O
Statistik
Ortskennziffer
635003100
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 725, davon 208 Acker (= 28.69 %), 123 Wiesen (= 16.97 %), 303 Holzungen (= 41.79 %)
- 1961 (Hektar): 726, davon 321 Wald (= 44.21 %)
Einwohnerstatistik
- 1620: 33 Häuser
- 1650: 12 Häuser
- 1686: 18 Häuser
- 1738: 23 Häuser
- 1770: 28 Häuser, 192 Einwohner
- 1885: 294, davon 294 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 319, davon 319 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 609, davon 555 evangelisch (= 91.13 %), 43 katholisch (= 7.06 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1478: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 als Stadtteil in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.
Gericht
- 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
- 1906: Amtsgericht Bad Wildungen
Herrschaft
- Herrschaftlich haben sich Grafen von Waldeck bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts durchgesetzt, auch wenn das Peterssitft in Fritzlar noch 1561 im Besitz von Lehngütern ist.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1309 überträgt Graf Heinrich von Waldeck dem Ritter Heinrich von Urff seine Einkünfte im Dorf Odershausen zu Lehen. 1407 überlassen die Herrn und Brüder des Hospitals in Wildungen Adelheid Kunne eine halbe Hufe in Odershausen.
- 1501 bzw. 1503 erwirbt Graf Heinrich VIII. von Waldeck den ganzen Besitz des Mainzer St. Johannesstiftes in Odershausen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1357: Pleban
- 1403 bestätigt Papst Bonifatius IX. dem Johanniter-Haus bei Wildungen u.a. den Besitz der Parrochialkirche in Odershausen (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9910)
- Um 1200: Einschiffiger Saalbau mit eingezogenem rechteckigem Chor; Westturm Neubau von 1922
Pfarrzugehörigkeit
1402, 1535 und 1592 sind Braunau und Reinhardshausen Filialen, seit 1556 Gershausen, 1584 vorübergehend Bergfreiheit. Braunau ist noch 1994 Filialgemeinde, das früher zum Kirchspiel Armsfeld gehörige Bergfreiheit ist 1960 dazugekommen.
Patronat
Ursprünglich im Besitz der Herren von Westerburg, die sie 1402 dem Johanniterhaus Wildungen übergaben, 1403 von Papst Bonifatius IX. bestätigt. 1545 nach Aufhebung des Johanniterhauses fiel der Patronat an die Grafen von Waldeck.
Diakonische Einrichtungen
1948 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Odershausen v. O. Pfarrarchiv Odershausen)
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Dietrich Brechthen 1544-1551
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Odershausen. Waldeckische Ortssippenbücher 61
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 259-263,
- Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 1: Darstellung, S. 126
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 246-256,
- Nebelsiek, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 35 (1935), S. 63
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Odershausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1675_odershausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1675