Odershausen

Dorf · 360 m über NN  
Gemeinde
Bad Wildungen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

3,5 km südlich von Bad Wildungen

Lage und Verkehrslage

Geschossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen und geringer Siedlungsdichte im nordöstlichen Kellerwald am Zusammenfluss des Dörn- und des Kaltebornsbaches. Kirche in zentraler Hanglage. Moderen Siedlungsentwicklung nach Nordosten. Durch den Ort führt die K 40. Am südöstlichen Ortsrand treffen sich die Bundesstraße 253 und die Bundesstraße 485.

Ersterwähnung

1309

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1309)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3507699, 5661370
UTM: 32 U 507622 5659545
WGS84: 51.08736° N, 9.108825° O

Statistik

Ortskennziffer

635003100

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 725, davon 208 Acker (= 28.69 %), 123 Wiesen (= 16.97 %), 303 Holzungen (= 41.79 %)
  • 1961 (Hektar): 726, davon 321 Wald (= 44.21 %)

Einwohnerstatistik

  • 1620: 33 Häuser
  • 1650: 12 Häuser
  • 1686: 18 Häuser
  • 1738: 23 Häuser
  • 1770: 28 Häuser, 192 Einwohner
  • 1885: 294, davon 294 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 319, davon 319 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 609, davon 555 evangelisch (= 91.13 %), 43 katholisch (= 7.06 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1478: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
  • 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
  • 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Waldeck

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 als Stadtteil in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.

Gericht

  • 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1850: Kreisgericht Wildungen
  • 1868/69: Amtsgericht Wildungen
  • 1879: Amtsgericht Niederwildungen
  • 1906: Amtsgericht Bad Wildungen

Herrschaft

  • Herrschaftlich haben sich Grafen von Waldeck bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts durchgesetzt, auch wenn das Peterssitft in Fritzlar noch 1561 im Besitz von Lehngütern ist.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1309 überträgt Graf Heinrich von Waldeck dem Ritter Heinrich von Urff seine Einkünfte im Dorf Odershausen zu Lehen. 1407 überlassen die Herrn und Brüder des Hospitals in Wildungen Adelheid Kunne eine halbe Hufe in Odershausen.
  • 1501 bzw. 1503 erwirbt Graf Heinrich VIII. von Waldeck den ganzen Besitz des Mainzer St. Johannesstiftes in Odershausen.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1357: Pleban
  • 1403 bestätigt Papst Bonifatius IX. dem Johanniter-Haus bei Wildungen u.a. den Besitz der Parrochialkirche in Odershausen (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9910)
  • Um 1200: Einschiffiger Saalbau mit eingezogenem rechteckigem Chor; Westturm Neubau von 1922

Pfarrzugehörigkeit

1402, 1535 und 1592 sind Braunau und Reinhardshausen Filialen, seit 1556 Gershausen, 1584 vorübergehend Bergfreiheit. Braunau ist noch 1994 Filialgemeinde, das früher zum Kirchspiel Armsfeld gehörige Bergfreiheit ist 1960 dazugekommen.

Patronat

Ursprünglich im Besitz der Herren von Westerburg, die sie 1402 dem Johanniterhaus Wildungen übergaben, 1403 von Papst Bonifatius IX. bestätigt. 1545 nach Aufhebung des Johanniterhauses fiel der Patronat an die Grafen von Waldeck.

Diakonische Einrichtungen

1948 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Odershausen v. O. Pfarrarchiv Odershausen)

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Dietrich Brechthen 1544-1551

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Odershausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1675_odershausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1675