Meineringhausen

Die Lage von Meineringhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5 km südöstlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss an der Walme. Kirche im alten Dorfkern in zentraler Lage. Moderne Siedlungsentwicklung nach Nord- und Südwesten. Durch den Ort führt die B 251 Korbach-Kassel. Bahnhof der Eisenbahnlinie Wabern – Bad Wildungen – Korbach (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1912).
Ersterwähnung
1240
Weitere Namen
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1336-1359)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Hersinghausen
- Klippmühle
- Reckeringhausen
- Reinbrachtinghausen
- Sigelaldesfelt
- Wederewenbercken
- Meineringhausen (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Reckeringhausen (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3495954, 5680169
UTM: 32 U 495882 5678337
WGS84: 51.256374° N, 8.940983° O
Statistik
Ortskennziffer
635015090
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1165, davon 748 Acker (= 64.21 %), 119 Wiesen (= 10.21 %), 169 Holzungen (= 14.51 %)
- 1961 (Hektar): 1163, davon 177 Wald (= 15.22 %)
Einwohnerstatistik
- 1738: 50 Häuser
- 1770: 53 Häuser, 337 Einwohner
- 1885: 502, davon 502 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 446, davon 446 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 763, davon 687 evangelisch (= 90.04 %), 68 katholisch (= 8.91 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Um 1490: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Landau
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- 1755: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Landau
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Werbe (Sitz in Sachsenhausen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Preußische Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 01.07.1970 als Stadtteil in die Stadt Korbach eingemeindet.
Gericht
- Um 1490: Gogericht Korbach
- 1816: Oberjustizamt der Werbe
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- Um die Herrschaft konkurrieren vom 14. bis ins 16. Jahrhundert die Äbte von Corvey mit den Grafen von Waldeck. Die Familie Wederewe ist Mitte des 14. Jahrhunderts wichtigster Lehensträger der Abtei. Im Jahr 1410 tragen sie kurz vor ihrem Erlöschen vier Höfe, das Kirchlehen und fünf Kottstätten dem Grafen Heinrich von Waldeck zu Lehen auf, der sich dann hiermit von Corvey belehnen lassen sollte (HStAM Bestand 115/42).
- Im 16. Jahrhundert werden u.a. die von Immighausen und von Wolmeringhausen mit den Gütern und dem Kirchenpatronat belehnt. 1605 werden die von Boyneburg mit dem Wederewenhof und Kirchlehen vom Abt von Corvey belehnt, Ende des 17. Jahrhunderts die Familie von Twiste.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Rudolf Werderewe verkauft 1341 an Kloster Werbe eine Hofstätte in Meineringhausen.
Zehntverhältnisse
1269 sind die Herren von Itter im Besitz des Zehnten. 1332-1344 ist der Zehnte waldeckisches Lehen des Konrad Spirings.
Ortsadel
1240
Kirche und Religion
Ortskirchen
- (1336-1359): ecclesie parochialis
- Im Kern romanischer Westturm, Schiff mit dreiseitigem Schluss und Strebepfeilern 1745-1755 errichtet
Patrozinien
- Mauritius
Pfarrzugehörigkeit
Pfarrei um 1400. Seit 1571 ist Strothe mit der Pfarrei Meineringhausen als Filial verbunden. 2018 bilden die Gemeinden Meineringhausen und Strothe gemeinsam mit Höringhausen einen Gesamtverband.
Patronat
Mitte des 14. Jahrhunderts haben die Herren von Wederewe den Patronat als Corveyer Lehen inne. Später befindet es sich in den Händen der Herren von Immighausen und Ende des 16. Jahrhunderts bei denen von Boyneburg. Seit 1597 besetzen die Grafen von Waldeck die Kirche.
Diakonische Einrichtungen
1926,1946 - 1955 Schwesternstation und Kindergarten (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Meineringhausen Pfarrarchiv Meineringhausen)
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Conrad Haucken vor 1563
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhausen (Niedermarsberg)
Juden
1826: 2 Familien (8 Personen) gehört zur Gemeinde Sachsenhausen. (alemannia-judaica)
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 125
- Meineringhausen. Waldeckische Ortssippenbücher 23
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 199-206
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3 (Kreis des Eisenberges), S. 160-162,
- Langenbeck, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 42 (1950), S. 86
- Berbüsse, Geschichte der Juden in Waldeck. Emanzipation und Antisemitismus vor 1900, S. 41
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Meineringhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1646_meineringhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1646