Meineringhausen

Dorf · 330 m über NN  
Gemeinde
Korbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

5 km südöstlich von Korbach

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss an der Walme. Kirche im alten Dorfkern in zentraler Lage. Moderne Siedlungsentwicklung nach Nord- und Südwesten. Durch den Ort führt die B 251 Korbach-Kassel. Bahnhof der Eisenbahnlinie Wabern – Bad Wildungen – Korbach (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1912).

Ersterwähnung

1240

Weitere Namen

Menerinchusen,de (1240) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9672] Meinerinchusen, de (1243) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 59-60, Nr. 36] Meinrinchusen, de (1244) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 60, Nr. 37] Menrichofen, in (1269) [Kopp, Herren zu Itter, S. 221, Nr. 51] meynrinchusz, in (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31] Meynrichosen, in (1336-1359) [Paul Wigand, in: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 7 (1838), S. 306, Nr. 258] Mannerinckusen (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3] Meineringhausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1336-1359)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3495954, 5680169
UTM: 32 U 495882 5678337
WGS84: 51.256374° N, 8.940983° O

Statistik

Ortskennziffer

635015090

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 1165, davon 748 Acker (= 64.21 %), 119 Wiesen (= 10.21 %), 169 Holzungen (= 14.51 %)
  • 1961 (Hektar): 1163, davon 177 Wald (= 15.22 %)

Einwohnerstatistik

  • 1738: 50 Häuser
  • 1770: 53 Häuser, 337 Einwohner
  • 1885: 502, davon 502 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 446, davon 446 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 763, davon 687 evangelisch (= 90.04 %), 68 katholisch (= 8.91 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Um 1490: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Landau
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
  • 1755: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Landau
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Werbe (Sitz in Sachsenhausen)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eisenbergs
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
  • 1929: Preußische Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Waldeck

Gemeindeentwicklung

Am 01.07.1970 als Stadtteil in die Stadt Korbach eingemeindet.

Gericht

  • Um 1490: Gogericht Korbach
  • 1816: Oberjustizamt der Werbe
  • 1850: Kreisgericht Korbach
  • 1868/69: Amtsgericht Korbach

Herrschaft

  • Um die Herrschaft konkurrieren vom 14. bis ins 16. Jahrhundert die Äbte von Corvey mit den Grafen von Waldeck. Die Familie Wederewe ist Mitte des 14. Jahrhunderts wichtigster Lehensträger der Abtei. Im Jahr 1410 tragen sie kurz vor ihrem Erlöschen vier Höfe, das Kirchlehen und fünf Kottstätten dem Grafen Heinrich von Waldeck zu Lehen auf, der sich dann hiermit von Corvey belehnen lassen sollte (HStAM Bestand 115/42).
  • Im 16. Jahrhundert werden u.a. die von Immighausen und von Wolmeringhausen mit den Gütern und dem Kirchenpatronat belehnt. 1605 werden die von Boyneburg mit dem Wederewenhof und Kirchlehen vom Abt von Corvey belehnt, Ende des 17. Jahrhunderts die Familie von Twiste.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Rudolf Werderewe verkauft 1341 an Kloster Werbe eine Hofstätte in Meineringhausen.

Zehntverhältnisse

1269 sind die Herren von Itter im Besitz des Zehnten. 1332-1344 ist der Zehnte waldeckisches Lehen des Konrad Spirings.

Ortsadel

1240

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • (1336-1359): ecclesie parochialis
  • Im Kern romanischer Westturm, Schiff mit dreiseitigem Schluss und Strebepfeilern 1745-1755 errichtet

Patrozinien

  • Mauritius

Pfarrzugehörigkeit

Pfarrei um 1400. Seit 1571 ist Strothe mit der Pfarrei Meineringhausen als Filial verbunden. 2018 bilden die Gemeinden Meineringhausen und Strothe gemeinsam mit Höringhausen einen Gesamtverband.

Patronat

Mitte des 14. Jahrhunderts haben die Herren von Wederewe den Patronat als Corveyer Lehen inne. Später befindet es sich in den Händen der Herren von Immighausen und Ende des 16. Jahrhunderts bei denen von Boyneburg. Seit 1597 besetzen die Grafen von Waldeck die Kirche.

Diakonische Einrichtungen

1926,1946 - 1955 Schwesternstation und Kindergarten (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Meineringhausen Pfarrarchiv Meineringhausen)

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Conrad Haucken vor 1563

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhausen (Niedermarsberg)

Juden

1826: 2 Familien (8 Personen) gehört zur Gemeinde Sachsenhausen. (alemannia-judaica)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Meineringhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1646_meineringhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1646