Lengefeld

Die Lage von Lengefeld im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
2,5 km südwestlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte am Westhang des Wipperberges. Kirche in erhöhter Lage in der Ortsmitte. Durch den Ort führt die hier rechtwinklig nach Süden abknickende Verbindungsstraße Korbach-Medebach (L 3083)
Ersterwähnung
1036
Historische Namensformen
- Lenghiuelde; Lenkevelde (1036) [12. Jahrhundert; Transsumpt 1416 Urkundenbuch des Stifts Busdorf in Paderborn 1, S. 1-7, Nr. 1 M; A]
- Lengevelt, in (1168) [Kop. 17. Jahrhundert Regesten der Erzbischöfe von Köln 2, S. 166, Nr. 914]
- Lengefeld, in (1194) [Kop. 14. Jahrhundert Regesten der Erzbischöfe von Köln 2, S. 297-298, Nr. 1482]
- Lengeveld, in (1194) [Kop. 14. Jahrhundert Regesten der Erzbischöfe von Köln 2, S. 299, Nr. 1488]
- Lengefelde, in (1251) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3: Urkunden des Bisthums Paderborn, 1251-1300, S. 284-285, Nr. 447]
- Lengeuelt, in (1272) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3: Urkunden des Bisthums Paderborn, 1251-1300, S. 623, Nr. 1289]
- Lengefelde (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
- Lengefeld (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- vorwerc (1036)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Alte Wiese
- Hängetal
- Hünenkeller, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Lengefeld (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3488302, 5681388
UTM: 32 U 488233 5679556
WGS84: 51.267225° N, 8.831331° O
Statistik
Ortskennziffer
635015080
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 904, davon 303 Acker (= 33.52 %), 45 Wiesen (= 4.98 %), 480 Holzungen (= 53.10 %)
- 1961 (Hektar): 899, davon 478 Wald (= 53.17 %)
Einwohnerstatistik
- 1541: 7 Häuser
- 1620: 15 Häuser
- 1650: 15 Häuser
- 1738: 24 Häuser
- 1770: 28 Häuser, 190 Einwohner
- 1885: 231, davon 227 evangelisch (= 98.27 %), 4 katholisch (= 1.73 %)
- 1895: 227, davon 223 evangelisch (= 98.24 %), 4 katholisch (= 1.76 %)
- 1961: 347, davon 308 evangelisch (= 88.76 %), 39 katholisch (= 11.24 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg, Freigrafschaft Korbach
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 01.07.1970 als Stadtteil in die Stadt Korbach eingemeindet.
Gericht
- 1485: Gogericht Korbach
- 1537: Freistuhl auf der Windmühle in Korbach
- 16. Jahrhundert: Freigericht Korbach
- 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- Um 1500 können sich die Grafen von Waldeck als Ortsherren durchsetzen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1036 beurkundete Bischof Meinwerk von Paderborn die Gründung des Stifts Busdorf und stattete es u.a. mit einem zu Korbach gehörenden Vorwerk in Lengefeld aus.
- 1168 bestätigte der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg dem Kloster Flechtdorf zwei Hufen in Lengefeld, die sein Vorgänger Rainald von Dassel diesem zwischen 1159 und 1167 übertragen hatte. In einem Vergleich Flechtdorfs mit dem Kloster Corvey gibt Flechtdorf 1251 sein Gut in Lengefeld gegen den Zehnten in Wirmighausen an Corvey ab.
- 1272 verpfändet Gottschalk von Mühlhausen seinen Hof an Kloster Berich.
- 1373 verkaufen die Korbacher Bürger von Berndorf dem Kloster Bredelar ihren Hof in Lengefeld, 1445 bestätigt durch Ludwig von Elle.
- Im 18. Jahrhundert sind zahlreiche Güter in Lengefeld von den Herren von Rhena als Lehen ausgetan.
Zehntverhältnisse
1036 fällt der Zehnt in Lengefeld an das Busdorfstift, 1500 gehört er denen von Viermünden. 1537 gehört der Zehnts Bernd von Dorfeld halb, die andere Hälfte hat de Kanzler Wendelin Colbecher vom Grafen von Waldeck zu Lehen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1375: Kapelle (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 11682)
- Romanische Saalkirche mit eingezogenem, quadratischem Chor um 1200 errichtet, 1656/57 erneuert, 1722 flach gedeckt
Patrozinien
- Maria
Pfarrzugehörigkeit
Von Beginn an ist Lengefeld Filialort der Altstadtpfarrei St. Kilian in Korbach, 2018 zum Johannesbezirk gehörig
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
1375: Mainzer Kirchenprovinz, Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhausen (Niedermarsberg)
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Müller, Zisterzienserabtei Bredelar, S. 236
- Schwersmann, Benediktinerkloster Flechtdorf, S. 304-305
- Lengefeld. Waldecksche Ortssippenbücher 21
- Lehnsregister der Familie v. Rhena, 1734 - 1814
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 216-228
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3 (Kreis des Eisenberges), S. 156-159
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 123
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lengefeld, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1632_lengefeld> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1632