Lelbach

Die Lage von Lelbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
3,5 km nordwestlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte in welligem Gelände südlich des Homberges. Kirche in zentraler Lage. Moderne Wohnsiedlung im Nordwesten. Die B 251 von Korbach-Brilon verläuft Norden des alten Dorfkerns, nach Süden führt eine Verbindungsstraße nach Lengefeld
Ersterwähnung
980
Historische Namensformen
- Lellibechi, in (980) [MGH Diplomata Könige 2,1, Otto II. : Sickel, Nr. 227, S. 255-256]
- Lellebiki, in (1028-1036) [12. Jahrhundert Vita Meinwerci, hrsg. von Guido M. Berndt, S. 148-151, Cap. 108, Vita Meinwerci, in:MGH Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum 59: Tenckhoff, S. 58, Cap. 110]
- Lellebeke, in (1194) [Kop. 14. Jahrhundert Regesten der Erzbischöfe von Köln 2, S. 299 Nr. 1488]
- lellebecke, in (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31, hier S. 47]
- Lelbecke (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
- Lellenbecke (1551) [HStAM Bestand Urk. 97 Nr. 37]
- Lelbach (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (980)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3487901, 5684023
UTM: 32 U 487832 5682190
WGS84: 51.290902° N, 8.825496° O
Statistik
Ortskennziffer
635015070
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 523, davon 283 Acker (= 54.11 %), 70 Wiesen (= 13.38 %), 16 Holzungen (= 3.06 %)
- 1961 (Hektar): 515, davon 41 Wald (= 7.96 %)
Einwohnerstatistik
- 1541: 5 Häuser
- 1620: 14 Häuser
- 1650: 14 Häuser
- 1738: 24 Häuser
- 1770: 26 Häuser, 168 Einwohner
- 1885: 232, davon 232 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 310, davon 280 evangelisch (= 90.32 %), 25 katholisch (= 8.06 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 16. Jahrhundert: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg, Freigrafschaft Korbach
- 980: Ittergau, in der Grafschaft des Grafen Asicho (in pago Nihthere et in comitatu Asichonis comitis)
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 01.10.1971 als Stadtteil in die Stadt Korbach eingemeindet.
Gericht
- 1537: Bauergericht Eisenberg
- 16. Jahrhundert: Freigericht Korbach
- 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- 1537 ist die Herrschaft in den Händen der Grafen von Waldeck
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 980 überträgt Kaiser Otto II. dem Kloster Corvey u.a. Besitzungen in Lelbach.
- 1194 bestätigt der Kölner Erzbischof Adolf von Alten dem Kloster Flechtdorf den Besitz einer Hufe in Lelbach. Zwischen 1332 und 1344 trägt die Familie Wederewe den waldeckischen Besitz von fünf Höfen in Lelbach zu Lehen.
- Die von Rhena verfügen bereits im 14. und 15. Jahrhundert über Besitz in Lelbach. 1537 werden sie neben der Gräfin Anna von Waldeck, geb. von Kleve, Bürger von Korbach als Besitzer von Höfen genannt. Im 18. Jahrhundert sind zahlreiche Güter in Lelbach von den Herren von Rhena als Lehen ausgetan.
- 1551 wird Henrich Loismann, Bürger zu Korbach, vom Abt von Corvey mit dem Weißensteiner Hof im Dorf Lelbach in der Herrschaft Waldeck belehnt.
Zehntverhältnisse
(1028-1036) schenkt der Bischof Meinwerk von Paderborn der Adligen Reinike u.a. den gesamten Zehnten in Lelbach auf Lebenszeit. 1537 hat Leußmann zu Korbach den Dorfzehnten inne. Ende des 17. Jahrhunderts gehen drei Achtel des Zehnten vom Stift Corvey zu Lehen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche erst im 16. Jahrhundert erwähnt.
- Romanische Saalkirche (12. Jahrhundert) mit im Osten verkürztem Chor. Restaurierungsarbeiten zwischen 1534 und 1566; 1707 Kirche im Osten und Westen verkürzt, 1950-53 renoviert.
Patrozinien
- Nikolaus
Pfarrzugehörigkeit
Bis 1832 zu St. Kilian, dann Filialort der Korbacher Neustadtpfarrei St. Nikolai
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich in den 1540er Jahren.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lelbach, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1631_lelbach> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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