Berich

Die Lage von Berich im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Wüstung
Lagebezug
14,5 km südöstlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Heute am Nordrand des Edersees unter Wasser
Ersterwähnung
1196
Siedlungsentwicklung
Die Entwicklung des Ortes wurde maßgeblich von dem hier Ende des 12. Jahrhunderts gegründeten, gleichnamigen Kloster bestimmt. Nach dessen Auflösung 1566 wurde 1577 eine herrschaftliche Meierei eingerichtet. 1753 Umwandlung in ein Dorf und Besiedlung mit 10 Kolonisten. Mit dem Bau der Edertalsperre 1905 mussten die Bewohner der Dörfer Asel, Berich und Bringhausen umgesiedelt werden. Die alten Dorfstellen wurden aufgegeben und befinden sich auf dem Grund des Edersees (Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 182). Teilweise von der Aufstauung betroffene Dörfer: Nieder-Werbe, Herzhausen. Die Kirche wurde in Neu-Berich (Bad Arolsen) wieder aufgebaut, Teile der Bevölkerung dorthin umgesiedelt. Weitere betroffene Kleinsiedlungen u. a.: Vornhagen, Stollmühle, Bericher Hütte, Kloster Berich Der Burgberg der Burg Bring wurde durch die Aufstauung der Eder zur Insel.
Historische Namensformen
- Beriche, in (1196) [Mainzer Urkundenbuch 2,2, S. 1049-1050, Nr. 645]
- Beriche, de (1206) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 98, Nr. 209]
- beriche, in (1226) [Varnhagen, Grundlage der waldeckischen Landes- und Regentengeschichte, Urkundenbuch, S. 45-47, Nr. 15]
- Berich (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1206)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Siehe auch Wüstungen Bericher Hütte und Stollmühle sowie Berich, Augustinerinnenkloster
Burgen und Befestigungen
- Die Entwicklung des Ortes wurde maßgeblich von dem hier Ende des 12. Jahrhunderts gegründeten, gleichnamigen Kloster bestimmt. Nach dessen Auflösung 1566 wurde 1577 eine herrschaftliche Meierei eingerichtet. 1753 Umwandlung in ein Dorf und Besiedlung mit 10 Kolonisten.
- Mit dem Bau der Edertalsperre 1905 mussten die Bewohner der Dörfer Asel, Berich und Bringhausen umgesiedelt werden. Die alten Dorfstellen wurden aufgegeben und befinden sich auf dem Grund des Edersees (Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 182).
- Teilweise von der Aufstauung betroffene Dörfer: Nieder-Werbe, Herzhausen. Die Kirche wurde in Neu-Berich (Bad Arolsen) wieder aufgebaut, Teile der Bevölkerung dorthin umgesiedelt.
- Weitere betroffene Kleinsiedlungen u. a.: Vornhagen, Stollmühle, Bericher Hütte, Kloster Berich
- Der Burgberg der Burg Bring wurde durch die Aufstauung der Eder zur Insel.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3502397, 5673521
UTM: 32 U 502322 5671692
WGS84: 51.196628° N, 9.033233° O
Statistik
Ortskennziffer
63502110005
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 583, davon 173 Acker (= 29.67 %), 42 Wiesen (= 7.20 %), 256 Holzungen (= 43.91 %)
Einwohnerstatistik
- 1770: 13 Häuser, 98 Einwohner
- 1885: 158, davon 158 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1577: Grafschaft Waldeck, Amt Waldeck
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Waldeck
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Waldeck
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Waldeck
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Werbe (Sitz in Sachsenhausen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
1.4.1912: Bestandteil von Neu-Berich
Gericht
- 1816: Oberjustizamt Werbe
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
Herrschaft
- 1577: Gründung einer herrschaftlichen Meierei
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Um 1196 entstand hier ein Augustinerinnenkloster als Stiftung eines nicht näher bekannten Egilolf. 1226 verkauften die Grafen von Schwalenberg ihre Güter an das Kloster.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1910-12 wird die abgebrochene Kirche in Neu-Berich neu errichet.
Patrozinien
- Katharina
Pfarrzugehörigkeit
Nach Aufhebung des Klosters 1529 wurde es bis zum Untergang des Ortes als Filial von Waldeck, Hemfurth oder Bringhausen aus versehen.
Klöster
Beginen
zwischen Berich und der Bericher Mühle nach Niederwerbe hin
Bekenntniswechsel
1532 war der Ort noch katholisch.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Hermannus Gervinus 1553
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Neben der außerhalb der Gemarkung gelegenen Stollmühle befand sich im Westen des Dorfes die Bericher Mühle [1733 HStAD Bestand P 23 Nr. 56], zu der 1895 ein Wohnhaus mit 11 Bewohnern gehörte.
Nachweise
Literatur
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 329f.
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 238-245.
- Nebelsiek, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 35 (1935), S. 31.
- Dersch, Klosterbuch, S. 11.
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Berich, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1591_berich> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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