Hundsdorf

Die Lage von Hundsdorf im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7,5 km südwestlich von Bad Wildungen
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte im Kellerwald im Urfftal. Kirche am Südrand. An der Straße Bad Wildungen-Frankenberg (B 253) gelegen, Verbindungsstraßen nach Hüddingen und Armsfeld
Ersterwähnung
(1197-1200)
Historische Namensformen
- Hundesdorp, de (1197-1200) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 5-6, Nr. 4]
- Hundesdorf, in (1230/31) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 42-43, Nr. 59]
- Hundestorf, de; Hundesdorph (1250) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 109-110, Nr. 179]
- Hůndsdorff, czů (1382) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9891]
- Hundsdorff (1389) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9899]
- Hunßtorff (1423) [Abschrift Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2: Regesten und Urkunden, S. 142, Nr. 315]
- Huntsdorf (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
- Hundsdorf (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3502861, 5660651
UTM: 32 U 502786 5658827
WGS84: 51.080941° N, 9.03977° O
Statistik
Ortskennziffer
635003080
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 806, davon 152 Acker (= 18.86 %), 90 Wiesen (= 11.17 %), 540 Holzungen (= 67.00 %)
- 1961 (Hektar): 805, davon 509 Wald (= 63.23 %)
Einwohnerstatistik
- 1620: 17 Häuser
- 1738: 21 Häuser
- 1770: 27 Häuser, 177 Einwohner
- 1885: 262, davon 261 evangelisch (= 99.62 %), 1 katholisch (= 0.38 %)
- 1895: 259, davon 258 evangelisch (= 99.61 %), 1 katholisch (= 0.39 %)
- 1961: 294, davon 272 evangelisch (= 92.52 %), 22 katholisch (= 7.48 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 01.07.1971 als Stadtteil in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.
Gericht
- 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
- 1906: Amtsgericht Bad Wildungen
Herrschaft
- Die Herrschaft ist offenbar bis zum Beginn der Reformation zwischen den Herren von Löwenstein und den Grafen von Waldeck strittig. 1530 können sich letztere endgültig durchsetzen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1382 schenkt Hermann von Gifflitz dem Hospital und Siechenhaus in Wildungen Güter zu Hundsdorf und Hettingen zu Seelgerät.
Zehntverhältnisse
1389 verkaufen Hette und Czyne Halbeins an Hermann von Hundsdorf in Wildungen ein Viertel Zehnt zu Hundsdorf und ein Viertel Zehnt zu Schüren für 15 Gulden. 1423 geht ein Viertel des Zehnten von denen von Westerburg aus. 1506 einigen sich die von Löwenstein mit dem Grafen von Waldeck dahin, dass sie den ganzen Zehnten zu Lehen erhalten. 1530 müssen ihn die Löwensteiner gegen Entschädigung herausgeben.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Über den Zustand der ursprünglichen Kirche ist kaum etwas bekannt, Varnhagen beschreibt ihn Ende des 18. Jahrhunderts als alt klein und schlecht.
- 1900-1902: Neugotischer Saalbau
Pfarrzugehörigkeit
Seit 1535 als Filial zur Pfarrei Hüddingen gehörig, mit deren Auflösung 1921 als Filialgemeinde dem Kirchspiel Armsfeld eingegliedert.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526. Da Filial von Hüddingen, erster evangelischer Pfarrer vermutlich der Hüddinger Pfarrer Friedrich Schmidt (Friedericus Faber) 1548-1556.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Hütten- und Hammerwerk im Heerbach nur für kurze Zeit Mitte des 17. Jahrhunderts nachweisbar
Nachweise
Literatur
- Karl Schäfer, Geschichte der Eisenindustrie in der ehemaligen Grafschaft Waldeck, S. 69, 155-157
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 213f.
- Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 1: Darstellung, S. 114-115
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 246-256
- Nebelsiek, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 35 (1935), S. 45
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hundsdorf, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1587_hundsdorf> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1587