Hemmighausen

Dorf · 458 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

12,5 km nordwestlich von Korbach

Lage und Verkehrslage

Straßendorf mit geringer Siedlungsdichte in Tallage oberhalb der Mündung der kleinen Mülmecke in die obere Diemel. Kirche in zentraler Lage. Verkehrsanbindung an die L 3082 nach Deisfeld und Eimelrod

Vorbemerkung Historische Namensformen

Der Beleg von 1260 ist vermutlich Hemminchusen (Wüstung) nordöstlich von Brilon im Hochsauerlandkreis zuzuordnen (vgl. den Artikel Hemminchusen, in: Ortsnamen Hochsauerlandkreis, S. 231-233). Vgl. auch Hemmenhausen (Gemarkung Louisendorf).

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3479082, 5686132
UTM: 32 U 479016 5684298
WGS84: 51.309602° N, 8.69895° O

Statistik

Ortskennziffer

635022030

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 1333, davon 872 Acker, 283 Wiesen, 178 Wald
  • 1885 (Hektar): 369, davon 134 Acker (= 36.31 %), 45 Wiesen (= 12.20 %), 68 Holzungen (= 18.43 %)
  • 1961 (Hektar): 366, davon 101 Wald (= 27.60 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 12 Haushaltungen
  • 1629: 15 Haushaltungen
  • 1742: 17 Haushaltungen
  • 1885: 127, davon 127 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 117, davon 116 evangelisch (= 99.15 %), 1 katholisch (= 0.85 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1590: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Herrschaft Itter
  • 1625: Herrschaft Itter, Kirchspiel Eimelrod; jedoch in der Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg gelegen
  • 1648/50: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Herrschaft Itter
  • 1733: Herrschaft Itter, Kirchspiel Eimelrod (vgl. Herrschaft)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Herrschaft Itter, Kirchspiel Eimelrod
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Itter
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Herrschaft Itter
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vöhl
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vöhl
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg (bis 1886 noch als Amtsbezirk/Verwaltungsamt Vöhl)
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Waldeck

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1970 Eingliederung in die Gemeinde Usseln, mit dieser dann am 31.12.1971 in die Gemeinde Willingen (Upland).

Gericht

  • 16. Jahrhundert: Grafschaft Waldeck, Freigericht Usseln
  • 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
  • 1821: Landgericht Vöhl
  • 1867: Amtsgericht Vöhl
  • 1932: Amtsgericht Korbach

Herrschaft

  • Im Spätmittelalter Exklave der Herrschaft Itter im Gebiet der Grafschaft Waldeck. Vgl. auch das Kirchspieldorf Eimelrod. 1459 verkaufen Tile Wolf und Wolf von Gudenberg wiederkäuflich an Priester Kurt Rose acht Gulden jährlicher Zinsen aus der Herbstbede in Eimelrod, Hermeckhusen und Deisfeld für 86 Gulden.
  • Im 16. Jahrhundert versuchen die Grafen von Waldeck die Herrschaft aus ihrer Obrigkeit über Straßengeleit, Glockenschlag u.ä. herzuleiten. Das Kirchspiel Eimelrod entwickelt sich jedoch zur Enklave der Herren von Itter im waldeckischen Herrschaftsgebiet. Bei der Festlegung der waldeckisch-itterschen Grenze 1590 fällt u.a. die hohe Obrigkeit in Hemminghausen der Landgrafschaft Hessen-Marburg zu. Die Einkünfte aber verbleiben den Grafen von Waldeck (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10931).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • vgl. Herrschaft
  • 1488 überlassen Otto und Philipp, Grafen von Waldeck, dem Augustinerkloster St. Meinolf zu Boddeken einen Hof zu Hemmighausen und bestätigen ihm alle seine Rechte darauf.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kleine barocke Saalkirche (Kapelle) vermutlich aus dem 17. Jahrhundert

Pfarrzugehörigkeit

Um 1400 und später zum Kirchspiel Eimelrod gehörig, heute Kirchspiel Eimelrod - Rhena

Bekenntniswechsel

Da Filial von Eimelrod, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526. Reformierter Bekenntniswechsel: 1607, 1624 wieder lutherisch

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hemmighausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1572_hemmighausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1572