Hemmighausen

Die Lage von Hemmighausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
12,5 km nordwestlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Straßendorf mit geringer Siedlungsdichte in Tallage oberhalb der Mündung der kleinen Mülmecke in die obere Diemel. Kirche in zentraler Lage. Verkehrsanbindung an die L 3082 nach Deisfeld und Eimelrod
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Beleg von 1260 ist vermutlich Hemminchusen (Wüstung) nordöstlich von Brilon im Hochsauerlandkreis zuzuordnen (vgl. den Artikel Hemminchusen, in: Ortsnamen Hochsauerlandkreis, S. 231-233). Vgl. auch Hemmenhausen (Gemarkung Louisendorf).
Historische Namensformen
- Hemmi(n)chusen, de (1260) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, Nr. 846, S. 441-442]
- Hermeckhusen (1459) [Schreibweise nach Regest ungeprüft HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 2167]
- Hemmichusen (1488) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 2745]
- Eymichusen (1500)
- Hemmighausen (1585) [Der ökonomische Staat 2, S. 84]
- Hemmehausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3479082, 5686132
UTM: 32 U 479016 5684298
WGS84: 51.309602° N, 8.69895° O
Statistik
Ortskennziffer
635022030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1333, davon 872 Acker, 283 Wiesen, 178 Wald
- 1885 (Hektar): 369, davon 134 Acker (= 36.31 %), 45 Wiesen (= 12.20 %), 68 Holzungen (= 18.43 %)
- 1961 (Hektar): 366, davon 101 Wald (= 27.60 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 12 Haushaltungen
- 1629: 15 Haushaltungen
- 1742: 17 Haushaltungen
- 1885: 127, davon 127 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 117, davon 116 evangelisch (= 99.15 %), 1 katholisch (= 0.85 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1590: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Herrschaft Itter
- 1625: Herrschaft Itter, Kirchspiel Eimelrod; jedoch in der Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg gelegen
- 1648/50: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Herrschaft Itter
- 1733: Herrschaft Itter, Kirchspiel Eimelrod (vgl. Herrschaft)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Herrschaft Itter, Kirchspiel Eimelrod
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Itter
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Herrschaft Itter
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vöhl
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vöhl
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg (bis 1886 noch als Amtsbezirk/Verwaltungsamt Vöhl)
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1970 Eingliederung in die Gemeinde Usseln, mit dieser dann am 31.12.1971 in die Gemeinde Willingen (Upland).
Gericht
- 16. Jahrhundert: Grafschaft Waldeck, Freigericht Usseln
- 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
- 1821: Landgericht Vöhl
- 1867: Amtsgericht Vöhl
- 1932: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- Im Spätmittelalter Exklave der Herrschaft Itter im Gebiet der Grafschaft Waldeck. Vgl. auch das Kirchspieldorf Eimelrod. 1459 verkaufen Tile Wolf und Wolf von Gudenberg wiederkäuflich an Priester Kurt Rose acht Gulden jährlicher Zinsen aus der Herbstbede in Eimelrod, Hermeckhusen und Deisfeld für 86 Gulden.
- Im 16. Jahrhundert versuchen die Grafen von Waldeck die Herrschaft aus ihrer Obrigkeit über Straßengeleit, Glockenschlag u.ä. herzuleiten. Das Kirchspiel Eimelrod entwickelt sich jedoch zur Enklave der Herren von Itter im waldeckischen Herrschaftsgebiet. Bei der Festlegung der waldeckisch-itterschen Grenze 1590 fällt u.a. die hohe Obrigkeit in Hemminghausen der Landgrafschaft Hessen-Marburg zu. Die Einkünfte aber verbleiben den Grafen von Waldeck (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10931).
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- vgl. Herrschaft
- 1488 überlassen Otto und Philipp, Grafen von Waldeck, dem Augustinerkloster St. Meinolf zu Boddeken einen Hof zu Hemmighausen und bestätigen ihm alle seine Rechte darauf.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kleine barocke Saalkirche (Kapelle) vermutlich aus dem 17. Jahrhundert
Pfarrzugehörigkeit
Um 1400 und später zum Kirchspiel Eimelrod gehörig, heute Kirchspiel Eimelrod - Rhena
Bekenntniswechsel
Da Filial von Eimelrod, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526. Reformierter Bekenntniswechsel: 1607, 1624 wieder lutherisch
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hemmighausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1572_hemmighausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1572