Helmscheid

Die Lage von Helmscheid im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5,5 km nördlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte entlang von zwei Hauptachsen südlich des Wirmighäuser Kopfes in hügeligem Gelände. Kirche in zentraler Lage. Verbindungsstraße (K 77) nach Berndorf zur B 252 und zur L 3076
Letzterwähnung
826-876
Historische Namensformen
- Helmonscede, in (826-876) [Kop. 1479 Traditiones Corbeienses, S. 115, § 190, vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 182-183]
- Helmenenstide, de (1107-1128) [Abschrift 15. Jahrhundert, Registrum Erkenberti Corbeiensis Abbatis, in: Kaminsky, Reichsabtei Corvey, S. 227 § 12]
- Helmenscethe, in (1195) [Abschrift des 17. Jahrhunderts HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9079 und Kopiarbuch 18. Jahrhundert Regesta historiae Westfaliae 2: Vom Jahre 1126 bis 1200, Urkundenbuch, S. 240, Nr. 546]
- Helmestide, in (13. Jahrhundert) [Verzeichnis von Zehnt-Einkünften der Abtei Corvey, in: Liber vitae der Abtei Corvey, Bd. 1, S. 113, i.5]
- helmestede, de (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31]
- Helmenschede, to (1350) [Paul Wigand, Einzelne Beiträge, in: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 7 (1838), S. 246-260, VI: Das älteste Corveyer Lehnsregister, (Fortsetzung), hier S. 258, § 162]
- Helmschede (1541)
- Helmscheit (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- curia (1107-1128)
- villa (13. Jahrhundert)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3491173, 5687701
UTM: 32 U 491103 5685866
WGS84: 51.324021° N, 8.87231° O
Statistik
Ortskennziffer
635015040
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 549, davon 362 Acker (= 65.94 %), 19 Wiesen (= 3.46 %), 116 Holzungen (= 21.13 %)
- 1961 (Hektar): 553, davon 97 Wald (= 17.54 %)
Einwohnerstatistik
- 1541: 8 Häuser
- 1620: 12 Häuser
- 1650: 1 Häuser
- 1738: 13 Häuser
- 1770: 14 Häuser, 93 Einwohner
- 1885: 160, davon 159 evangelisch (= 99.38 %), 1 katholisch (= 0.62 %)
- 1895: 160, davon 160 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 227, davon 207 evangelisch (= 91.19 %), 18 katholisch (= 7.93 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1541: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Mengeringhausen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 01.07.1970 als Stadtteil in die Stadt Korbach eingemeindet.
Gericht
- 1537: Freigericht Mengeringhausen
- 1541: Gogericht Flechtdorf und Freistuhl zu Scheinsbühl
- 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- Im Landregister 1537 wird Helmscheid nicht erwähnt, es wird erst 1541 mit aller Obrigkeit in der Herrschaft des Grafen Wolrad von Waldeck geführt.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Im 9. Jahrhundert erhält Kloster Corvey hier Besitz von Gräfin Ida. Zur Zeit des Abtes Erkenbert (1107-1128) verzeichnet die Reichsabtei Corvey Besitz in Helmscheid, dessen Erträge zwischen Abt und Konvent aufgeteilt waren.
- 1195 schenkt Abt Widukind von Corvey dem von ihm gegründeten Kloster Schaaken zwei in Helmscheid anfallende Talente, die an die Herren von Twiste zu Lehen gingen, aber vom Kloster eingelöst werden.
- Um 1350 hat Kloster Corvey einen Hof in Helmscheid, den Kurt Werner baute.
Zehntverhältnisse
In einem im 13. Jahrhundert in den Liber vitae der Abtei Corvey eingetragenen Verzeichnis wird Helmscheid als Zehntbesitz der Abtei aufgeführt.
Ortsadel
(1332-1344) ist ein Konrad von Helmscheid als Lehnsmann des Grafen von Waldeck belegt
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1566/1567 werden Bauarbeiten an der Kirche zu Helmscheid erwähnt (HStAM Bestand 115/04 Nr. Korbach 111)
- Im Kern romanische Kapelle aus rechteckigem Raum mit Apsis in der Ostwand bestehend, nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg verändert, 1927/28 vollständig erneuert
Pfarrzugehörigkeit
Als Filialgemeinde stets zur Pfarrrei Berndorf gehörig. Seit 2012 bilden die drei Ortschaften Berndorf, Helmscheid und Mühlhausen die Evangelische Kirchengemeinde Oberes Twistetal-Helmscheid.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Berndorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Berndorfer Pfarrer Johannes Russel um 1532.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Helmscheid, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1568_helmscheid> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1568