Bömighausen

Die Lage von Bömighausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km westlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem, langgestrecktem Grundriß an den Nordostausläufern des Rothaargebirges in der Bergregion Upland, das von der Neerdar durchflossen wird. Moderne Siedlungsausdehnung nach Westen entlang des Stendergrundes. Unmittelbar nordöstlich des Ortes verläuft die B 251 von Korbach nach Willingen.
Ersterwähnung
1266
Historische Namensformen
- Bovenchusen, de (1266) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 99, Nr. 112]
- Borenkhusen, in (1311) [Schreibweise nach Regest Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen, Herrschaft Büren - Urkunden, Nr. 22 a]
- Bovinchusen, in (1336) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 8863]
- Boninchusen, in (1336) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 8864]
- Bunenkusz, in (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31, hier S. 40]
- Bonichusen (1448) [Schreibweise nach Regest HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9014]
- Bomeckhusen (1522) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 1629]
- Boninckhausen (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
- Böhminghausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3483220, 5683317
UTM: 32 U 483153 5681484
WGS84: 51.284437° N, 8.758426° O
Statistik
Ortskennziffer
635022010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 360, davon 120 Acker (= 33.33 %), 48 Wiesen (= 13.33 %), 94 Holzungen (= 26.11 %)
- 1961 (Hektar): 361, davon 119 Wald (= 32.96 %)
Einwohnerstatistik
- 1541: 7 Häuser
- 1620: 13 Häuser
- 1650: 6 Häuser
- 1738: 14 Häuser
- 1770: 17 Häuser, 105 Einwohner
- 1885: 189, davon 184 evangelisch (= 97.35 %), 5 katholisch (= 2.65 %)
- 1895: 167, davon 167 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 198, davon 178 evangelisch (= 89.90 %), 20 katholisch (= 10.10 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1531: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- 1755/57: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Vom 31.12.1971 bis 31.12.1973 zwischenzeitlicher Zusammenschluß der Gemeinden Bömighausen, Eimelrod, Neerdar Usseln und Welleringhausen zur Gemeinde Upland, die dann am 1.1.1974 in der Gemeinde Willingen (Upland) aufging. Sitz der Gemeinde ist Willingen (Upland).
Gericht
- 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
- 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- 1311 begegnet Bömighausen als arnsbergisches Ministerialengut, fällt aber 1336 als Ausstattungsgut an das Kloster Netze, zu dem es bis zur Reformationszeit gehört. 1537 haben die Grafen von Waldeck die Ortsherrschaft inne.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1311 überträgt Gotschalk von Mulenhusen seine Besitzungen in Bömighausen Berthold von Büren.
- 1313 hat Abraham von Welleringhausen eine Hufe in Bömighausen als arnsbergisches Ministerialgut inne. Dieses wird 1336 dem Kloster Netze geschenkt, das noch 1448 im Besitz eines Gutes im Ort ist.
- 1531 ist das Dorf im Besitz des Grafen Philipp III. von Waldeck.
- Im 18. Jahrhundert sind zahlreiche Güter in Bömighausen von den Herren von Rhena als Lehen ausgetan.
Zehntverhältnisse
(1332-1344) ist der Zehnte waldeckisches Lehen des Heinemann von Itter.
1537 im Besitz der Grafen von Waldeck
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche 1972 errichtet
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich bis 1975 zum Kirchspiel Neerdar gehörig, mit dessen Aufhebung Korbach-Rhena eingegliedert. 2018 Kirchspiel Eimelrod - Rhena
Bekenntniswechsel
Da Filial von Neerdar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Neerdarer Pfarrer Dithmar Westenuten ab 1535.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
An der Neerdar wird 1547 eine Mahlmühle mit 1 oberschlächtigen Wasserrad errichtet, die seit 1957 nicht mehr in Betrieb ist
Nachweise
Literatur
- Bömighausen. Waldeckische Ortssippenbücher 74
- Schwersmann, Benediktinerkloster Flechtdorf, S. 35
- Lehnsregister der Familie v. Rhena, 1734 - 1814
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 77, 216-228
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3 (Kreis des Eisenberges), S. 36
- Langenbeck, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 42 (1950), S. 96
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bömighausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1500_boemighausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1500