Sprendlingen

Dorf · 135 m über NN  
Gemeinde
Dreieich
Landkreis
Offenbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9,5 km südwestlich von Offenbach

Lage und Verkehrslage

Bahnhof der Eisenbahnlinie Frankfurt - Heidelberg ("Main-Neckar-Bahn") seit 1876 und Dreieich/Buchschlag – Ober-Roden ("Dreieichbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.4.1905)

Historische Namensformen

  • Spirendelinger marca (876-881) [2. Hälfte XII. Jahrhundert, Codex Laureshamensis III, Nr. 3770]
  • Sprendilingun (880) (Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1, S. 3-4, Nr. 7)
  • Sprendilingun (882)
  • Sprendilingun
  • Sprendelincon (977)
  • Sprendlingen (1300)
  • Sprendelingin (1315)
  • Sprendelingin (1330)
  • Sprendelingen (1348)
  • Sprenndlingen (1485)
  • Sprendlingen (2. Hälfte 15. Jahrhundert)
  • Sprenglingen (1557)

Bezeichnung der Siedlung

  • 1949 Bezeichnung als Stadt durch die hessische Regierung

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3478147, 5542852
UTM: 32 U 478081 5541075
WGS84: 50.021578° N, 8.694015° O

Statistik

Ortskennziffer

438002050

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 3858, davon 2905 Acker, 905 Wiesen
  • 1961 (Hektar): 2045, davon 1029 Wald (= 50.32 %)

Einwohnerstatistik

  • 1829: 1695 Einwohner
  • 1961: 16571, davon 10981 evangelisch (= 66.27 %), 4310 katholisch (= 26.01 %)
  • 1970: 22746

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 876-881: Spirendelinger marca
  • 1556: Grafschaft Isenburg-Birstein, Amt Offenbach
  • 1729: Grafschaft Isenburg-Birstein, Oberamt Offenbach
  • 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Anteil an der oberen Grafschaft Isenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich
  • 1816: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
  • 1823: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Offenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach

Altkreis

Offenbach

Gemeindeentwicklung

1949 Stadt Sprendlingen
Am 1.1.1977 zur Stadt Dreieich

Gericht

  • 1291 Schiedsspruch zwischen Heusenstamm und Falkenstein, wodurch das Gericht als katzenelnbogisches Lehen Heusenstamm zugesprochen wird
  • 1820: standesherrliches Amt Dreieich
  • 1823: Landgericht Offenbach
  • 1853: Landgericht Langen
  • 1879: Amtsgericht Langen

Herrschaft

  • 1951 Verleihung eines amtlichen Wappens

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Im 13. Jahrhundert unterstand Sprendlingen den Herren von Hagen-Münzenberg als den Reichsvögten des Forstes Dreieich und gelangte 1255 an die Herren von Falkenstein. 1418 traten zunächst die Grafen von Isenburg und Sayn deren Erbe gemeinsam an, bis Isenburg den saynischen Teil übernahm. Seit 1556 hatten die reformierten Grafen von Isenburg-Birstein Landesherrschaft inne.
  • 880 beurkundet Ludwig der Jüngere, dass sein Vater Ludwig der Deutsche der königlichen Savatorkirche in Frankfurt eine Kirche mit einem Mansus bei Sprendlingen geschenkt hat.
  • 1292 überweisen Siegfried von Heusenstamm und seine Ehefrau Agnes dem Kloster Patershausen Gefälle zu Sprendlingen.
  • Vor 1564 hat der Deutsche Orden in Sachsenhausen Besitz in Sprendlingen.

Zehntverhältnisse

1479 ist der Zehnte bei Gräfenrode

Ortsadel

1210-1289

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 880 aecclesiam
  • 1219 Pleban

Patrozinien

  • Laurentius

Pfarrzugehörigkeit

Filialen: Götzenhain und Offenthal

Patronat

880 Patronat bei der königlichen Salvatorkapelle in Frankfurt
1291 Patronat bei den Grafen von Katzenelnbogen
bis 1711 Landgrafen von Hessen, danach Isenburg-Birstein

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Erasmus Alberus 1528-1539 1596 versuchte Wolfgang Ernst I. zu Isenburg-Birstein gegen den Widerstand von Hessen-Darmstadt, das reformierte Bekenntnis einzuführen, der Besuch lutherischer Gottesdienste wurde verboten und die Kirche in Götzenhain gesperrt, 1632 und 1635-1642 wieder lutherisch, 1642-1701 erneute Sperrung der Kirche. Erst 1659 setzte Hessen-Darmstadt einen Pfarrer ein, der auch von Isenburg anerkannt wurde.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau
1556 zur Zent Hain gehörig

Juden

1830: 55, 1861: 106, 1890: 89, 1905: 77 Juden
Synagoge; Friedhof seit 1861

Kultur

Schulen

1580er Jahre Errichtung einer Schule; Schulmeister: Nikolaus Engelhard 1587-1589; 1659 Erwähnung eines Lehrers; 1886 Gründung Pestalozzischule; 1903 Gründung Schillerschule; 1910 Volksschule mit acht Klassen
1914 Gewerbeschule (Handwerkerschule)

Wirtschaft

Mühlen

1276 übergeben Heinrich von Heusenstamm und seine Ehefrau Agnes dem Kloster Patershausen ihre Mühle zu Sprendlingen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Sprendlingen, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14134_sprendlingen> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14134