Heusenstamm

Stadt · 122 m über NN  
Gemeinde
Heusenstamm
Landkreis
Offenbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Stadt

Lagebezug

6,5 km südlich von Offenbach

Lage und Verkehrslage

Bahnhof der Eisenbahnlinie Offenbach/Bieber – Dietzenbach (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1898) bis zur Stilllegung der Strecke für Personenverkehr am 18.6.1982.

Ersterwähnung

1211

Siedlungsentwicklung

1211 wird eine Brücke zu Heusenstamm erwähnt.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Die Zeitstellung bei Reimer zu 1211 [Abschrift 14. Jahrhundert,entbehrt nach Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 98 Nr. 246 Anm. 5

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • munitionem suam (1211)
  • dorff (1211, Abschrift 14. Jahrhundert)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

  • Fürstentum Isenburg-Birstein, Anteil an der oberen Grafschaft Isenburg, Oberamt Offenbach

Burgen und Befestigungen

  • Am Nordrand von Heusenstamm liegt das in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtete und mit Wassergräben umgebene Schloß Schönborn. Dahinter Reste der Hochmittelalter angelegten und in der Folge veränderten Burganlage.

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3485639, 5546618
UTM: 32 U 485570 5544839
WGS84: 50.055663° N, 8.798417° O

Statistik

Ortskennziffer

438005010

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 3418, davon 1581 Acker, 350 Wiesen, 1401 Wald
  • 1961 (Hektar): 1775, davon 1200 Wald (= 67.61 %)

Einwohnerstatistik

  • 1829: 818 Einwohner
  • 1961: 6531, davon 2072 evangelisch (= 31.73 %), 4144 katholisch (= 63.45 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Zum Amt Heusenstamm gehörten Heusenstamm, Obertshausen, Hausen hinter der Sonne, der Hof Patershausen sowie der Hof Grafenbruch,
  • Zent Steinheim
  • 1787: Grafschaft Schönborn, Amt Heusenstamm (Mannlehen von Kurmainz)
  • 1806: Fürstentum Isenburg-Birstein, Amt Heusenstamm
  • 1816: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Oberamt Offenbach, Amt Heusenstamm (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Patrimonialgericht (Grafen von Schönborn)
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Seligenstadt
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach

Altkreis

Offenbach

Gemeindeentwicklung

1.4.1955: Umgemeindung des Wohnplatzes Wildhof (15 Einw.) von der kreisfreien Stadt Offenbach 1.4.1957: Umgemeindung des Wohnplatzes Grafenbruch (10 Einw.) nach Neu-Isenburg, St. Seit 1959 Stadt Heusenstamm (/Stadtrechtsverleihung) Zur Entwicklung der 1977 im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Heusenstamm, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Heusenstamm.

Gericht

  • 1820: Patrimonialgericht Heusenstamm
  • 1821: Landgericht Steinheim
  • 1835: Landgericht Seligenstadt
  • 1853: Landgericht Offenbach
  • 1879: Amtsgericht Offenbach

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • (1210-1220) schenken Gerlind und Mechthild, zwei Schwestern von Heusenstamm, dem Kloster Patershausen 1 Haus.
  • 1211 hat Geware von Heusenstamm die Burg Heusenstamm und das Dorf vor der Burg als königliches Afterlehen über die Herren von Eppstein inne. Die Rechte der Eppsteiner gingen zu Beginn des 15. Jahrhunderts an Kurmainz über.
  • 1527 ganz unter der Herrschaft der Herren von Heusenstamm.
  • 1628 wurden Burg und Dorf an den Frankfurter Patrizier und Ritter Stefan von Cronstetten verpachtet.
  • 1661 Verkauf der Besitzungen an den Freiherrn Philipp-Erwein von Schönborn.
  • 1806 kommt das Gräflich Schönbornische patrimonialgericht Heusenstamm unter die Souveränität des Fürsten von Isenburg-Birstein und geht 1816 an das Großherzogtum Hessen über.

Zehntverhältnisse

1338 ist die Hälfte des Zehnten beim Petersstift zu Mainz

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1297 Pfarrkirche
  • 1304 plebanus de Husinstam

Patrozinien

  • Cäcilie; Maria

Pfarrzugehörigkeit

Mutterkirche: Mühlheim; Filiale Rennigishausen (Wüstung)

Patronat

Ursprünglich Petersstift in Mainz
1340 Patronat bei den Herren von Heusenstamm, die Oberlehensherrschaft nahm Kurmainz für sich in Anspruch

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Leonhard Esper 1565ff.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1605

Kirchliche Mittelbehörden

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, Landkapitel Rodgau

Juden

1678 stellt Johann Erwein von Schönborn den Heusenstammer Juden einen Schutzbrief aus. Judenfriedhof nördlich des Ortes. (alemannia-judaica) 1830: 89, 1905: 38, 1933 42 Juden 1829 Einweihung der Synagoge in der Kirchstraße 20, 1881 Einrichtung einer neuen Synagoge Friedhof

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit acht Klassen, drei Schulhäuser von 1741, 1880 und 1904

Wirtschaft

Mühlen

Ehemalige Schloßmühle an der Nordwestecke des Schloßgartens, Schleifmühle am Südrand der Ortslage gelegen.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Heusenstamm, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14121_heusenstamm> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14121