Burg Freienstein

Siedlung
Ortstyp
Burg; Schloss
Lagebezug
14,6 km südlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Im unteren Tal des Gammelsbachs, etwa 8 km nördlich vor seinem Einlauf in den Neckar, liegt auf einem vorspringenden Sporn über dem Ort Gammelsbach die Ruine der Burg
Ersterwähnung
1297
Siedlungsentwicklung
Wohl in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Im 15. Jahrhundert Ausbau des südlichen Doppelzwingers.
Historische Namensformen
- Fryenstein (1462)
- Friensteyn (1489)
- Freyenstein (1828)
Burgen und Befestigungen
- Die Hangburg mit tiefem, halbkreisförmigem Halsgraben vom Hang abgetrennt und gegen diesen mit einer 25 m hohen, etwa 3 m dicken Schildmauer geschützt. Die Schildmauer hatte einen vorgekragten Wehrgang mit Zinnen, die Mauerecken mit Buckelquadern ausgeführt. Die Schildmauer umschliesst mit der Ringmauer die Kernburg. An der Westseite Gebäude inseitig an die Ringmauer angebaut, im Südosten der Kapellenbau. Die Kernburg wird von einer Zwingermauer umfasst. Im Osten der Zwingermauer das Tor und der Zwinger breit ausfallend. Zur Talseite doppelter Zwinger, der untere an beiden Enden mit runden Flankierungstürme versehen und etwa mittig mit einem halbrunden Schalenturm. Die drei Türme mit Wehrplattform und Zinnenkranz. Der südöstliche Flankierungturm mit Verlies. Der untere/vordere Zwinger sowie die drei Türme aus dem 15. Jahrhundert
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3497403, 5487884
UTM: 32 U 497329 5486128
WGS84: 49.527766° N, 8.963088° O
Statistik
Ortskennziffer
43701606001
Frühere Ortskennziffer
43700205001
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1511: Sitz des Amtes Freienstein, auch Beerfelden genannt
- 1787: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Freienstein
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
Altkreis
Erbach
Gericht
- Zentgericht Beerfelden
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1366 gibt Pfalzgraf Ruprecht seine Einwilligung, dass Schenk Konrad vo Erbach seine Ehefrau Margarete, geborene von erbach uff sinen teil halber uff Frihenstein der burge, daz wirt uff eyn firteil deselben huses bewittumt. Zum Zubehör der Burg werden zu diesem Zeitpunkt gerechnet: Gammelsbach, Hebstahl, Schöllenbach, Hohenberge, Bergfelden, Etzean, Erlenbach, Hüttental und Hiltersklingen. 1388 gebt Pfalzgraf Ruprecht seine Zustimmung, dass Schenk Eberhard von Erbach seine Ehefrau Else, geborene von Kronberg, auf 1/4 der Feste Freienstein mit Zubehör bewittumt. 1389 gibt Pfalzgraf Ruprecht seine Zustimmung, dass Schenk Konrad seinen Anteil an der Burg (1/4) an Contz von Helmstadt verpfändet. 1398 belehnt Pfalzgraf Ruprecht Schenk Eberhard von Erbach mit der Burg nebst Zubehör. Weitere Belehnungen der Schenken bzw. Grafen von Erbach durch die Pfalzgrafen erfolgen 1443, 1653, 1720.
Ortsadel
1286: Arnold von Friensteyn
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1457: Kaplan
Patrozinien
- Nikolaus [1521]
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich zum Kirchspiel Beerfelden gehörig.
Patronat
Das Patronatsrecht haben die Schenken von Erbach.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Bis Ende des 18. Jahrhunderts Sitz des zur Grafschaft Erbach gehörigen Amts Freienstein (auch Beerfelden genannt). Zum Amt gehörten 1511: Beerfelden, Finkenbach, Falkengesäß, Airlenbach, Etzean, Güttersbach, Olfen, Hüttenthal, Hiltersklingen, Schöllnebach, Kailbach, Hesselbach, Untersensbach, Hebstahl, Gammelsbach und Hetzbach.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 202-203,
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 94, 107,
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 140-143,
- Schäfer, Georg: Kreis Erbach, S. 99-105,
- Kleberger, Territorialgeschichte des Odenwalds, S. 129-135,
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 549,
- Bronner, Odenwaldburgen 2, S. 105-109.
- Backes, Hessen 2. Aufl., S. 309.
- Möller, Burgenkunde, S. 51-52.
- Steinmetz, Schenken von Erbach
- Wackerfuß, Freienstein, S. 26-27.
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Freienstein, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14106_burg-freienstein> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14106





