Lützelbach

Die Lage von Lützelbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
15 km nordöstlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf im Buntsandsteingebiet des Odenwaldes bei doppelseitiger Gehängelage
Ersterwähnung
1160
Siedlungsentwicklung
Römerkastell (Numeruskastell) südöstlich der Ortsgemarkung, römische Niederlassung im Osten Mit Einführung der Hessischen Gemeindeordnung im Jahre 1821 wurden Lützelbach und Wiebelsbach zu der politischen Doppelgemeinde Lützel-Wiebelsbach zusammengeschlossen und wuchsen im 19. Jahrhundert zusammen.
Historische Namensformen
- Luzzelenbach, de (1160) [Mainzer Urkundenbuch 2, 1, S. 449-450 Nr. 249]
- Lucelebach (1189)
- Luczelbach (1369)
- Lutzelnbach (1432)
- Lützel-Wiebelsbach (1821)
Burgen und Befestigungen
- Römerkastell (Numeruskastell) südöstlich der Ortsgemarkung, römische Niederlassung im Osten
- Mit Einführung der Hessischen Gemeindeordnung im Jahre 1821 wurden Lützelbach und Wiebelsbach zu der politischen Doppelgemeinde Lützel-Wiebelsbach zusammengeschlossen und wuchsen im 19. Jahrhundert zusammen.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3505207, 5516369
UTM: 32 U 505130 5514602
WGS84: 49.783859° N, 9.071261° O
Statistik
Ortskennziffer
43701003003
Einwohnerstatistik
- 1829: 296 Einwohner
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Schönberg, Herrschaft Breuberg (halb), die andere Hälfte gehörte zum Fürstentum zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Cent Lützelbach
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
Altkreis
Erbach
Gemeindeentwicklung
1821 Zusammenschluss der beiden Dörfer Lützelbach und Wiebelsbach zur Gemeinde Lützel-Wiebelsbach.
Gericht
- Ursprünglich zur Zent Umstadt, dann zu Höchst gehörig. 1432 eigene Zent (zum Umfang s. Mittelpunktfunktionen)
- 1806: Zentgericht Lützelbach
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Die Burg gilt als Stammsitz der Herren von Lützelbach.
- 1421 weist das Gericht, dass Graf Michael von Wertheim oberster Herr und Vogt sei über Wasser und Weide.
Zehntverhältnisse
Der große Zehnt gehörte dem Breuberger Kirchenfonds, der kleine der Pfarrei
Ortsadel
1160: Wiknandus de Luzzelenbach
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1390: Pastor
- 1770-1774 wird die heutige evangelische Kirche an der Stelle der Vorgängerkirche errichtet.
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkirche war ursprünglich Sandbach. Zum Kirchspiel Lützelbach gehörten Brunnthal, Wiebelsbach, Eschern (wüst), Hainhaus und Hengmantel. Tochterpfarrei war Breitenbrunn. Pfarrei 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts aufgehoben, dann Filial von Vielbrunn, ab 1621 von Seckmauern
Patronat
1446 haben die Grafen von Wertheim das Patronatsrechte inne.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Eigene Zent, zu der 1432 die Orte Lützelbach, Seckmauern, Walderlenbach, Vielbrunn, Kimbach (ab 1551), Ohrenbach, Breitenbrunn, Wiebelsbach und Brunntal sowie das bei Wörth liegende Erlenbach gehörten. 1787 werden zusätzlich Hainbrunn sowie die Höfe Angelhof, Bremhof, Brunnthal, Hainhaus und Hengmantel genannt.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 450-451
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 130-131
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 396-417
- Schäfer, Georg: Kreis Erbach, S. 155-158
- Kleberger, Territorialgeschichte des Odenwalds, S. 163-166
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 552
- Römer in Hessen, S. 424-425
- Weyrauch, Burg Lützelbach, S. 72-76
- Cramer, Baden-Württembergisches Pfarrerbuch I, 1, S. 175
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lützelbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14097_luetzelbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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