Rodenstein

Burg; Hof · 293 m über NN  
Gemarkung
Fränkisch-Crumbach
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Burg; Hof

Lagebezug

15,4 km nordwestlich von Erbach

Ersterwähnung

1245

Burgen und Befestigungen

  • Die Kernburg mit Ringmauer bedeckt eine Fläche von 24x30 m. Die etwa 20 m lange Westseite der Ringmauer bildet bei einer Dicke von 2 m die Schildmauer. Die Übergänge der Schildmauer zur nördlichen und südlichen Ringmauerseite gerundet.
  • Im Westen der Kernburg der mehrstöckige Palas, die unteren Stockwerke massiv gemauert, die oberen Geschosse Fachwerk mit steilem Walmdach. Der Palas war an die Schildmauer und den westlichen Bereich der nördlichen und südlichen Ringmauer angebaut. Unter dem Palas gewölbte Keller. Im Nordosten der Kernburg schlossen sich weitere Gebäude an den Palas und den östlichen Teil der nördlichen Ringmauer und den Nordbereich der östlichen Ringmauer an. Der Südosten bildet den Hof mit Brunnen und Tor, welches durch einen quadratischen Eckturm Im südöstlichen Innenwinkel der Ringmauer gesichert wurde.
  • Die Ringmauer bildet mit einer äußeren Umfassungsmauer (Zwingermauer) im Westen (Breite etwa 8 m) Norden (mittlere Breite etwa 4 m) und Osten (Breite etwa 8 m) einen Zwinger. Im Süden bildet der großflächige Zwinger von etwa 16 m Breite und 40 m Länge die Vorburg mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden.
  • Die Ecken der Zwingermauer waren mit quadratischen Flankierungstürmen versehen die bis in/an den Graben reichten. Der Graben deckte insbesondere die West- und Nordseite (Halsgraben) und, wenngleich mit einer schmaleren Grabenbreite, auch die Ostseite.
  • Im Westen die älteste Toranlage, zunächst mit einem darüberliegenden Schalenturm gesichert [,welcher vermutlich in der Mitte des 14. Jahrhunderts durch die Anmauerung eines Turmes verstärkt wurde]. Das Tor war über eine Zugbrücke über den breiten Halsgraben erreichbar. Im ausgehenden Mittelalter wurde die Zugbrücke aufgegeben und das Tor vermauert. In der Vermauerung sind zwei nebeneinanderliegede spätgotische Fenster mit unterschiedlichen Steinmetzzeichen eingefügt.
  • Im Südosten der Zwingermauer ein weiteres späteres Tor, ebenfalls durch einen Torturm gesichert. Das Tor wurde mittels eines Querbalkens verriegelt, der Torturm mit einer Pechnase versehen.

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3486648, 5510490
UTM: 32 U 486578 5508725
WGS84: 49.730875° N, 8.813757° O

Statistik

Ortskennziffer

43700700012

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Freiherren von Gemmingen, Herrschaft Fränkisch-Crumbach
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Patrimonialgericht Fränkisch-Crumbach (Herren von Gemmingen und von Pretlack)

Altkreis

Dieburg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Als Bauherr der Burg käme Rudolf von Crumbach in Betracht, der sich 1245 nach der Burg Rodenstein nannte.
  • 1346: Heinrich von Rodenstein verkaufte 1/4 der Burg an Graf Wilhelm von Katzenelnbogen. Letzterer belehnte die Schenken zu Erbach mit seinem erworbenen Burgteil, die ihrerseits bereits 1/8 der Burg besaßen.
  • 1479: Mit dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen ging die Lehnshoheit an die Landgrafen von Hessen über.
  • 1671: Nach Aussterben des Mannesstamms derer von Rodenstein von Hessen-Darmstadt beschlagnahmt und - nach Knappe - erst 1693 an die Erben, die Freiherren von Gemmingen-Hornberg, freigegeben.
  • 1748: Landgraf Ludwig von Hessen-Darmstadt verkaufte die Ruine an die Herren von Gemmingen (Allod).

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rodenstein, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14071_rodenstein> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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