Würzberg

Die Lage von Würzberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7 km östlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Offenes Dorf mit regellosem Grundriss im Buntsandsteingebiet des Odenwaldes bei Plateaulage.
Ersterwähnung
1297
Siedlungsentwicklung
Römerkastell mit Badegebäude 2 km südlich von Würzberg. Das Dorf Würzberg bestand bis 1838 aus Ober- und Unter-Würzberg, die jeweils einen eigenen Bürgermeister hatten. 1962 wurde die Gemarkung um die Weiler Mangelsbach und Eulbach erweitert.
Historische Namensformen
- Wizberg (1310)
- Werzeberg (1426)
- Witzberg (1496)
- Ober-Würzberg
- Unter-Würzberg
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3506087, 5501757
UTM: 32 U 506009 5499996
WGS84: 49.652475° N, 9.083254° O
Statistik
Ortskennziffer
437011080
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 4011, davon 1966 Acker, 208 Wiesen, 1837 Wald
- 1961 (Hektar): 1479, davon 812 Wald (= 54.90 %)
Einwohnerstatistik
- 1522: 21 waffenfähige Männer
- 1623: 27 Häuser mit 150 Einwohnern
- 1650: 2 Männer
- 1829: 434 Einwohner
- 1961: 835, davon 730 evangelisch (= 87.43 %), 105 katholisch (= 12.57 %)
- 1970: 837 Einwohner
- 1975: 867 Einwohner
- 1986: 895 Einwohner
- 2005: 897 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Erbach, Anteil an der Grafschaft Erbach, Amt Erbach halb (die andere Hälfte reichsfreier, unmittelbarer Besitz des Grafen von Ingelheim)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Erbach (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Erbach (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Altkreis
Erbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1972 zur Stadt Michelstadt
Gericht
- Zentgericht Michelstadt
- 1820: standesherrliches Amt Erbach
- 1822: Landgericht Michelstadt
- 1879: Amtsgericht Michelstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- (Unter-) Würzberg wurde ursprünglich als Burgmannenlehen an Freienstein vergeben. 1297 kam dieses Lehen zusammen mit Freienstein an die Herren von Katzenelnbogen, die es wiederum an die Echter weitergaben. 1426 bekennt Bechtold Echter, dass er von Schenk Konrad von Erbach zu Lehen hat anderthalb Huben mit allem Zubehör, Gericht, Vogtei, Wald, Wasser und Weide, die sind halb seines Vetters Hanemann Echter. 1444 verkaufen Eberhard Rüdt von Collenberg und seine Ehefrau Giesel ihren Teil des Dorfes Würzberg an Hans Schelm von Bergen und seine Ehefrau Else, geborene von Reiffenberg, Cuntz Echter und seine Ehefrau Anna, geborene von Berlichingen, usw. 1496 kauft Peter Echter von Mespelbrunn ein Viertel des Dorfs von Rudolf von Windecken, dessen Ehefrau Anna, geborene Gas von Otzberg und deren Sohn Philipp Schelm von Bergen. 1513 belehnen die Regenten von Hessen die Söhne des verstorbenen Peter Echter, Philipp den Älteren und Philipp den Jüngeren und Karl mit dem Dorfe Würzberg, wie es vormals von den Grafen von Katzenelnbogen zu Lehen ging. 1665 kommt Würzberg mit dem Tode des letzten Echter, Philipp, an Marie Ottilie, geborene Echter von Mespelbrunn, verwitwete Frau von Ingelheim. 1671 belehnt Landgraf Ludwig von Hessen Marei Ottilie von Ingelheim mit Würzberg. 1702 belehnt Landgraf Ernst Ludwig den Freiherrn Franz Adolph Dieterich von Ingelheim mit dem Dorf Würzberg. 1806 kommt der Ort mit dem Amt Erbach an das Großherzogtum Hessen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Filialdorf von Michelstadt
Bekenntniswechsel
Da Filial von Michelstadt, Einführung der Reformation vermutlich um 1532.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1887
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 765-766
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 105, 133
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 218
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 539-549
- Schäfer, Georg: Kreis Erbach, S. 271-273
- Römer in Hessen, S. 498-500
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 91
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 79
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Würzberg, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14050_wuerzberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14050