Weiten-Gesäß

Dorf · 340 m über NN  
Gemeinde
Michelstadt
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6,5 km nordöstlich von Erbach

Lage und Verkehrslage

Offene Siedlung mit unregelmäßigem Grundriss im Bundsandsteingebiet bei einseitiger Gehängelage.

Ersterwähnung

1113

Siedlungsentwicklung

Starke Einwohnerverluste im Dreißigjährigen Krieg.

Historische Namensformen

  • Widengesehez (1113)
  • Weidengesesse (1347)
  • Widengesesse (1397)
  • Widengesesse (1398)
  • Wydengeseße (1427)
  • Wydengesesse (1443)
  • Weitengesäß
  • Weiten Gesäß

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3503362, 5507512
UTM: 32 U 503286 5505749
WGS84: 49.704239° N, 9.045566° O

Statistik

Ortskennziffer

437011070

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 3532, davon 1742 Acker, 232 Wiesen, 1558 Wald
  • 1961 (Hektar): 1185, davon 848 Wald (= 71.56 %)

Einwohnerstatistik

  • 1522: 10 wehrfähige Männer
  • 1623: 14 Häuser mit 84 Einwohnern
  • 1829: 463 Einwohner
  • 1961: 661, davon 536 evangelisch (= 81.09 %), 115 katholisch (= 17.40 %)
  • 1970: 758 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Fürstenau
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis

Erbach

Gemeindeentwicklung

Am 1.10.1971 zur Gemeinde Michelstadt

Gericht

  • Zentgericht Michelstadt
  • 1820: standesherrliches Amt Fürstenau
  • 1822: Landgericht Michelstadt
  • 1879: Amtsgericht Michelstadt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1113 bestätigt Kaiser Heinrich V. auf Bitten des Abtes Benno von Lorsch und der Brüder der Zelle Michelstadt deren Güter zu Weiten-Gesäß. 1347 stifte die Brüder Hug und Ruckelin von Hochhusen, Edelknechte, mit Willen Schenk Konrads von Erbach eine ewige Messe am Marienaltar zu Beerfelden und dotieren sie mit genannten Gütern in Weiten-Gesäß. 1397 verkauft Hans Basen seinen Teil an Weiten-Gesäß dem Schenk Eberahrd von Erbach. 1427 bekennt Hans Basen, von Schenk Konrad von Erbach zwei Huben zu Mann- und Burglehen erhalten zu haben. 1443 belehnt Kurfürst Ludwig von der Pfalz Schenk Konrad von Erbach mit Weiten-Gesäß. 1450 wird das Dorf dem Liebfrauenaltar der Stadtkapelle zu Erbach verpfändet. 1653 pfälzischer Lehnsbrief für die Grafen von Erbach. 1806 mit dem Erbachischen Amt Fürstenau an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse

136 verleiht Pfalzgraf Ruprecht Schenk Eberhard von Erbach zwei Teile am Zehnten. 1444 kaufen Meisterin und Konvent des Klosters Steinbach den Zehnten von Hans Kotwitz.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

Mutterkirche ist Michelstadt zudem filia synodalis von Michelstadt.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Michelstadt, Einführung der Reformation vermutlich um 1532.

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Wirtschaft

Mühlen

Im 16. Jahrhundert Mühle belegt

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Weiten-Gesäß, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14049_weiten-gesaess> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14049