Stockheim

Die Lage von Stockheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
1,1 km nordöstlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Buntsandsteingebiet des Odenwaldes bei einseitiger Tallage.
Ersterwähnung
1095
Historische Namensformen
- Stocheim (1095)
- Stocheim (1112)
- Stocheim (1113)
- Stockheim
- Stogheim (1283)
- Stockeim (1398-1400)
- Stogheim (1427)
- Stocken
- Stockhen (16. Jahrhundert)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3500515, 5503464
UTM: 32 U 500440 5501702
WGS84: 49.667853° N, 9.006093° O
Statistik
Ortskennziffer
437011050
Flächennutzungsstatistik
- 1961 (Hektar): 103, davon 39 Wald (= 37.86 %)
Einwohnerstatistik
- 1522: 11 wehrfähige Männer
- 1623: 16 Häuser mit 80 Einwohnern
- 1829: 215 Einwohner
- 1961: 504, davon 417 evangelisch (= 82.74 %), 66 katholisch (= 13.10 %)
- 1970: 649 Einwohner
- 1975: 561 Einwohner
- 1986: 974 Einwohner
- 2005: 1419 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Michelstadt
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Michelstadt (zur Standesherrschaft Erbach gehörig, zum Umfang s. Mittelpunktfunktionen)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Altkreis
Erbach
Gemeindeentwicklung
1863 zur selbständigen Gemeinde und Entwicklung zum Arbeiterwohnort der Tuchfabrik Arzt (zwischen Stockheim und Michelstadt) Am 1.7.1971 zur Stadt Michelstadt
Gericht
- Zentgericht Michelstadt
- 1820: standesherrliches Amt Fürstenau
- 1822: Landgericht Michelstadt
- 1879: Amtsgericht Michelstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1095 besitzt die Zelle Steinbach 5 Huben und eine Mühle in Stockheim. 1113 bestätigt König Heinrich V. den Brüdern der Celle Michelstadt den Besitz von 7 Mansen und 1 Mühle in Stockheim.1283 befreit der Propst von Lorsch den Ritter Hermann von Eicholdesheim von einem Zins von 10 Unzen Heller, die er jährlich von 1 mansus und der Mühle an die Kirche in Steinbach entrichten mußte. 1328 stiften Schenk Eberhard von Erbach und seine Ehrfrau Meine, geborene von Spanheim, eine Messe auf dem Altar Maria Magdalena zu Steinbach, die sie mit Gütern zu Stockheim, Erbach und Beerfelden dotieren. 1328 ist ein Hof des Schenken Eberhard von Erbach belegt. 1372 verkauft Heinrich Lutwin von Rosenbach 1 Hof an Schenk Konrad von Erbach.
- 1443 belehnt Pfalzgraf Ludwig Schenk Philipp von Erbach mit seinem Teil an Stockheim. 1532 belehnt Pfalzgraf Ludwig Schenk Eberhard vonErbach mit Stockheim. Weitere Belehnungen 1653 und 1722. 1806 gelangt Stockheim mit dem Amt Michelstadt an das Großherzogtum Hessen.
Zehntverhältnisse
1113 bestätigt König Heinrich V. der Zelle Michelstadt den Besitz des Zehnten in Stockheim. (1398-1400) haben Günther und Konrad von Bleichenbach Zehnten von Pfalzgraf Ruprecht zu Lehen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Zum Send Michelstadt gehörig
Bekenntniswechsel
Da Filial von Michelstadt, Einführung der Reformation vermutlich um 1532.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1831
Wirtschaft
Mühlen
1095 und 1113 ist ein Mühle in Stockheim belegt.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 692-694
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 133
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 197-198
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 521-522
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 91
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 77
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Stockheim, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14040_stockheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14040