Rothenberg

Dorf · 420 m über NN  
Gemeinde
Oberzent
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

18 km südwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen im Buntsandsteingebiet bei einseitiger Tallage.

Ersterwähnung

1353

Historische Namensformen

  • Rodenberg (1353)
  • Rodenberg (1364)
  • Rotenberg (1387)
  • Rodemberg uff dem Odenwalde (1475)
  • Rottenberg (1567)
  • Rodenberkh (1578)
  • Rothenberg (1771)

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1353)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3494459, 5484350
UTM: 32 U 494386 5482596
WGS84: 49.495971° N, 8.922473° O

Statistik

Ortskennziffer

437016170

Frühere Ortskennziffer

437014030

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 5523, davon 1068 Acker, 279 Wiesen, 3982 Wald
  • 1961 (Hektar): 1506, davon 938 Wald (= 62.28 %)

Einwohnerstatistik

  • 1558: 23 wehrfähige Männer
  • 1829: 479 Einwohner
  • 1961: 1364, davon 1149 evangelisch (= 84.24 %), 78 katholisch (= 5.72 %)
  • 1970: 2033 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1797: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Rothenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Rothenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis

Erbach

Gemeindeentwicklung

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Rothenberg, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Rothenberg.

Gericht

  • Zentgericht Hirschhorn
  • 1820: standesherrliches Amt Freienstein
  • Mai 1822: Landgericht Beerfelden
  • September 1822 bis 1853: Landgericht Freienstein in Beerfelden
  • 1953: Landgericht Hirschhorn
  • 1879: Amtsgericht Hirschhorn
  • 1968: Amtsgericht Michelstadt

Herrschaft

  • Zur Herrschaft Rothenberg gehörten Rothenberg, Unter-Finkenbach, Ober-Hainbrunn, Kortelshütt und Moosbrunn in Baden (jenseits des Neckars).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1353 belehnt König Karl IV. Engelhard von Hirschhorf mit Dorf und Herrschaft Rothenberg. 1393 Mutscharung der Brüder Hans, Albrecht und Eberhard von Hirschhorn betreffend Rothenberg, Hainbrunn usw. 1401 gibt König Ruprecht dem Hans von Hirschhorn das Dorf mit Zubehör, nämlich Hainbrunn, Finkenberach und Moosbrunn. 1409 desgleichen den Brüdern Hans und Eberhard von Hirschhorn. 1410 Streit des Dorfs mit dem Frankfurter Kunze von Steinheim. 1442, 1446, 1467, 1490 Lehnbrief König Friedrich III. für die Herren von Hirschhorn für die 1401 genannten Lehen. 1491 Vertrag zwischen Hans von Hirschhorn und Pfalzgraf Otto über die Jagd im Hirschhorne und Rothenberger Gebiet. 1568 hat Hans von Hirschhorn Hauptrecht, Wadmähler und Herdrecht. 1610 gibt König Rudolf II. den Herren von Cronberg die Anwartschat auf das Kaserliche und Reichslehen des Dorfs Rothenberg. 1632 fällt die Herrschat mit dem Tod des Friedrich von Hirschhorn als erledigtes Lehen an das Reich heim. 1634 belehnt König Ferdinand II. Graf Adam Philipp von Cronberg und Hohen-Gerodseck mit der Herrschaft Rothenberg. 1637: Beschreibeung sämtlicher Rechte und Güter des Hans von Hirschhorn. 1667 tritt Graf Krafft Adolf Otto von Cronenberg und Hohen-Geroldseck die Herrschaft an seinen Agnaten Johann Nikolaus von Cronenberg zu Neuenbamberg ab. 1698 erteilt Kaiser Leopold I. den Freiherren von Degenfeld die Anwartschaft auf die Herrschaft Rothenberg. 1704 fällt Rothenbergmit dem Erlöschen derer von Cronenberg als erledigtes Lehen an das Reich heim. 1704 verleiht König Leopold I. die Herrschaft Rothenberg dem Freiherrn Maximilian von Degenfeld. 1797 verkauft Graf Christoph von Degenfeld-Schomburg die Herrschaft Rothenberg mit Willen des Königs Franz II. als Lehnsherrn für 60000 Gulden an die Erbach-Fürstenauische Vormundschaft. 1806 kommt die Herrschaft an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse

1401 gibt König Ruprecht den Zehnten zu Rothenberg dem Hans von Hirschhorn als Reichslehen. Die Kurpfalz hat den großen die Pfarrei den kleinen Zehnten.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1360: Pfarrer
  • 1880: Errichtung einer evangelischen Pfarrkirche an der Stelle eines älteren Vorgängerbaus
  • 1883: Errichtung einer evangelisch-altlutherischen Pfarrkirche

Pfarrzugehörigkeit

Zum Kirchspiel gehörten Unter-Finkenbach, Ober-Hainbrunn und Kortelshütte.

Patronat

Das Patronatsrecht haben zunächst die Pfalzgrafen. 1806 kommt die Kollatur als Entschädigung für verlorene Rechte an den Fürsten von Leiningen.

Bekenntniswechsel

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Ludwig Gaß bis 1564, wegen Zuneigung zum Calvinismus abgesetzt.
Wiederholter Bekenntniswechsel: zunächst lutherisch, 1602-1623 reformiert, 1623-1630 lutherisch, 1630/31 katholisch, 1631-1635 lutherisch, 1635-1650 katholisch, 1650-1698 reformiert, nach 1698 lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat Weinsberg-Buchen, Landkapitel Buchen

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1870 und 1907

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rothenberg, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14032_rothenberg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14032