Rimhorn

Die Lage von Rimhorn im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
15 km nordöstlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf im Buntsandsteingebiet bei einseitiger Gehängelage.
Ersterwähnung
1273
Historische Namensformen
- Riemhurne (1273)
- Remhuͤrne, von (1303) [HStAD Bestand A 1 Nr. 171/1]
- Rymhorn (1345)
- Rimhorn (1386)
- Rymhorn (1423)
- Riemern (1500)
- Römern (1602)
- Römmern (1605)
- Rümmern (1652)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3502816, 5516506
UTM: 32 U 502740 5514739
WGS84: 49.785106° N, 9.038061° O
Statistik
Ortskennziffer
437010040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1577, davon 1147 Acker, 77 Wiesen, 358 Wald
- 1961 (Hektar): 619, davon 281 Wald (= 45.40 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 488 Einwohner
- 1961: 649, davon 577 evangelisch (= 88.91 %), 71 katholisch (= 10.94 %)
- 1970: 699 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Schönberg, Herrschaft Breuberg (halb), die andere Hälfte gehörte zum Fürstentum zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Cent Höchst
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Neustadt
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Altkreis
Erbach
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 zur Gemeinde Lützel-Wiebelsbach Am 1.8.1972 zur Gemeinde Lützelwiebelsbach Am 1.7.1973 zur Gemeinde Lützelbach
Gericht
- Zentgericht Höchst
- 1820: standesherrliches Amt Breuberg
- 1822: Landgericht Höchst
- 1879: Amtsgericht Höchst
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1345 vermacht der Ritter Starkerad von Breuberg einen Malter Korn von seinem Drachenhof zu Rimhorn dem Priester daselbst. 1410 bekennt Hermann von Rodenstein, den Edelacker zu Rimhorn von Henne Starkerat von Rimhorn als Lehen erhalten zu haben. 1420 trägt Heinrich Starkerad Schenk Eberhard von Erbach genannte Allodialgüter, die zu dem freien und eigenen Hof seines Vaters, Hennchen Starkerat, genannt der Drachenhof, gehören als lehen auf.
- 1509 werden die von Hattstein in Weilbach von den Herren von Rodenstein mit dem Dorf belehnt. 1607 fällt das Lehen nach dem Aussterben der Junker von Hattstein an die von Rodenstein heim. 1671 fällt das Dorf nach dem Aussterben derer von Rodenstein an die von Haxthausen, 1699 an die von Bernstorff, 1710 an die von Prettlack. Diese verkaufen es 1751 an die Gemeinherrschaft Breuberg. 1806 fällt Rimhorn mit der Breubergischen Zent Höchst an das Großherzogtum Hessen.
Zehntverhältnisse
1557 haben der Pfarrer und die Grundherrschaft je die Hälfte des Zehnten.
Ortsadel
1273-1449
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1345 werden Kirche und Priester erwähnt.
- Bei Grabungen in den Jahren 1953-55 konnten frühromanische Reste freigelegt werden, die eine Datierung in das 10./11. Jahrhundert ermöglichen.
- 1523 und 1722 größere Umbaumaßnahmen
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkirche ist ursprünglich Sandbach
Patronat
Das Patronatsrecht haben zunächst die Herren von Rodenstein als Ortsherren inne.
1853 haben die Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg das Patronatsrecht inne.
Diakonische Einrichtungen
im Kinderheim Diakonissen 1946 – 1960 (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021)
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert durch die Freiherren von Hattstein.
Erster evangelischer Pfarrer: nicht bekannt
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen, zwei Schulhäuser von 1836 und 1884
Wirtschaft
Zahlreiche Steinbrüche in der Gemarkung
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 599-600
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 146
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 178
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 410-413
- Schäfer, Georg: Kreis Erbach, S. 226-229
- Cramer, Baden-Württembergisches Pfarrerbuch I, 1, S. 208
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 73
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Rimhorn, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14030_rimhorn> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14030