Hesselbach

Dorf · 475 m über NN  
Gemeinde
Oberzent
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

11,5 km südöstlich von Erbach

Lage und Verkehrslage

Offenes Dorf mit zerstreut liegenden Häusern in Plateaulage im Buntsandsteingebiet.

Ersterwähnung

1334

Siedlungsentwicklung

Am Nordostrand von Hesselbach, am Weg nach Würzberg ehemaliges Limeskastell. Römertürme in der Gemarkung. Vermutliche Neugründung auf hochgelegener Rodungsfläche durch das Kloster Amorbach. Im Dreißigjährigen Krieg nach einem Brand 15 Jahre wüst.

Historische Namensformen

  • Heselbuch (1334)
  • Heselbuch (1359)
  • Heselbuche (1398-1400)
  • Haselbuch (1443)
  • Heselbach (1446)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3506421, 5493112
UTM: 32 U 506343 5491354
WGS84: 49.574744° N, 9.087739° O

Statistik

Ortskennziffer

437016080

Frühere Ortskennziffer

437008010

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2869, davon 707 Acker, 145 Wiesen, 1964 Wald
  • 1961 (Hektar): 717, davon 509 Wald (= 70.99 %)

Einwohnerstatistik

  • 1961: 204, davon 3 evangelisch (= 1.47 %), 196 katholisch (= 96.08 %)
  • 1970: 213 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Freienstein (halb), die andere Hälfte gehörte zur Abtei Amorbach
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis

Erbach

Gemeindeentwicklung

Am 1.10.1971 zur Gemeinde Hesseneck, seit dem 1.1.2018 Stadtteil der Stadt Oberzent.

Gericht

  • Zum Mainzischen Zentgericht Mudau gehörig
  • 1820: standesherrliches Amt Freienstein
  • Mai 1822: Landgericht Beerfelden
  • September 1822 bis 1853: Landgericht Freienstein in Beerfelden
  • 1879: Amtsgericht Beerfelden
  • 1968: Amtsgericht Michelstadt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1359 genehmigt Pfalzgraf Ruprecht, dass die Schenken Eberhard und Heinrich von Erbach ihren Teil an Hesselbach Henne von Erlickheim verpfändet haben. 1398 belehnt Pfalzgraf Ruprecht Schenk Eberhard von Erbach mit Hesselbach. Weitere Belehnungen der Schenken bzw. Grafen von Erbach durch die Pfalzgrafen erfolgen 1438, 1443, 1653 und 1720. 1803 vorübergehend dem neugeschaffenen Fürstentum Leinigen zugeordnet gelangte der Ort 1806 mit dem Amt Freienstein an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse

Der Zehnt stand dem Kloster Amorbach zu.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Mittelalterlicher Kirchenbau, um 1430 werden regelmäßige Messen gelesen.
  • 1766 Neubau

Patrozinien

  • Ottilia; Jodocus; Lucia

Pfarrzugehörigkeit

Bis 1426 zu Hollerbach, danach zu Mudau gehörig. 1768 Loslösung von der Mutterkirche Mudau und Erhebung zur eigenständigen Pfarrei mit einem Benediktiner als Geistlichem.

Patronat

Das Patronatsrecht hatte das Kloster Amorbach. 1803 geht das Patronat an den Fürsten von Leinigen zu Amorbach über.

Bekenntniswechsel

Hesselbach blieb aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Kloster Amorbach als einziges Dorf in der ansonsten evangelischen Grafschaft Erbach katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat Weinsberg-Buchen, Landkapitel Buchen

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1899

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Wallfahrt zur barocken Pfarrkirche St. Lucia mit acht Bildstöcken und drei Steinkreuzen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hesselbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13990_hesselbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13990