Fränkisch-Crumbach

Dorf · 190 m über NN  
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

14 km nordwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf im Granitgebiet des Odenwaldes bei geschlossener doppelseitiger Tallage.

Ersterwähnung

1372

Vorbemerkung Historische Namensformen

Bei den Erwähnungen 1148 und 1219, die sich auf den Herkunftsort der Herren von Crumbach beziehen, ist umstritten, ob es sich um Fränkisch-Crumbach oder Mümling-Grumbach handelt.

Historische Namensformen

  • Crumbach, de (1148)
  • Crumpach, de (1219)
  • Crumpach (1372)
  • Crumpach (1433)
  • Krumppach (1434)
  • Crumpach (1456)
  • Crumbach (1653)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Burg Rodenstein

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3489835, 5512135
UTM: 32 U 489764 5510370
WGS84: 49.745727° N, 8.85792° O

Statistik

Ortskennziffer

437007000

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 6443, davon 3072 Acker, 1026 Wiesen, 2187 Wald
  • 1961 (Hektar): 1609, davon 524 Wald (= 32.57 %)

Einwohnerstatistik

  • 1961: 2304, davon 1922 evangelisch (= 83.42 %), 378 katholisch (= 16.41 %)
  • 1970: 2387 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • undatiert: Rodensteiner Mark
  • 1787: Freiherren von Gemmingen, Herrschaft Fränkisch-Crumbach
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Patrimonialgericht Fränkisch-Crumbach (Herren von Gemmingen und von Pretlack)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Herrschaft Freiherr von Gemmingen
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis

Dieburg

Gericht

  • 1820: Patrimonialgericht Fränkisch-Crumbach
  • 1821: Landgericht Lichtenberg
  • 1848: Landgericht Reinheim
  • 1879: Amtsgericht Reinheim
  • 1904: Amtsgericht Reichelsheim
  • 1968: Amtsgericht Dieburg
  • 1972: Amtsgericht Höchst

Herrschaft

  • Reichsunmittelbar, zum Kanton Odenwald der Reichsritterschaft gehörig

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1372 verkauft Heinrich Lutwin von Rosenbach Äcker und Wiesen zu Crumbach an Schnk Konrad von Erbach. 1433 verkaufen Hermann und Konrad von Rodenstein iher Allodialgüter zu Crumbach an Graf Philipp von Katzenelnbogen. 1439 belehnen Engelhard und Johann von Rodenstein Bernhard Kreis von Lindenfels mit einer Geldgült. 1456 weist Engelhard von Rodenstein seiner Ehefrau Jutta, geborene von Erbach 300 Gulden auf seinen Hof zu Crumbach als Morgengabe an. 1563 fällt die Herrschaft mit dem Tode Georgs von Rodenstein je zur Hälfte an Hans Heinrich von Rodenstein und Georg von Rodenstein. 1806 kommt die Herrschaft von denen von Gemmingen an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse

1434 hat Schenk Otto von Erbach den Zehnten zu Crumbach von Hermann von Rodenstein, Herrn zu Lißber, pfandweise inne.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1327: ecclesia parochialis, rector
  • Grabkirche der Herren von Rodenstein, nach einer in einem Schlußstein des Chores befindliche Jahreszehl 1485 oder 1487 errichtet.

Patrozinien

  • Laurentius

Pfarrzugehörigkeit

Mutterkirchen Reichelsheim und Neunkirchen; zum Kirchspiel gehörten Kirch-Beerfurth, Erlau, Güttersbach, Michenbach, Hof Bierbach, Hof Eberbach, Freiheit und Rodenstein.

Patronat

Patronatsherren waren die von Rodenstein und die von Gemmingen.

Diakonische Einrichtungen

Nach Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen Ausgabe von 1900 besteht im Ort eine Kleinkinderschule, betreut durch eine Schwester, die auch den Kindergottesdienst am Sonntag hält; Diakonissen des Elisabethenstifts in Darmstadt betreuen von 1950 -1952 den Kindergarten (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021)

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation um 1575 durch die Ortsherren.
Erster evangelischer Pfarrer: nicht bekannt, 1575-1579
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Johannes Busch 1579-1599
Vorübergehend wirkten reformierte Hofprediger im Schloss.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat

Juden

1830: 50, 1905: 85, 1932/33: 55 Juden
Die Synagoge befand sich in der Erbacher Strasse, erbaut 1874. Zudem gab es eine Mikwe und Schächteramt; Friedhofsverband mit Reichelsheim.

Kultur

Schulen

Eine Schule besteht vor 1618; 1910 Volksschule mit drei Klassen, Schulhaus im um 1800 als Schloss gebautem Gebäude, das Gemeinde 1860 kauft und umbaut

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Bis 1806: Reichsunmittelbare von Gemmingensche Herrschaft Fränkisch-Crumbach mit den Orten Fränkisch-Crumbach, Erlau, Güttersbach, Michelbach, Eberbach (z.T.), Bierbach (z.T.) und den Höfen Freiheit und Rodenstein
Eigene Cent, zu der Fränkisch-Crumbach, Bierbach (z.T.), Erlau, Freiheit, Hof Eberbach, Kirch-Beefurth, Rodenstein, Güttersbach und Michelbach gehörten.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Fränkisch-Crumbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13971_fraenkisch-crumbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13971