Schloss Reichenberg

Die Lage von Reichenberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Burg; Schloss
Lagebezug
11,9 km nordwestlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Auf einem steilen Basaltkegel, nordöstlich von Reichelsheim
Siedlungsentwicklung
Der Bau der Kernburg erfolgte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. 1554: Bau des zweigeschossigen Wohnbaus (Palas). Mitte 16. Jahrhundert Bau der Burgkapelle an der geraden Ostseite der Kernburg. 1557/67: Fertigstellung des Ziehbrunnens im Innenhof der Kernburg. Seit dem Dreißigjährigen Krieg verlor die Burg ihre Bedeutung und verfiel teilweise. Der Wohnbau (Palas) der Kernburg blieb bis 1732 bewohnt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das in der Südostecke der Vorburg gelegene Amtshaus erbaut. Im 19./20. Jahrhundert erfolgte Umbauten am Amtshaus
Historische Namensformen
- Richenburg (1307)
- Rychenburg (1321)
- Richinburg (1402)
- Richenberg (1419)
Burgen und Befestigungen
- Die Burg liegt auf einem Vorsprung eines steil abfallenden Hügels. Die Ringmauer der im Grundriss halbrunden Kernburg war an der gebogenen Westseite schildmauerartig verstärkt (Mauerstärke von etwa 2,5 m). In die Schildmauer war auch "der bis auf die Fundamente verschwundene runde Bergfried eingebunden", der einen Durchmesser von 8,20 m bei einer Mauerdicke von 3 m aufwies (Dehio, S. 733). Der zweigeschossige Wohnbau (Palas) im Südwesten der Kernburg inseitig an die Ring- bzw. Schildmauer angebaut, weitere
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3489083, 5508900
UTM: 32 U 489012 5507136
WGS84: 49.716628° N, 8.847577° O
Statistik
Ortskennziffer
43701314002
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Erbach, Anteil an der Grafschaft Erbach, Amt Reichenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
Altkreis
Erbach
Herrschaft
- 1717/18 erhielt Graf Georg Wilhelm das Amt Reichenberg. Er wurde der Begründer der mittleren Linie zu Erbach.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1307: Vertragliche Regelung zwischen Schenk Eberhard (genannt Rauch) von Erbach-Reichenberg-Fürstenau und Schenk Eberhard dem Älteren von Erbach-Reichenberg-Michelstadt hinsichtlich des Verkaufs von Burganteilen. Auch ein Burgfrieden wurde vereinbart.
- 1320: Nach erneuten Streitigkeiten vermittelt Abt Heinrich von Fulda einen Ausgleich zwischen beiden Linien.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Burgkapelle
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Sitz eines Amtes, zu dem Reichelsheim, Eberbach (teilweise), Laudenau, Winterkasten, Groß- und Klein-Gumpen, Ober- und Unter-Ostern, Erzbach, Rohrbach, Frohnhofen, Bockenrod, Ober-Gersprenz, Unter-Gersprenz, Ober-Kainsbach und die Erbach gehörten; ferner Anteile von Kirch-Beerfurth, Nieder-Kainsbach und Brensbach.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 577-578,
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 590-594,
- Schäfer, Georg: Kreis Erbach, S. 220-226,
- Kleberger, Territorialgeschichte des Odenwalds, S. 135-145,
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 554-555,
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Reichenberg, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13922_schloss-reichenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13922




