Schloss Reichenberg

Burg; Schloss · 284 m über NN  
Gemarkung
Reichelsheim (Odenwald)
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Burg; Schloss

Lagebezug

11,9 km nordwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage

Auf einem steilen Basaltkegel, nordöstlich von Reichelsheim

Siedlungsentwicklung

Der Bau der Kernburg erfolgte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. 1554: Bau des zweigeschossigen Wohnbaus (Palas). Mitte 16. Jahrhundert Bau der Burgkapelle an der geraden Ostseite der Kernburg. 1557/67: Fertigstellung des Ziehbrunnens im Innenhof der Kernburg. Seit dem Dreißigjährigen Krieg verlor die Burg ihre Bedeutung und verfiel teilweise. Der Wohnbau (Palas) der Kernburg blieb bis 1732 bewohnt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das in der Südostecke der Vorburg gelegene Amtshaus erbaut. Im 19./20. Jahrhundert erfolgte Umbauten am Amtshaus

Historische Namensformen

  • Richenburg (1307)
  • Rychenburg (1321)
  • Richinburg (1402)
  • Richenberg (1419)

Burgen und Befestigungen

  • Die Burg liegt auf einem Vorsprung eines steil abfallenden Hügels. Die Ringmauer der im Grundriss halbrunden Kernburg war an der gebogenen Westseite schildmauerartig verstärkt (Mauerstärke von etwa 2,5 m). In die Schildmauer war auch "der bis auf die Fundamente verschwundene runde Bergfried eingebunden", der einen Durchmesser von 8,20 m bei einer Mauerdicke von 3 m aufwies (Dehio, S. 733). Der zweigeschossige Wohnbau (Palas) im Südwesten der Kernburg inseitig an die Ring- bzw. Schildmauer angebaut, weitere

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3489083, 5508900
UTM: 32 U 489012 5507136
WGS84: 49.716628° N, 8.847577° O

Statistik

Ortskennziffer

43701314002

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Grafschaft Erbach-Erbach, Anteil an der Grafschaft Erbach, Amt Reichenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)

Altkreis

Erbach

Herrschaft

  • 1717/18 erhielt Graf Georg Wilhelm das Amt Reichenberg. Er wurde der Begründer der mittleren Linie zu Erbach.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1307: Vertragliche Regelung zwischen Schenk Eberhard (genannt Rauch) von Erbach-Reichenberg-Fürstenau und Schenk Eberhard dem Älteren von Erbach-Reichenberg-Michelstadt hinsichtlich des Verkaufs von Burganteilen. Auch ein Burgfrieden wurde vereinbart.
  • 1320: Nach erneuten Streitigkeiten vermittelt Abt Heinrich von Fulda einen Ausgleich zwischen beiden Linien.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Burgkapelle

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Sitz eines Amtes, zu dem Reichelsheim, Eberbach (teilweise), Laudenau, Winterkasten, Groß- und Klein-Gumpen, Ober- und Unter-Ostern, Erzbach, Rohrbach, Frohnhofen, Bockenrod, Ober-Gersprenz, Unter-Gersprenz, Ober-Kainsbach und die Erbach gehörten; ferner Anteile von Kirch-Beerfurth, Nieder-Kainsbach und Brensbach.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Reichenberg, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13922_schloss-reichenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13922