Crumstadt

Die Lage von Crumstadt im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11,6 km südlich von Groß-Gerau
Ersterwähnung
1227/28
Historische Namensformen
- Crummenstad, de (1227/28) [Nachtrag Meyer zu Ermgassen, Oculus Memorie 2, S. 358, XXA 104]
- Grumstat (1249) [MGH Diplomata Könige 18, Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland : Hägermann, S. 119-120, Nr. 83; Digitalisat]
- Crummestat (1261)
- Crvmbestat (1276)
- Krumstad (1394)
- Crumstat (1401)
- Kromstad (1403)
- Krumstad (1404)
- Kromstat (1404)
- Crumpfstat (1414)
- Krumstat (1444)
- Crumstaid (1461)
- Krompstaidt (1471)
- Cromstaitt (1504)
- Croymbstat (1509)
- Krumstatt (1528)
- Crombstat (1601)
- Crumstatt (1778)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3464913, 5519613
UTM: 32 U 464852 5517845
WGS84: 49.812019° N, 8.511465° O
Statistik
Ortskennziffer
433011010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 5630, davon 4363 Acker, 595 Wiesen, 431 Wald
- 1961 (Hektar): 1264, davon 41 Wald (= 3.24 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 121 Hausgesessene
- 1961: 2259, davon 1734 evangelisch (= 76.76 %), 488 katholisch (= 21.60 %)
- 1970: 2678 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Dornberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
Altkreis
Groß-Gerau
Gemeindeentwicklung
31.10.1937: Umgemeindung eines Teils von Crumstadt nach Allmendfeld Am 1.1.1977 zur Gemeinde Riedstadt
Gericht
- 1821: Landgericht Groß-Gerau
- 1839: Landgericht Gernsheim
- 1879: Amtsgericht Gernheim
- 1934: Amtsgericht Groß-Gerau
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1248 verpfändet K. Wilhelm die villa imperi Crumbstat dem Graf Dieter von Katzenelnbogen.
- 1252 verkaufen die von Wolfskehlen das zu ihrer comecia gehörige Dorf dem Erzbischof Gerhard von Mainz (wird rückgängig gemacht).
- 1407 empfängt Graf Johann von Katzenelnbogen die Hälfte des Dorfes von Pfalzgraf Ludwig als Burglehen zu Oppenheim.
- 1447 tauschen Hans von Wolfskehlen und Graf Philipp von Katzenelnbogen Güter zu Crumstadt.
- 1794 Pacht- und Zinsherrn: das Viktorstift und das Domstift zu Mainz
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1335: Kapelle
Patrozinien
- Maternus
Pfarrzugehörigkeit
Bis zur Einführung der Reformation Filial von Hofheim, 1535 zur Pfarrei erhoben.
Patronat
1535: Hessen, vorher von Bickenbach und Erbach
Diakonische Einrichtungen
1907 - 1967 Gemeindepflege durch Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt; Arbeit im Kindergarten 1900 - 1926, 1939 - 1941, 1945 -1956 (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); nach Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen besteht 1900 Kleinkinderschule; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 2 Kräften
Bekenntniswechsel
Da Filial von Hofheim, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Hofheimer Pfarrer Balthasar Kaldenbach ab 1530. 1535-1545 ist dieser Pfarrer von Crumstadt.
Kirchliche Mittelbehörden
St. Viktor in Mainz; Bensheim
Juden
1932/33: 44 Juden
Die Synagoge lag in der Bismarckstrasse 33. Es gab eine Mikwe und ein Schächteramt im Ort. Zudem gab es jüdischen Religionsunterricht.
Kultur
Schulen
1584 Gründung einer Schule; 1810 Aufteilung in eine Jungen- und in eine Mädchenschule; 1910 Volksschule mit vier Klassen, zwei Schulhäuser von 1740 und 1846
Wirtschaft
Mühlen
1471 werden Crumstadt und Dornheim von Graf Philipp von Katzenelnbogen in die Hörtermühle zu Pfungstadt gebannt.
1927: Bruchmühle
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 104-105
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 100
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 69
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 138ff., 207
- Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 378
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 82
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Crumstadt, Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13799_crumstadt> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13799