Goddelau

Die Lage von Goddelau im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9,2 km südlich von Groß-Gerau
Ersterwähnung
834
Historische Namensformen
- Gotalohono, in (834) [Fuldisches Cartular 9. Jahrhundert Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis, S. 215, Nr. 487 = Heydenreich, Ältestes Fuldaer Cartular, S. 59]
- Gotalohono, in (836) [Fuldisches Cartular 9. Jahrhundert Heydenreich, Ältestes Fuldaer Cartular, S. 59]
- Gotelohon, in (927/56) [Fuldisches Cartular Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis, S. 327-328, Nr. 709]
- Godelohen (1128)
- Godeloch (1223)
- Guden (1223)
- Godela (1314)
- Godela (1356)
- Godla (1356)
- Godelauwe (1426)
- Godlawe (1523)
- Godele (1536)
- Godelnaw (1558)
- Gottelaw (1562)
- Gotelaw (1562)
- Gottlaw (1565)
- Godtlaw (1578)
- Godelauw (1615)
Bezeichnung der Siedlung
- termina (834)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3463894, 5522058
UTM: 32 U 463833 5520289
WGS84: 49.83394° N, 8.497081° O
Statistik
Ortskennziffer
433011030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3518, davon 2703 Acker, 664 Wiesen, 7 Wald
- 1961 (Hektar): 881, davon 13 Wald (= 1.48 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 61 Hausgesessene
- 1829: 552 Einwohner
- 1961: 4451, davon 2934 evangelisch (= 65.92 %), 1301 katholisch (= 29.23 %)
- 1970: 5024 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 834: Rheingau (in pago Rinense sita in terminis Gotalohono)
- 836: Rheingau (in pago Hrinahgauue...infra terminos Gotalohono)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Dornberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
Altkreis
Groß-Gerau
Gemeindeentwicklung
1927 kam Philippshospital zur Gemarkung Goddelau. Am 1.7.1973 Zusammenschluss der Gemeinden Goddelau und Wolfskehlen zur neuen Gemeinde Goddelau-Wolfskehlen Am 1.1.1977 zur Gemeinde Riedstadt
Gericht
- 1821: Landgericht Groß-Gerau
- 1879: Amtsgericht Groß-Gerau
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 927/56 bekommt das Kloster Fulda in Goddelau und Erfelden Güter geschenkt.
- 1194 hat Werner von Bolanden von Graf Boppo von Wertheim die Hälfte des Dorfes Goddelau zu Lehen,das Gerhard von Wolfskehlen inne hat.
- 1252 gehört Goddelau zur comecia der Herrn von Wolfskehlen.
- 1356 verkauft Burkard von Wolfskehlen seinen Teil am Dorf seinem Lehnsherrn Graf Wilhelm von Katzenelnbogen, ausgenommen ein Hof, der kein Lehen von Katzenelnbogen ist.
- 1441 verkaufen Hans von Wolfskehlen und seine Ehefrau Anna ihre 2 Teile dem Grafen Johann von Katzenelnbogen.
- 1504 zieht Landgraf Wilhelm von Hessen die Güter der Herrn von Wolfskehlen ein.
- 1794 hat das Domstift 64 Morgen, St. Viktor 261 Morgen, Hospital Hofheim 263 Morgen, der Eigen- und Lehenhof 504 Morgen.
Zehntverhältnisse
1609, 1794 Zehntinhaber: der Landgraf und das Hospital Hofheim
Ortsadel
von Goddelau
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1340: iuxta capellanum sancte crucis
- 1441: Kirche
- Eigene Kirche erbaut 1606
Patrozinien
- Heilig Kreuz (Crux)
Pfarrzugehörigkeit
Patronat
1428 von Bickenbach und von Erbach als fuldisches Lehen gemeinsam, vorher von Bickenbach allein
Bekenntniswechsel
Da Filial von Hofheim, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Hofheimer Pfarrer Balthasar Kaldenbach ab 1530. Erster eigener evangelischer Pfarrer: Piscator um 1540
Kirchliche Mittelbehörden
St. Viktor in Mainz; Bensheim
Juden
1832: 32 Juden, 1932/33: 5 jüdische Familien Der Ort gehörte zur Gemeinde Wolfskehlen.
Kultur
Schulen
1567 Schulmeister genannt; 1602 bis 1616 Unterrichtung durch den Pfarrer; 1616 Einrichtung einer Schumeisterstelle; 1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser, davon ein Umbau von 1907
Wirtschaft
Mühlen
1340: Muleweg
1486 ist Goddelau in die Mühle des Henne Hohenstein in Pfundstadt gebannt.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 229-232
- Demandt, Kirchenorganisation, S.109-110
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 97
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 141f., 207
- Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 380
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 85
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.1
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Goddelau, Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13788_goddelau> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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