Wolfskehlen

Die Lage von Wolfskehlen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,8 km südlich von Groß-Gerau
Ersterwähnung
1002
Historische Namensformen
- Bibiloz (1002) [Grenzbezeichnung eines Forstes MGH Diplomata Könige 3, Heinrich II. : Bresslau, S. 1-2, Nr. 1 Digitalisat]
- Bibiloz iuxta Otterdstat, in (1085) [2. Hälfte XII Jh., Codex laureshamensis II , 24, Nr. 213]
- Byblůt (1249) [MGH Diplomata Könige 18, Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland : Hägermann, S. 119-120, Nr. 83 Digitalisat]
- Wolveskele (1252)
- Wolueskelen (1255)
- Woluiskelin, Woluiskelen (1298)
- Woluiskelen (1312)
- Wolfeskele (1326)
- Wolueskel (1340)
- Wolffkeln (1344)
- Wolfskeln (1345)
- Wolffskeln (1387)
- Wulfskele (1395)
- Wolffzkeln (1416)
- Wlffßkellen (1458)
- Wolskeel (1579)
- Wolffskehln (1613)
- Wolfskehlen (1757)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Südöstlich des Ortes befand sich die heute nicht mehr erhaltene Burg Alt-Wofskehlen (3465880/ 5522760). Eine weitere, neuere Burg befand sich am östlichen Ortsrand (3464500/ 5524300).
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3463995, 5524192
UTM: 32 U 463934 5522422
WGS84: 49.853132° N, 8.498286° O
Statistik
Ortskennziffer
433011050
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 5103, davon 3598 Acker, 1087 Wiesen, 260 Wald
- 1961 (Hektar): 1280, davon 77 Wald (= 6.02 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 136 Hausgesessene
- 1829: 833 Einwohner
- 1961: 2145, davon 1675 evangelisch (= 78.09 %), 450 katholisch (= 20.98 %)
- 1970: 2574 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Dornberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
Altkreis
Groß-Gerau
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1973 Gründung der Gemeinde Goddelau-Wolfskehlen Am 1.1.1977 zur Gemeinde Riedstadt
Gericht
- 1821: Landgericht Groß-Gerau
- 1879: Amtsgericht Groß-Gerau
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1363 Angrenzer: Erzbischof von Mainz, Emmerich von Praunheim, Hartmann von Bensheim,Wiedemhube der Kirche usw.
- 1440 Güter des Liebfrauenaltars zu Bensheim in Wolfskehlen
- 1447 verkaufen Philipp von Cronberg und sein Sohn Ulrich ihre Güter zu Wolfskehlen und in den umliegenden Dörfern an Graf Philipp von Katzenelnbogen.
- 1613 verkauft Hermann von Cronberg sein freies eigenes Hofgut mit 325 Morgen Äcker und 117 Morgen Wiesen für 30000 fl. an den Landgrafen von Hessen.
- 1757 kauft der Landgraf beim Konkurs der Herrn von Bobenhausen deren Gut zu Wolfskehlen.
- 1794 Pacht- und Zinsherrn: Landgraf, Kloster Eberbach, Kollektorei Heppenheim, von Dalberg, Kirche, Hospital Hofheim, von Gemmingen und Osterode
- 1802 hat das Kloster Eberbach 104 Morgen Grundbesitz.
Ortsadel
von Wolfskehlen
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1283: erster Beleg für das Vorhandensein einer Kirche
Patrozinien
- Thekla; Petrus; Maria
Patronat
1358: von Wolfskehlen, später von Gemmingen
Diakonische Einrichtungen
Nach Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen um 1900 besteht eine Kleinkinderschule
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Jakob Goar 1535-1544, ehemaliger katholischer Priester
Kirchliche Mittelbehörden
St. Viktor in Mainz; Groß-Gerau
Juden
1830: 34, 1905: 24 Juden
Gemeinde mit Goddelau; Synagoge
Kultur
Schulen
1580 Gründung einer Schule; 1832 Teilung in Jungen- und Mädchenschule; 1910 Volksschule mit vier Klassen, zwei Schulhäuser von 1841 und 1882
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 754-763
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 516-517
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 160
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 217
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 89ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 91
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.1
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Gerichtsstätten in Hessen
- Historische Kartenwerke
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wolfskehlen, Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13749_wolfskehlen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13749