Oberorke

Dorf · 300 m über NN  
Gemeinde
Vöhl
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9,5 km nordöstlich von Frankenberg (Eder)

Lage und Verkehrslage

Dorf am rechten Ufer der Orke mit einfachem Grundriss entlang der Hauptstraße und geringer Siedlungsdichte. Kirche am Nordostrand auf einem Geländesporn. Verbindungsstraße nach Niederorke und Buchenberg sowie über Ederbringhausen zur B 252.

Ersterwähnung

1016

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen der aufgelösten Gutsbezirke Treisbach und Viermünden.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Vgl. auch Niederorke. Die älteren Belege wurden jedoch hier bei Oberorke eingestellt.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • predium (1016)
  • villa (1252)
  • Dorf (1577)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1939, 1945/46

Älteste Gemarkungskarte

1911

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3489338, 5666797
UTM: 32 U 489268 5664970
WGS84: 51.136093° N, 8.84661° O

Statistik

Ortskennziffer

635019120

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 261, davon 93 Acker (= 35.63 %), 20 Wiesen (= 7.66 %), 124 Holzungen (= 47.51 %)
  • 1961 (Hektar): 430, davon 108 Wald (= 25.12 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 14 Hausgesesse
  • 1747: 15 Haushaltungen
  • 1885: 119, davon 119 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 107, davon 99 evangelisch (= 92.52 %), 8 katholisch (= 7.48 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1016: Hessengau (in pago Hassia situm)
  • 1393 und 1577: Gericht Viermünden
  • 1577: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Frankenberg-Wolkersdorf, Gericht Viermünden
  • 1585: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Herrschaft Itter
  • 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Herrschaft Itter
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Amt Frankenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Frankenau
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Frankenberg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 schlossen sich die Gemeinden Buchenberg, Ederbringhausen, Harbshausen, Kirchlotheim, Niederorke, Oberorke und Schmittlotheim zur Großgemeinde Hessenstein zusammen. Am 1.1.1974 Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Vöhl.

Gericht

  • 1016: Gericht Viermünden
  • 1393 und 1577: Gericht Viermünden
  • 1585: Gericht Itter
  • 1810: Friedensgericht Frankenau
  • 1821: Justizamt Frankenberg
  • 1832: Justizamt Frankenau
  • 1853: Justizamt Frankenberg
  • 1867: Amtsgericht Frankenberg

Herrschaft

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Bischof Burchard von Worms schenkt 1016 dem Kloster Nonnenmünster bei Worms seine Güter in Orke.
  • Ab 1252 erwirbt Kloster Haina Besitz in Orken. 1315 gelangt Kloster Georgenberg in den Besitz von Einnahmen in Orken. In der Folge kann der Klosterbesitz vergrößert werden.

Zehntverhältnisse

In einem im 13. Jahrhundert in den Liber vitae der Abtei Corvey eingetragenen Verzeichnis wird Orken als Zehntbesitz der Abtei aufgeführt. 1343 ist der halbe Zehnte in Orken Besitz der Frilinge von Frankenberg, den sie zu gleichen Teilen von Konrad von Fleckenbühl und Volpert Ruding zu Lehen haben [J. Henseling, Das Güterverzeichnis des Siegfried Friling zu Frankenberg von 1343, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 79, 1968, S. 138-181, hier S. 156, Nr. 3]

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1242: plebanus
  • 1379: Pfarrkirche, nach Zerstörung 1543 wiedererrichtet. Die heute erhaltene Fachwerkkirche entsteht 1738-41.

Pfarrzugehörigkeit

Die Pfarrei war ursprünglich die Mutterkirche von Sachsenberg, doch leben die Pfarrer seit 1266 in Sachsenberg. Später wird Oberorke Filial davon bis 1572. Seitdem als Filial mit der Pfarrei Viermünden vereinigt. Eingepfarrt sind ursprünglich Bringhausen an der Eder (später Ederbringhausen) und Niederorke, 1871 auch Hommershausen und Schreufa. 1871 und später ist Oberorke Filialgemeinde von Viermünden

Patronat

1379 übergibt der Graf von Waldeck das Patronat den Johannitern von Wiesenfeld. 1492 erheben die Grafen von Waldeck wieder Ansprüche darauf.
In nachreformatorischer Zeit sind die Grafen von Waldeck Patron.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Sachsenberg, Einführung der Reformation vermutlich ab 1540.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Geismar

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

1543 Zerstörung des Dorfes

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Oberorke, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1356_oberorke> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1356