Nieder-Ramstadt

Die Lage von Nieder-Ramstadt im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km südöstlich von Darmstadt
Ersterwähnung
1190
Historische Namensformen
- Ramestat (um 1190) [Urkundenbuch der Stadt Worms 1, Nr. 91]
- Ramestat (1194) [Urkundenbuch der Stadt Worms 1, Nr. 95]
- Ramestat (1222) [Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, Nr. 74]
- inferior Ramastat, in (1315) [Landgrafen-Regesten online Nr. 16524]
- Nider Ramstat (1360)
- Nyder Ramstat (1403)
- Niddernramstadt (1450)
- Nidderramstait (1509)
- Niederrambstatt (1589)
- Ramstadt
- Ober-Ramstadt
Ortsteile
Nieder-Ramstadt, Waschenbach (ab 1.4.1972)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3478397, 5521185
UTM: 32 U 478331 5519416
WGS84: 49.82679° N, 8.698718° O
Statistik
Ortskennziffer
432014030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 4105, davon 2103 Acker, 192 Wiesen, 1677 Wald
- 1961 (Hektar): 1029, davon 437 Wald (= 42.47 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 106 Hausgesessene
- 1829: 1829 Einwohner
- 1961: 5702, davon 4418 evangelisch (= 77.48 %), 945 katholisch (= 16.57 %)
- 1970: 5655 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1783: Amt Darmstadt
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Oberamt Darmstadt, Amt Pfungstadt
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Darmstadt
Gemeindeentwicklung
Am 1.4.1972 Eingliederung der Gemeinde Waschenbach Am 1.1.1977 zur Gemeinde Mühltal
Gericht
- Centgericht: Pfungstadt
- 1821: Landgericht Lichtenberg
- 1848: Landgericht Reinheim
- 1853: Landgericht Darmstadt
- 1879: Amtsgericht Darmstadt II
- 1932: Amtsgericht Darmstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Ursprünglich zur Herrschaft Dornberg gehörig, gelangt Nieder-Ramstadt im 13. Jahrhundert an die Grafen von Katzenelnbogen. 1303 hat der Graf von Katzenelnbogen vom Hofe in Nieder-Ramstadt 30 Malter Korn und 26 Malter Hafer, von den dortigen Mühlen 8 Malter Korn von den dortigen Zinsen 14 Unzen Hafer und 1,5 Malter Korn.
- 1315 wird Nieder-Ramstadt in einer Aufstellung von Dörfern, die Graf Wilhelm von Katzenelnbogen zinspflichtig sind, aufgeführt.1344 und 1354 werden Katzenelnbogische Besitzungen und Höfe genannt. 1403 bekennt der Graf Johann von Katzenelnbogen, dass er u.a. Nieder-Ramstadt vom Bischof von Würzburg zu Lehen trägt und verkauft im gleichen Jahr u.a. dieses an den Edelknecht Henne Weiskreis von Lindenfels.
- 1506 bezieht der Landgraf von Hessen von 28 Personen je 5 Schilling Leibsbede und besitzt im 16 Jahrhundert die hohe Obrigkeit, Gebot und Verbot in Nieder-Ramstadt.
Zehntverhältnisse
1383 besitzen die Grafen von Katzenelnbogen die Zehntrechte.
Ortsadel
1194: Konrad von Ramstadt
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1332 Hinweis auf einen nicht residierenden Pfarrer
- 1499 capell
Patrozinien
- Vitus (Veit)
Pfarrzugehörigkeit
Seit dem 14. Jahrhundert ist Darmstadt Mutterkirche von Nieder-Ramstadt,
später gehören Nieder-Traisa, Waschenbach und die Wüstung Reckershausen.
Patronat
Patronatsherren sind 1430 die Grafen von Katzenelnbogen.
Diakonische Einrichtungen
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Laurentius Motz 1526-1560(?)
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau
Juden
1830: 9 Juden
Kultur
Schulen
Schule zwischen 1578 und 1586 errichtet; 1825 Aufteilung in eine Jungen- und eine Mädchenschule; 1910 siebenklassige Volksschule; zwei Schulhäuser von 1836 und 1885
Wirtschaft
Mühlen
1303 werden Mühlen erwähnt.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 511-514
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 138
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 155
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 344-350
- Chronik Nieder-Ramstadt
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 46ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 8
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.2
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Nieder-Ramstadt, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13496_nieder-ramstadt> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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